Loui & Jules Bremen ist eine sehr poshe Location, die einiges hermacht. Beim Essen leider gab es Höhe- und Tiefpunkte. Der Blick auf die Weser ist klasse.
Vor Kurzem waren ein Kollege und ich das erste Mal in Bremen. Neben dem obligatorischen Besuch/Selfie mit den Bremer Stadtmusikanten zog es uns an die Weser. Einheimische hatten uns empfohlen, einen Abstecher in die Schlachte zu machen. In der Tat lohnte sich der Spaziergang an der Promenade. Obwohl es schon recht frisch war, hatte sich zumindest der Regen verzogen und die Sonne verwöhnte uns noch ein wenig.
Ein Spaziergang macht hungrig und dank der Foursquare App stieß ich schnell auf gut bewertete Restaurants der Umgebung. Witzigerweise war die „Top Location“ ein Restaurant, welches uns beim Spaziergang auch schon aufgefallen war: das Loui & Jules Bremen (Le Grill).
Das Ambiente des Loui & Jules Bremen
Bereits von außen ließ sich (durch die großen Scheiben) die stilvolle Einrichtung des Loui & Jules Bremen erkennen.
Sieht aus, als ob es da ganz schön teuer ist
war der Kommentar meiner Begleitung. Beim ersten Blick auf die Karte fanden wir allerdings, dass die Preise noch vertretbar (für unseren Geldbeutel) waren: im Durchschnitt 11€ für einen Burger (ohne Beilage). Beim Eintreten erwartete uns folgendes Ambiente:
Für Archäologen und Neugierige lohnt sich auch der Gang zur Toilette…
Insgesamt gefiel mir die Liebe zum Detail im Loui & Jules Bremen sehr gut: Die wiederkehrenden Grafiken, die kleinen Pfännchen am Platz und das Logo auf der Serviette und die Speisekarte, hier war wirklich viel aufeinander abgestimmt.
Was mir an der Speisekarte sehr gut gefallen hat, war die Legende der Zusatzstoffe. Hier wurde auf überdurchschnittlich viele Allergien und Intoleranzen Bezug genommen. Schön fand ich auch die liebevolle Gestaltung. Dafür war mir die Karte allerdings auch etwas überladen. „Kulinarisches Blabla“ hatte ich zunächst komplett übersehen, bis mich eine Begleitung darauf hinwies. Schade war, dass mir diese Legende allerdings nicht, was ich bei einem Burger nicht verstand: „Finocchiara“.
Das Essen im Loui & Jules Bremen
Zwei Dinge fielen mir gleich auf: die Auswahl an Olivenöl auf dem Tisch und die Cola meines Kollegen im Weinglas. Während es zum Olivenöl gratis Focaccia vorweg gab, blieb mir das Brot beim Anblick des Preises der (Afri) Cola fast im Hals stecken. Ratet mal, wie viel 0,4l bei Loui & Jules Bremen kosten.
Geschlagene 5,20€!
Während ein Kollege, der früher dort war, noch erklärt bekam, dass es Afri Cola sei, wusste es ein anderer nicht und den Preis für eine große Cola hatten wir nicht gefunden -bis zur Rechnung (online habe ich ihn mittlerweile gefunden).
Mein kleines Fassbier (0,3l) war mit 2,80€ hingegen total solide. Zum Bier -das war mir schnell klar- wollte ich gern einen Burger haben.
Juicy Deluxe mit grünem Spargel
Obwohl mir die Karamellzwiebeln (aufgrund meiner Fructoseintoleranz) etwas Angst machten, bestellte ich den „Juicy Deluxe“ und als Beilage wollte ich unbedingt den Spargel testen: Ein Restaurant mit diesem Ambiente und Anspruch, das Ende September noch Spargel serviert, da musste ich einfach probieren.
Für mich war der Burger ok, aber nichts Besonderes und leider schlechter als ich es erwartet hätte. Das Homemade Hacksteak schmeckte mir zu langweilig und es war durchgebraten. Ich bevorzuge es medium. Allerdings wurden wir weder gefragt, noch hatte ich es medium bestellt. Bacon muss für mich einfach kross sein und die Karamellzwiebeln waren mir etwas zu dominant. Sie machten den Burger sehr süß. Der Spargel war -wie erwartet- nicht mehr besonders frisch, sondern eher hölzern. Noch dazu waren einige Stangen ganz schön verbrannt.
Der Meatpacking Burger und das Chocolat Malheur
Mein Kollege hatte Lust auf Pulled-Pork und entschied sich für den Meatpacking Burger. An dieser Stelle stell Dir bitte einen idealen Pulled-Pork Burger vor, merk Dir Dein Bild und gleiche es mit folgendem Foto ab:
Im Vergleich zum Hack-Patty war das Pulled-Pork dann doch eher nur ein Klecks. Mein Kollege war insgesamt auch nicht so zufrieden (u.a. weil auch er das Patty trocken und langweilig fand).
Der absolute Knüller des Abends war ein Malheur, genauer gesagt ein Chocolat Malheur. Bereits an anderer Stelle habe ich deutlich gemacht, dass hier eine große Schwäche von mir liegt. Ich liebe einfach Middle Melting Chocolate Puddings! Am besten mit Vanilleeis. Doch auch pur eine Schönheit.
Auch geschmacklich konnte sich das Malheur des Loui & Jules Bremen beweisen. Wir waren begeistert und rollten danach aus dem Restaurant. Es war sehr mächtig und von der Menge gut zu teilen, aber wer will das schon…
Fazit/Bewertung des Loui & Jules Bremen
In das Ambiente und die kreativen Details des Loui & Jules Bremen habe ich mich sofort verliebt. Auch eine der Bedienungen war sehr charmant. Ein anderer hingegen eher lustlos, fast schon forsch.
Das hauseigene Olivenöl schmeckte sehr gut zur Focaccia und war ganz schön sättigend. Während einer Kollegin das Zitronenöl zu kräftig schmeckte, fand ich gerade den natürlichen Bittergeschmack sympathisch.
Die Burger und auch der grüne Spargel konnten uns leider nicht behaupten. Der Hack-Patty zu trocken, der Spargel angekokelt und insgesamt war alles ganz schön salzig. Das Lachsgericht soll hingegen sehr lecker gewesen sein und das Chocolat Malheur sorgte für gute Laune. Schön, dass es frisch gemacht wird (ca. 20-30 Min Wartezeit einplanen). Nach dem Essen gab es zudem Popcorn gratis. Leider bin ich nicht so der Fan und auch die anderen haben nicht sonderlich zugegriffen. Alle waren auch schon recht satt.
So richtig sauer aufgestoßen ist uns dann allerdings die Rechnung: 5,20€ für 0,4l Afri Cola fanden wir eindeutig zu teuer! Auch die 12€ pro Burger waren ganz schön happig, v.a. beim Prei-Leistungs-Vergleich. 5,50€ für das Chocolat Malheur fand ich angemessen, das Vanilleeis hat dann allerdings noch 1,50€ on top gekostet. Naja.
Insgesamt ein Restaurant, das auf mich einen spannenden Eindruck gemacht hat und sich an der Schlachte von anderen Lokalitäten abgehoben hat. Leider konnte das Essen an dem Tag unseren guten ersten Eindruck nicht bestätigen.
Ich könnte mir allerdings vorstellen die Fleischkarte noch zu probieren, denn insgesamt hatte ich den Eindruck, dass darin mehr Herzblut steckt.
Allgemeiner Hinweis
Dieser Artikel spiegelt eine persönliche Meinung wieder. Die Bewertung hat somit keinerlei wissenschaftliche Grundlage (es sei denn, diese ist angegeben) und ist eine Momentaufnahme eines Besuchs.
Gabelartist übernimmt daher keine Verantwortung für abweichende Reaktionen/Empfindungen.
Es handelt sich bei diesem Artikel NICHT um einen gesponserten Post.