Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #8

wohin mit dem, was ich nicht mehr brauche?

Mit dem Entrümpeln alleine ist es nicht getan, denn die Dinge lösen sich nicht plötzlich in Luft auf. Gerade wenn man umweltbewusst lebt, möchte man die Dinge nicht einfach in den Müll werfen. Außerdem kann man das meiste noch verwenden und gerade deshalb fällt das Loslassen oft so schwer.

Ich habe erlebt, dass einige genau an dem Punkt gescheitert sind. Da wurden die aussortierten Teile im Keller gelagert, um sie am Flohmarkt oder über das Internet zu verkaufen. Dieser Tag kam dann jedoch nicht. So wurde es im Keller immer mehr und in Wirklichkeit wurde gar nichts losgelassen, der Haushalt hat sich um kein einziges Teil reduziert!

Organisation ist das halbe Leben

Vor dem Entrümpeln heißt es also sich Gedanken zu machen, was man mit den Dingen machen möchte, die man aussortiert. Es gibt wie immer einige unterschiedliche Möglichkeiten, das Problem zu lösen.

Als ich Ende 2013 die Küche von Plastik befreit habe, habe ich viele meiner Küchenutensilien verkauft. Das hat zu dem Zeitpunkt auch voll viel Sinn gemacht, da ich dafür einen plastikfreien Ersatz benötigt habe.

Es war mir wichtig, dass die Plastikteile nicht im Müll landen. Mit dem Geld vom Verkauf habe ich dann einige neue Dinge wie Vorratsgläser aus Glas, Jausendosen aus Edelstahl, Tortenglocke aus Glas und vieles mehr anschaffen können.

Es war eine relativ überschaubare Menge an gleichartigen Dingen, die ich zu der Zeit aus der Küche aussortiert habe. Der Aufwand für die Anzeigen im Internet war dennoch enorm. Zuerst habe ich Fotos gemacht, dann wurde die Anzeige erstellt. Dazu habe ich mir einen Text einfallen lassen und die Fotos hoch geladen.

Die Anfragen zu den Anzeigen mussten beantwortet werden, das ist auch nicht zu unterschätzen. Leider haben sich auch viele Menschen von auswärts gemeldet, welche die Waren mit der Post versendet haben wollten. Dazu musste ich passende Schachteln finden, die Dinge bruchfest verpacken, die Schachteln beschriften und zur Post bringen. Und nicht zu vergessen, das Konto musste natürlich überwacht werden, ob das Geld wohl wirklich überwiesen wurde.

Danach habe ich mir geschworen, dass ich das nie wieder machen werde. Der Zeitaufwand steht für mich in keinem Verhältnis zum Geld, das man dafür bekommt.

Verkaufen mag für einzelne Dinge, die etwas wertvoller sind, funktionieren, aber für billigen Kleinkram unter 10,– Euro ist es wirklich viel zu zeitintensiv in meinen Augen.

Auch wenn man sich auf den Flohmarkt stellt, ist Zeiteinsatz und Großteils auch finanzieller Einsatz für die Standgebühr nötig. Es gibt Menschen, die gerne auf den Flohmarkt gehen. Wenn das Freude macht, dann spricht natürlich nichts dagegen. Aber wenn es nur als Belastung empfunden wird, gibt es bessere Lösungen in meinen Augen.

Verschenken ist der einfachere Weg

Ende 2014 wurde in meinem Heimatort ein Kostnixladen eröffnet. Das war für mich der Durchbruch beim Verschenken von Dingen. Einfacher geht es nicht. Zwei Mal pro Woche hat der Kostnixladen geöffnet und da kann man die aussortierten Sachen hinbringen.

Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #8

Klappbox oder große Tasche sind super geeignet um alles zu sammeln, was weg soll

In den letzten Jahren hatte ich daher ständig eine große Tasche herum stehen, wo alles gesammelt wird, das ich in den Kostnixladen bringen möchte.

Dinge erhalten ihren Wert dadurch, dass sie verwendet werden.
Alles, was in der Ecke verstaubt und nicht verwendet wird ist lediglich Gerümpel.

Vorteile des Verschenkens gegenüber dem Verkaufen

* Wenn Du beim Entrümpeln bist, brauchst Du Deine Energie fürs Entrümpeln.
* Das gleiche gilt für die Zeit. Deine Zeit kannst Du besser nutzen als für Anzeigen schreiben oder am Flohmarkt stehen etc.
* Wenn Du die aussortierten Dinge verschenkst, sind sie rasch aus dem Haus und das Chaos hält sich in Grenzen.
* Verschenken macht ein gutes Gefühl. Preise zu verhandeln nicht, denn die Dinge müssen meist für weniger Geld verkauft werden, als man möchte.

Auch Christof Herrmann ist dieser Meinung und hat dazu den Beitrag „Warum Minimalisten lieber verschenken als verkaufen“ geschrieben.

Linktipp:

Umsonstläden in Österreich
Umsonstläden in Deutschland

Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #8

so kann ein Kostnixladen von innen aussehen

Verschenkregal

In bzw. an vielen Orten gibt es Verschenkregale, wo man kleinere Mengen von aussortierten Dingen verschenken kann.

Man kann auch sehr einfach selbst ein (vorübergehendes) Verschenkregal aufstellen. Der einfachste Weg ist, vor die eigene Türe eine Schachtel mit „zu verschenken“ zu stellen. In einem Mietshaus muss man natürlich vorher bei der Hausverwaltung anfragen, aber z.B unter den Postkästen würde das vermutlich schon gehen.

Alternativ kann man den Radius etwas erweitern und bei der Pfarre nachfragen. Oft ist es möglich im Pfarrhof ein Regal aufzustellen, denn gerade Pfarren unterstützen den Gedanken des Verschenkens sehr. Auch öffentliche Gebäude wie z.B. das Gemeindeamt eignen sich dafür.

Man muss einfach nur hingehen und ins Gespräch kommen. Der Rest ergibt sich meist von ganz alleine.

Das Verschenkregal wird am besten so aufgestellt, dass es vor dem Regen geschützt ist. Gut ist ein Schrank mit Türen, weil dann die Dinge nicht so einstauben.

Verschenken übers Internet

Auf einigen Internetplattformen kann man mit Gratisanzeigen Dinge verschenken, die dann auch bei einem selbst abgeholt werden. Das ist ein Vorteil für alle, die kein Auto haben. Sogar über Ebay kann man Dinge verschenken.

Linktipp:

Willhaben Österreich
shpock zu verschenken
Kleinanzeigen Deutschland

Sozialmarkt

Eine weitere Möglichkeit sind Sozialmärkte, an die man ebenfalls seine Dinge verschenken kann. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass die verschenkten Dinge danach im Sozialmarkt verkauft werden. Der Erlös kommt der guten Sache zugute.

Linktipp:

Carla Läden der Caritas in Österreich
Oxfam Deutschland

Bücher

Offene Bücherschränke gibt es mittlerweile in vielen Orten. Auch auf FB findet man viele verschiedene Verschenkgruppen für Bücher.

Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #8

offener Bücherschrank im Kostnixladen

Auf FB kann man mit den Stichworten „Bücher“ bzw. „verschenken“ oder „Bücherschrank“ und dem Wohnort oder nächst gelegenen größeren Ort suchen. Auch bei den weiter oben genannten Möglichkeiten (Kostnixladen, Sozialmarkt) kann man Bücher verschenke.

Linktipp:

Offene Bücherschränke Graz und Umgebung auf FB
Bookcrossing

Facebook

Auf FB wurden zahlreiche Verschenkgruppen in den jeweiligen Regionen gegründet. Suche am besten auf FB mit den Stichworten und dem Wohnort oder nächst gelegenen größeren Ort nach einer geeigneten regionalen Gruppe.

Beispiele dafür sind

Graz Verschenkt
Share & Care Graz
Help & Care Graz

Kleidung

Mittlerweile gibt es immer mehr Tauschpartys für Kleidung. Man kann auch selbst im Freudeskreis eine Kleidertauschparty organisieren.

Tipps für die private Kleidertauschparty findest Du am Blog von Nunu Kaller.

Darüber hinaus kann man bei den meisten bereits genannten Möglichkeiten auch Kleidungsstücke verschenken.

Für den Verkauf von Kleidung gibt es eine kostenpflichtige Möglichkeit bei

Kleiderkreisel Österreich
Kleiderkreisel Deutschland


Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #8einfach.nachhaltig.besser.leben [#EiNaB]

Meinen heutigen Beitrag schicke ich zur Blogparade einfach.nachhaltig.besser.leben.
Hier geht es zur aktuellen Linkparty.


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Im Gesamtindex „Beiträge“ findest Du eine Übersicht über alle bisher veröffentlichten Beiträge.

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