oder Spülen. als ich klein war, war das Spülen auch meine Aufgabe. wenn ich von der Schule nach Hause kam, war spülen angesagt. manchmal allein, manchmal in Gesellschaft. dann hat einer abgetrocknet und der andere hat das Geschirr gespült. in der Einfachheit dieses Arbeitsprozesses liegt soviel Miteinander, dass es mir schwerfällt zu verstehen, warum eine Spülmaschine mit all ihren Reinigungstabs und super hoch erhitzem Wasser dem einfachen Spülvorgang vorgezogen wird. aber renne ich deswegen durch die Welt und brülle in die Küchen der Frauen, die eine Spülmaschine benutzen. " was macht ihr da?" nein, ich brülle nicht, ich kritisiere nicht und ich predige nicht meinen Lebensweg als den einzig Wahren. anders herum aber muss ich mich oft erklären, genieren sich meine Kinder für den seltsamen Lebenswandel ihrer Mutter.
und genau das gehört für mich zum nachhaltigen und vereinfachten Leben dazu: Respekt vor dem anderen. es ist ein recht altes Prinzip - dieser Respekt. und die Toleranz. etwas, was schon vor so vielen vielen Jahren niedergeschrieben wurde, dass es möglicherweise in unserer Zeit verloren gegangen ist - der kategorische Imperativ! „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ (Immanuel Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, 1785) wohlgemerkt Handle! nicht Erkläre deinen Mitmenschen in ewige Routine, dass sie was falsch machen und das sie was besser machen sollen. Handle heißt vorleben - eben jenes, was in der Erziehung zu beachten ist, das Vorleben! wenn die Diskussionen im Haus hier zu hoch hergehen, warum ich jetzt nicht die Plastikschuhe aus dem Discounter besorge, warum ich nicht den Pudding mit Sahnehaube kaufe, warum ich dies und warum ich jenes, kommt er immer wieder zu mir zurück - der kategorische Imperativ. soll noch mal einer sagen, ein Philosophie Studium wäre nichts wert! http://diegutendinge.blogspot.com/feeds/posts/default?alt=rss