Lost & Found: Meine ganz persönliche Reise durch Spanien, Marokko & Italien…

Von Planetbackpack @planet_backpack

Und dann kam ich Ende Mai am Flughafen in München an und fiel in die Arme meiner Mutter.

Ich war herzzerbrochen von Bali zurückgekehrt, ein wenig verloren und vor allem:

Völlig planlos.

Nicht das gute planlos, das “oh-geil-Freiheit-planlos”-Feeling. Eher das “shit-ich-weiß-nicht-wohin-mit-mir-planlos”.

Als Digitale Nomadin ist das ja nicht immer so einfach mit den Plänen und Entscheidungen – auch wenn die Welt mein Zuhause, die Freiheit grenzenlos ist. Und endlich hatte ich nach etlichen Vorträgen, Workshops und Launches keine Verpflichtungen mehr. Ein fast schon ungewohntes Gefühl.

Nachdem meine neue Liebe mit einer tollen Frau in Bali durch viele unglückliche Umstände erstmal auf Eis gelegt wurde, stieg ich in den nächsten Flieger gen Heimat. Die Pläne, die ich und wir gemeinsam für den Sommer hatten, lösten sich damit auch erstmal in Luft auf.

Die Lage war nicht komplett hoffnungslos für immer, aber trotzdem war mein Herz gebrochen und ich endlos traurig. Abgesehen davon, hat die ganze Sache viele alte unaufgelöste Themen und Wunden hervorgebracht.

Dieses Jahr ist in allen Bereichen eine große Herausforderung für mich. Ich stecke in einem tiefen Heilungs- und Veränderungsprozess, der durch Erfahrungen wie diese noch weiter vorangebracht wird. Und auch wenn es oft hart und schmerzvoll ist, so bin ich dankbar, dass ich nach Jahren der Suche endlich die Möglichkeit bekomme, an den Kern meiner Probleme zu gelangen um sie endlich aufzulösen.

Was machen nun also mit so viel Freiheit, schlechtem Frühlingswetter in Deutschland und einem traurigen Herzen?

Erstmal bei Mama in Bayern die Batterien und Seele aufladen natürlich. Und dann spontane Reiseentscheidungen treffen, Yogaretreats und Flüge buchen.

Drei Sachen wollte ich: Freunde, Ruhe und Yoga.

Mir ging es ja nicht darum, einfach nur wegzulaufen und mich abzulenken. Ich wollte vordergründig zurück in die Wärme und Dinge machen, von welchen ich wusste, dass sie mir gut tun.

Über sechs Wochen war ich schlussendlich in Spanien, Marokko und Italien unterwegs. Seit einer kleinen Weile bin ich nun zurück in Berlin bevor es nächste Woche zurück nach Asien geht.

Seit meiner Rückkehr aus Bali im Mai ist viel passiert, im Außen aber ganz besonders im Inneren.

Die Zeit seitdem war wie eine kleine Heilungsreise, die mich einige wichtige Schritte voran gebracht hat.

Disclaimer: Wahrscheinlich schreibe ich das alles eher für meine eigene Verarbeitung. Manchmal kann Schreiben und Veröffentlichen heilend wirken. 

1. Stopp: Alive in Berlin

Nach Mama’s Seelenklinik ging es erstmal auf Einladung zurück nach Berlin. Eine entfernte Freundin, Jana Schuberth, organisierte dort eine wundervolle Konferenz, Alive in Berlin, und bot mir an dabei zu sein.

Mein Gefühl sagte mir: “Geh da hin!”. Langsam check ich das ja mit der Kraft der Intuition und so. Also bin ich hin.

Der Event war voll mit fantastischen Speakern und ihren Stories, ein paar coolen Workshops und einem wundervollen Vibe. Die nächsten zwei Events in der Reihe macht Jana in Honolulu und Helsinki.

Ich glaube ja nicht an Zufälle. Daher weiß ich auch, dass ich EIGENTLICH zu der Konferenz bin um Kaja Otto, Christina Gabriel von Retreat Berlin und Coco kennenzulernen. Frauen, mit welchen ich sofort Resonanz gespürt habe. Frauen, die tief und offen denken und fühlen. Meine Art von Frauen.

Danach wusste ich: Alles richtig gemacht. Immer schön auf deine Intuition hören, Conni.

2. Stopp: Neuer Hotspot für Digitale Nomaden: Tarifa, Spanien

Ein guter befreundeter Digitale Nomade, Johannes von WebWorkTravel, baut gerade eine coole Digitale Nomaden-Community in Tarifa auf – das ist eine kleine Stadt am Meer im Süden Spaniens, besonders beliebt unter Kitesurfern.
Dort organisiert er Events, hat ein kleines Co-Working Space aufgebaut und hilft neuen DN-Ankömmlingen sich zurecht zu finden.

Ich wusste, dass meine Freunde Feli und Marcus von DNX/Travelicia dort sind, also habe ich einfach den nächstbesten Flug gebucht und bin los nach Malaga.

Natürlich wurde ich erstmal mit einer Erkältung belohnt, die mich etwas gebremst hat, aber das ist oft so bei mir: Wenn alles zu viel wird, sei es emotional oder im Business, dann zeigt mir mein Körper meine Grenzen und legt mich flach. Es kommt sehr selten vor, aber wenn, dann weiß ich, dass ich runterfahren muss.

Es tat aber so gut in der Sonne am Meer zu sein, nette Leute und Digitale Nomaden aus der ganzen Welt kennenzulernen und durch die süßen Gassen Tarifas zu spazieren…

An einem Tag habe ich mich auf ein Conni-Date genommen, mich alleine in mein Mietauto gesetzt, geile Musik aufgedreht und bin einfach losgefahren in Richtung Westen. Einfach nur fahren und reflektieren und in das Herz hören.

An einem Abend habe ich einen spontanen Talk für eine kleine Gruppe internationaler Digitaler Nomaden gegeben:

Tarifa ist zwar keine Hochburg für Veganer, aber ich habe trotzdem zwei coole Locations ausfindig machen können:

Es gibt zwar kein Yogastudio in Tarifa, aber doch die ein oder anderen Stunden. Hier mehr Info:

3. Stopp: Yogaretreat in den Andalusischen Bergen

Noch auf dem Rückflug von Bali war mir klar, dass ich mich danach sehnte, mir und meinem Herz etwas Gutes zu tun.

Ich weiß, dass es nichts bringt vor schmerzhaften Gefühlen davonzurennen. Im Gegenteil. Irgendwann habe ich endlich erkannt, dass ich in schwierigen Zeiten ganz besonders bei mir bleiben muss.

Am besten kann ich in die Verbindung zu mir selbst gehen, wenn ich Ruhe habe und ich mit meinem Körper arbeite. Auch anders ausgedrückt:

Yoga und Meditation in der Natur.

Da das alles sehr spontan war und viele gute Retreats schon Monate vorher ausgebucht sind, bin ich einfach auf Book Yoga Retreats und habe mich dort durch das große Angebot durchgewühlt.

Und irgendwann fand ich eines, bei dem meine Intuition sich mal wieder eingeschaltet hat und meinte: “Da musst du hin, Conni!”. Also gar nicht lang überlegt und mich einfach bei Yoga Sutra Shala einfach gebucht.

Die Entscheidung war – wie soll es auch anders sein – goldrichtig.

Die Location mitten in den Bergen nördlich von Malaga war einfach nur traumhaft. Ruhe ohne Ende, ein großer Pool, traumhafte Ausblicke und Sonnenuntergänge…

Das Yoga war zwar eher Anfängerniveau, aber völlig in Ordnung für mich, besonders bei Yoga zwei Mal täglich.

Auch meine Gruppe war wundervoll. Mit 7 Frauen, sehr klein gehalten und somit viel Zeit sich gegenseitig kennenzulernen.

Unser Yogalehrer Namit kümmert sich mit vollstem Herzen um alles, ich habe mich von Minute eins sofort Zuhause gefühlt und man merkt, dass in allem viel Liebe steckt. Die Yoga-Philosophie- und Yoga-Ernährung-Stunden waren ein Highlight für mich, denn Namit hat ein schier unendliches Wissen, das er gerne teilt.

Oh, und das Essen. Einfach nur fan-fucking-tastisch. Vegan, meist ohne Gluten, auf Ayurveda basierend und ohne Ende gesund.

Nachmittags hatten wir frei, und diese Stunden habe ich meist für mich selbst genommen, habe viel gelesen, am Pool gelegen und bin früh ins Bett.

Die sechs Tage auf Retreat dort waren wie Balsam für meine Seele.

4. Stopp: Co-Working & Co-Living in Taghazout, Marokko

Noch in Tarifa hatten mich Feli und Marcus überredet, nach Taghazout in Marokko zu kommen.

In dem kleinen Surfer-Dorf an der Atlantikküste hat Magdalena letztes Jahr Sundesk aufgemacht: Eine Co-Working Community mit Unterkunft für Online Entrepreneure. Total cool.

Es gibt ein Co-Working Space mit geilem Meerblick und dazu mehrere Zimmer bzw. Wohnungen mit Küche.

Die Dachterrasse ist ein Topspot zum Arbeiten, Lesen und Chillen. Das Frühstück für nicht-veganer definitiv ein Grund früh morgens aufzustehen. Schön fand ich auch, dass alle gemeinsam zusammen kommen um den Tag zu starten.

Magdalena steckt viel liebevolle Energie in das ganze und das spürt man. Mir hat mein Aufenthalt dort sehr gut gefallen und ich würde definitiv wieder kommen.

Solche Einrichtungen fehlen noch massiv für uns Digitale Nomaden und mein Wunsch ist es, dass es bald mehr davon weltweit gibt.

Vergleichbar ist noch das Surf Office, das es mittlerweile in Gran Canaria, Lissabon und Kalifornien gibt.

Während meiner Tage dort habe ich nicht wahnsinnig viel gemacht, außer arbeiten, lesen und Yoga. Das Leben ist langsam und entspannt in Taghazout. Der Himmel war immer blau und ich hatte nicht das Bedürfnis mich weit zu bewegen oder die Gegend zu erkunden.

Zwei Mal habe ich mir eine Massage von der Massagegöttin und wunderbaren Frau Chanti Mai gegönnt. Ich würde fast sagen, sie war eine der besten meines Lebens (und ich bin durch Bali und Thailand schwer verwöhnt).

In Taghazout habe ich auch meine 30-Tages-RPM-Meditations-Challenge gestartet, die bis zum heutigen Tage ohne Pause anhält.

Alles in allem waren die Tage gut für mich. An der Ernährung hat es etwas gehapert, da es nicht wahnsinnig viele gesunde Optionen vor Ort gab. Zudem hat mich der latente Fischgeruch im Dorf leicht genervt irgendwann. Aber die Geschwindigkeit und Ruhe war genau mein Ding und ich hatte genügend Zeit und Erdung um bei mir zu bleiben. Jeden Tag Sonne pur und schöne heiße Temperaturen hatte definitiv auch wunderbare Effekte auf mich.

Diese zwei Cafés haben mir und meiner veganen Ernährung am meisten zugesagt:

Yoga mit Meerblick gibt es hier:

Magdalena vom Sundesk weiß auch bescheid, was Yogatechnisch so am Start ist.

5. Stopp: Business Mastermind-Wochenende in Sitges

Von ganz viel Yin-Energie und Ruhe zu viel Yang-Energie und Business.

Nachdem ich dieses Jahr zum zweiten Mal aus unerfindlichen eigens verursachten Gründen meinen Anschlussflug verpasst hatte, durfte ich mir einen neuen teuren Flug kaufen und über 10 Stunden am Flughafen in Casablanca verbringen. Oh Freude. Gesellschaft dabei leistete mir ein Amerikaner, der in Gambia bei der Botschaft arbeitete. Eine interessante Begegnung, die ich bis heute noch nicht ganz einordnen kann.

Schlussendlich kam ich nachts um 2 Uhr in meinem Hotel in Barcelona an, um dann am nächsten Tag direkt nach Sitges zu fahren. Drei Tage Business-Mastermind in einer großen Villa mit Pool stand an. Ich war die einzige vegane Frau umgeben von acht hochgradig fleischessenden Männern aus der ganzen Welt. Ein paar davon kannte ich schon vorher und auch die anderen waren schnell kennengelernt.

Das Wochenende, die vielen Jungs um mich herum 24/7 und die endlosen Talks über Business und “Sales Funnel” und “Conversion Rates” haben mich völlig aus meinem Ruhe- und Heilungskonzept gebracht.

Bei Abreise am Montag war ich fix und fertig, energetisch völlig durcheinander und ohne Bodenhaftung.

Ich sehnte mich nur noch nach Alleinsein und Yoga und gesundem Essen – und Menschen, die auf meiner spiri Wellenlänge waren. Mit purem Business-Talk kann ich nichts mehr anfangen, es langweilt mich und ist nicht (mehr) meine Welt.

Es gab einen Moment während einer Session, umringt von 8 netten Menschen – und trotzdem habe ich mich endlos alleine und einsam gefühlt. Eines der beschissensten Gefühle, wenn man eigentlich in guter Gesellschaft ist.

Ich war es auch nicht gewohnt so lange von so vielen Männern umgeben zu sein. Irgendwie war das eine komische Erfahrung so viel männliche, harte Energie um mich herum zu haben. Ich glaube, da kam meine zart besaitete Seele und mein sensibles Herz nicht drauf klar zur der Zeit.

Ich würde fast sagen, dass das Wochenende der Anfang in eine noch tiefere emotionale Misere war, die dann in Barcelona so richtig ihren Lauf nahm.

6. Stopp: Mein persönlicher Tiefpunkt, wichtige Einsichten und Konferenz in Barcelona

Als die Tür zu meinem Apartment in der Nähe der Sagrada Familia aufging, habe ich schon gespürt, dass ich hier nicht glücklich werden würde. Viel zu spät hatte ich mich um eine Unterkunft gekümmert (Hochsaison!) und musste mich dann mit einem arschteuren, superkleinen und dunklen Apartment zufrieden geben. Fuck.

Nach viel Natur und Platz die Wochen und Monate davor, empfand ich nun Klaustrophobie auf allen Ebenen.

Aber die Wohnung war noch mein Highlight. Da habe ich mich die ganzen zwei Wochen über am liebsten aufgehalten. Denn Barcelona war mir echt eine große Nummer zu krass am Start für diese Phase meines Lebens. Ich kam da gar nicht drauf klar. Die vielen Menschen und Touristen überall, das U-Bahn-Fahren in megavollen Zügen, die Strände ohne Ende bevölkert bis auf den letzten Zentimeter Sand.

Ich war schon nach einem Tag in der Stadt fix und fertig und wusste nicht, wie ich 14 Tage hier in meiner emotionalen Verfassung überstehen sollte.

Es wurde auch immer schlimmer. Es gab Tage, da wollte ich nicht mehr raus, war völligst überfordert mit den schweren Energien in der Stadt, konnte mich nur in meiner Wohnung entspannen und dort zur Ruhe kommen.

Alle meine Sinne waren super sensibel und auf allen Ebenen war ich erschöpft, alle Eindrücke, alle Menschen, alle Gerüche, alle Bewegungen, alle Gefühle waren zu viel. Zu der Zeit habe ich mich viel mit dem Thema Hochsensibilität auseinander gesetzt, denn es kam mir vor als würde ich alles um so viel intensiver, lauter, heller, tiefer wahrnehmen.

Es gab viele Momente, in welchen ich kurz davor war, wahnsinnig zu werden davon. Die meiste Zeit war ich ‘on edge’: total unentspannt, gereizt, launisch, super emotional. What.the.fuck. Ich mochte mich selbst so nicht und erkannte mich kaum wieder.

Darüber hinaus, habe ich so gut wie täglich geweint, manchmal mehrmals, manchmal endlos lang. Verzweiflung pur.

An meinem Geburtstag bin ich mit Freunden eine Stunden nach Norden an einen “ruhigeren” Strand gefahren. Das tat so gut und war ein klares Zeichen für mich, dass ich in der Stadt nicht am richtigen Ort war für die Prozesse, die gerade bei mir innerlich abgingen.

Der ganz ursprüngliche Grund, weshalb ich nach Barcelona bin, war die Dynamite Circle Konferenz, ein Event für ortsunabhängige Online-Unternehmer, auf der ich einen Workshop zum Thema Launch gab.

Ich bin viel ins Yoga, habe mich durch die vegane Restaurantszene gegessen, hier und da in einem Café gearbeitet und soweit ich konnte und wollte, mich mit guten Freunden getroffen.

Die zwei Wochen haben sich wie zwei Monate angefühlt. Wie Kaugummi. Rückblickend sehe ich Barcelona als eine Phase der Depression, die mir aber auch ganz klar aufgezeigt hat, was meine Seele braucht. Ich bin sehr froh, dass ich mittlerweile ein gutes Supportnetzwerk für solche Zeiten habe, ganz besonders bestehend aus meiner Mutter und meinen zwei Life Coaches, Karen und Julie-Anne. Außerdem helfen mir Yoga, Meditation und Tagebuchschreiben, lange Skype-Gespräche mit guten Freunden.

Die Entscheidung, nicht mehr in der Stadt wohnen zu wollen, wurde in Barcelona zu 100.000% bestätigt. Denn einige Wochen vorher hatte ich meine Wohnung in Berlin kündigt (in der ich sowieso kaum anwesend war). Ich sehne mich zurück in mein Leben in der Natur auf Bali. Ich sehne mich nach Ruhe, wenig Menschen.

Ich war überrascht, wie viel vegane/vegetarische Restaurants und Cafés es in Barcelona gibt. Hier ein Auszug:

  • Veggie Garden
  • El Cafe Blue Project
  • Flax & Kale und Teresa Carles
  • Juicy Jones
  • Zataar

Für Digitale Nomaden:

Im Cafe Mitte und im Cafe Alsur ließ es sich gut arbeiten.

Es gibt auch ein betahaus zum Co-Working in der Stadt – ich selbst war aber nicht dort.

Auch wenn Barcelona derzeit als neue Digitale Nomaden-Hochburg gefeiert wird, konnte ich das nicht so ganz unterschreiben. Wenig gute Cafes mit gutem Wifi und Co-Working Spaces sind oft nicht für Tagesbesucher offen.

Hier meine Tipps für Yogastudios:

Die meisten Stunden sind auf Spanisch, manchmal finden sich in den Studios aber auch englische Klassen. Im Zweifelsfall: Einfach beim Nachbarn abschauen, so hab ich das auch mit meinem eher limitierten Spanisch gemacht.

7. Stopp: Langsam runterkommen in Florenz

Ich verließ Barcelona in großer Vorfreude auf Italien und den anstehenden Yoga-Retreat in der Toskana mit zwei Freundinnen aus Bali.

Doch ich war noch völligst energetisch verstört und dann passierte etwas, was ich eigentlich überhaupt nicht kenne: Es bahnte sich eine Panikattacke im Flieger an. Weniger aus Flugangst, sondern weil ich dachte, langsam durchzudrehen innerlich. Auf einmal verwandelte sich das Flugzeug in eine Röhre, ich fühlte mich total klaustrophobisch und wollte nur noch raus.

Als ich anfing meinen Atem zu kontrollieren und tief ein- und auszuatmen wurde ich wieder ruhiger und entspannter. Das ganze dauerte nur einige Minuten, aber fuck, es hat mir richtig Angst gemacht.

Bei Ankunft in Florenz war dann aber direkt klar: Hier kann ich anfangen runterzukommen.

Und so war es dann auch. Es tat gut mit meinen zwei Mädels zu sein, wir hatten gute Gespräche, wunderbaren Wein und ich habe mit mehreren Kilos geiler Pasta gesündigt. Einfach mal zweit Tage “Fuck it!” sagen.

8. Stopp: Zu mir nach hause kommen: Yoga und Kochen mit den 5 Elementen in der Toskana

Nach zwei Tagen in Florenz ging es dann raus in die Toskana zu unserem Yoga Retreat mit Sofia und Jai von Swara Yoga. Und zwar genau dahin wo ich hinwollte:

Mitten ins Nirgendwo.

Es war fantastisch: Natur, endlose Ausblicke über die Hügel, wunderbare Sonnenuntergänge, kein Verkehr, nur Ruhe. Achja, und geiles Yoga und übergesundes, makrobiotisches, veganes Essen, das wir in Kochstunden alle gemeinsam vorbereiteten.

Am ersten Tag habe ich direkt gespürt, wie ich mich endlich wieder erden konnte. Und das war das beste Gefühl in Wochen. Zu mir kommen, vom Kopf in den Körper, ruhiger werden, loslassen. Ein Traum.

Am Ende des Retreats war ich endlich wieder bei mir zuhause angekommen. In mir, in Balance, in Harmonie. Die Tage hatten mir so gut getan, ich kann es kaum in Worte fassen.

Das Yoga und das Essen war jeden Tag auf eines der fünf Elemente ausgelegt: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum.

Unsere Yogalehrer waren einfach nur sensationell und supererfahren. Sie kombinierten Yoga und Essen mit ihrem Wissen und Hintergründen aus Ayurveda, TCM, Shiatsu, Schamanismus, Yogatherapie und noch viel mehr. Ich durfte so viel von ihnen lernen und wurde endlos inspiriert.

Zurück in Berlin und Byebye Homebase…

Letzte Woche habe ich meine Wohnung in Berlin aufgelöst, alle Möbel hergegeben, meinen persönlichen Besitz auf zwei Kisten heruntergeschraubt und in Bayern bei meiner Mama untergebracht.

Es ist nicht das erste Mal, das ich das mache (Nummer 7?). Seit ich ein Teenager bin, habe ich ein recht nomadisches Leben, habe in vielen Ländern gewohnt und die jahrelang die Welt bereist.

Die letzten paar Jahre hatte ich Berlin als eine Art Homebase und Erdungsort nach einer großen Trennung, war aber trotzdem die meiste Zeit unterwegs und meist nur im Sommer dort. Doch jetzt kam die Zeit, mich wieder ganz zu lösen. Es macht einfach keinen Sinn, eine Mietwohnung an einem Ort zu haben, wo ich mich selbst so selten aufhalte. Seit September letzten Jahres war ich vielleicht fünf Wochen in Berlin. Irgendwann ist auch alles Untervermieten ausgemerzt.

Nächste Woche geht es für mich back to Asia. Erst nach Thailand für einen Monat. Fasten, Yoga, Inselleben. Dann weiter zurück nach Bali, dort mache ich meine Yogalehrerausbildung im Oktober und kann mir gerade gut vorstellen, mich auch da wieder eine längere Weile niederzulassen. Vielleicht auch eine lange längere Weile. Mal sehen.

Ich bin jedenfalls ready mich aus Deutschland wieder komplett zu entwurzeln. Mit mir selbst geerdet und in mir selbst zuhause.

So weißt du nun, wie mein Leben auch in nicht so schönen Zeiten unterwegs aussieht. Wichtig ist es für mich, Werkzeuge und Support zu haben, die mir helfen, aus den Tiefen wieder herauszukommen – besonders als Digitale Nomadin, ohne permanentes soziales Netzwerk und Familie um mich herum.

Ich weiß, dass solche Zeiten – die der Verzweiflung, der Tränen, der unendlichen Traurigkeit, der Schmerzen – wichtig sind. Sie helfen mir meine Seele zu heilen. Sie helfen mir noch tiefer in Kontakt mit mir zu kommen. Sie helfen mir wichtigen, vernachlässigten Bereichen meine Aufmerksamkeit zu schenken.

Ich habe viel gelernt in den letzten Wochen und Monaten. Es ist ganz schön anstrengend, mit offenen Augen seine eigenen Schatten zu begegnen. Aber ohne Schatten, kein Licht. Und ohne offene Augen, kein offenes Herz. Und mein offenes Herz will ich nicht mehr hergeben. Komme, wer oder was wolle.