1972 hörte ich eine Menge verschiedener Musik, so wie ich das bis heute tue. Die Beatles hatten sich längst verabschiedet, es gab aber noch die Rolling Stones, Humble Pie, Free, Rory Gallagher, Allman Brothers, Lynyrd Skynyrd etc. und eben Lou Reed. Vevet Underground hatten sich gerade aufgelöst und Mr. Reed brachte „Transformer“ heraus, ein Album, das von Reed’s Freund David Bowie produziert wurde und auf dem sich immergrüne Perlen wie „Vicious“, „Perfect Day“, Satellite of Love“ oder „Goodnight Ladies“ befinden. Und eben der Welthit „Walk On The Wilde Side“. Mit diesem Song katapultierte sich Lou Reed in musikalischen Olymp.
Das „Dippdedippdedipp“ der coloured girls ist wohl jedem im Ohr und liegt jedem gleich wieder zum Mitsingen auf der Zunge, wenn er den Song hört. Und dann das wundervolle Saxofonsolo von Ronnie Ross, einem Jazzmusiker, der mit dem Modern Jazz Quartett oder Woody Herman aufgetreten war.
Dieser Lou Reed hat noch vieles mehr zum Soundtrack meines Lebens beigesteuert, so zum Beispiel den Song „Pale Blue Eyes“, den er 1969 bereits mit Velvet Underground aufgenommen hatte. Zu meinen Lieblingsalben gehören „Berlin“ (1973), „New York“ (1989) und „Songs for Drella (1990)“, das er zusammen mit seinem alten Weggefährten John Cale aufnahm und das Andy Warhol gewidmet ist.
Als Lou Reed 2012 zur Eröffnung des Bonner „Kunstrasens“ ein viel umjubeltes Konzert gab, hatte ich Gelegenheit einige Fotos zu machen, die hier zu finden sind.
Dieses Jahr sind noch andere meiner Helden gegangen: Magic Slim, Jimmy Dawkins, Richie Havens und Alvin Lee.
Ihre Musik hat mich lange begleitet und wird dies auch weiter tun. Sie ist Teil meines Lebens.