Love A
„Nichts Ist Neu“
(Rookie Records)
Für Verlierer ist normalerweise nichts zu holen. Der letzte, für den mehr heraussprang als ein Blumentopf, war ein linkischer Schlacks namens Beck Hansen und fragte „I’m a loser baby, so why don’t you kill me?“ Fünfundzwanzig Jahre ist das mittlerweile her, geändert hat sich seitdem nichts. Was Wunder also, daß eine so gute Band wie Love A aus Trier wahrscheinlich auch mit dem vierten Album keine allzu großen Bäume ausreißen wird. Fair ist das nicht. Hier paßt er mal, der Begriff der „schreienden Ungerechtigkeit“. Denn was in der Kriminologie das Übertöten, das ist bei Love A und ihrem so leidenschaftlichen Frontmann Jörkk Mechenbier das Überschreien. Da muß alles raus, der ganze Frust, die Abscheu, die Enttäuschung. Seit ihrem Debüt „Eigentlich“ aus dem Jahre 2011 hat sich an den Songs nichts Wesentliches geändert, Punkrock im Grenzbereich, schnell, kraftvoll, stets am Anschlag. Wer da wen vor sich hertreibt – Stimme den Sound oder umgekehrt – ist eigentlich egal, die Welt ist zu schlecht, um stillzuhalten und weil sie nicht besser wird, werden auch Love A nicht leiser.
Und die Mängelliste ist lang: Man lebt nebeneinander her, ohne sich zu kennen, die Entfremdung nimmt zu und das Scheitern ist Alltag („Nachbarn II“), die Gedanken und Gesänge von gestern sind heute dank Petry Heil und Adolf Wundermann buchstäblich wieder brandaktuell („Unkraut“), der „Sonderling“ wird verlacht (obwohl wir uns doch alle die kleine Wohlfühlnische wünschen), der oder das Deutsche nervt generell („Löwenzahn“) und „am Ende des Tages sind wir alle gefickt“, stolpern einfach weiter und haben uns ans Verlieren schon lange gewöhnt. Richtig glücklich ist hier niemand, keiner leidet so schön wie Mechenbier und der einzige Trost ist, daß eben das dazugehört zum Leben: „Wir müssen Risse haben, damit das Licht hineinkann, wir müssen Kanten haben, damit es Risse gibt“ („Kanten“). Wie er seine Zeilen über den Münchner Stenz, den „Monaco“-Franze meint, bleibt im Ungefähren, da paßt der Unmut nicht so recht zum Charme des Protagonisten. Egal, man würde ihnen wünschen, daß die Wut sich auch mal auszahlt, endlich. http://love-a.de/
24.05. Hamburg, Molotow
25.05. Düsseldorf, Zakk
26.05. Wiesbaden, Schlachthof
27.05. Leipzig, Conne Island
01.07. Trier, Sommerbühne Ex-Haus
14.07. Dortmund, Youth Brigade Festival
29.09. Hannover, Faust
30.09. Flensburg, Volksbad
01.10. Rostock, PWH
02.10. Bremen, Tower
„Nichts Ist Neu“
(Rookie Records)
Für Verlierer ist normalerweise nichts zu holen. Der letzte, für den mehr heraussprang als ein Blumentopf, war ein linkischer Schlacks namens Beck Hansen und fragte „I’m a loser baby, so why don’t you kill me?“ Fünfundzwanzig Jahre ist das mittlerweile her, geändert hat sich seitdem nichts. Was Wunder also, daß eine so gute Band wie Love A aus Trier wahrscheinlich auch mit dem vierten Album keine allzu großen Bäume ausreißen wird. Fair ist das nicht. Hier paßt er mal, der Begriff der „schreienden Ungerechtigkeit“. Denn was in der Kriminologie das Übertöten, das ist bei Love A und ihrem so leidenschaftlichen Frontmann Jörkk Mechenbier das Überschreien. Da muß alles raus, der ganze Frust, die Abscheu, die Enttäuschung. Seit ihrem Debüt „Eigentlich“ aus dem Jahre 2011 hat sich an den Songs nichts Wesentliches geändert, Punkrock im Grenzbereich, schnell, kraftvoll, stets am Anschlag. Wer da wen vor sich hertreibt – Stimme den Sound oder umgekehrt – ist eigentlich egal, die Welt ist zu schlecht, um stillzuhalten und weil sie nicht besser wird, werden auch Love A nicht leiser.
Und die Mängelliste ist lang: Man lebt nebeneinander her, ohne sich zu kennen, die Entfremdung nimmt zu und das Scheitern ist Alltag („Nachbarn II“), die Gedanken und Gesänge von gestern sind heute dank Petry Heil und Adolf Wundermann buchstäblich wieder brandaktuell („Unkraut“), der „Sonderling“ wird verlacht (obwohl wir uns doch alle die kleine Wohlfühlnische wünschen), der oder das Deutsche nervt generell („Löwenzahn“) und „am Ende des Tages sind wir alle gefickt“, stolpern einfach weiter und haben uns ans Verlieren schon lange gewöhnt. Richtig glücklich ist hier niemand, keiner leidet so schön wie Mechenbier und der einzige Trost ist, daß eben das dazugehört zum Leben: „Wir müssen Risse haben, damit das Licht hineinkann, wir müssen Kanten haben, damit es Risse gibt“ („Kanten“). Wie er seine Zeilen über den Münchner Stenz, den „Monaco“-Franze meint, bleibt im Ungefähren, da paßt der Unmut nicht so recht zum Charme des Protagonisten. Egal, man würde ihnen wünschen, daß die Wut sich auch mal auszahlt, endlich. http://love-a.de/
24.05. Hamburg, Molotow
25.05. Düsseldorf, Zakk
26.05. Wiesbaden, Schlachthof
27.05. Leipzig, Conne Island
01.07. Trier, Sommerbühne Ex-Haus
14.07. Dortmund, Youth Brigade Festival
29.09. Hannover, Faust
30.09. Flensburg, Volksbad
01.10. Rostock, PWH
02.10. Bremen, Tower