Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #1

Das Jahr 2107 wird wohl als das Jahr des Loslassens in die Geschichte meines Lebens eingehen. Seit Anfang des Jahres habe ich jede Woche mindestens 20-50 Teile auf die Reise in ein neues Leben ohne mich geschickt. Alles, was von mir aussortiert wurde, hat über den Kostnixladen neue Besitzer gefunden.

Am Wochenende habe ich mich mit reichlich gefüllten Taschen wie diesen auf den Weg in den Kostnixladen gemacht. Es war für mich eine große Hilfe beim Aussortieren, dass die Dinge nicht im Müll landen, sondern künftig von anderen Menschen verwendet werden.

Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #1

mit der reich gefüllten Tasche geht es dann zum Kostnixladen

Zusätzlich habe ich dieses Jahr schon zwei Mal an der #30TageDeclutterChallenge teilgenommen und jeweils über 500 Teile verschenkt. Es war sehr motivierend gemeinsam mit so vielen anderen Frauen zu entrümpeln.

Im Sommer ging es dann erst richtig los. Nachdem mich das Buch Dan-Sha-Ri so motiviert hat, kam ich nicht umhin, auch Magic Cleaning von Marie Kondo zu lesen. Ein ganz großes Dankeschön an dieser Stelle an Daniela, von der ich das Buch geschenkt bekommen habe.
Loslassen, was nicht mehr zu mir passt #1
Was soll ich sagen, das Buch hat meine Sicht auf die Dinge verändert. Obwohl ich nicht nach den Vorgaben aus dem Buch entrümpelt habe, wurde mir beim Lesen bewusst, wo ich bisher meine großen Fehler gemacht habe.

Einer der größten Schwachpunkte war, dass ich zwar alles Gleichartige an einem Ort gesammelt habe, aber wenn dieser Platz dann ausgeschöpft war, habe ich ein zweites „Lager“ begonnen. So habe ich nicht nur meine Wollvorräte fürs Stricken auf 3-4 Stellen im Haus verteilt, sondern auch mein Stofflager fürs Nähen bzw. Upcycling.

Auch Küchenuntensilien, die nicht mehr in meiner winzigen Küche Platz gefunden haben, sind im Kasten in einem anderen Zimmer gelandet. Das Desaster mit den Büchern an den vielen verschiedenen Orten habe ich im letzten Jahr bereits aufgelöst.

In Wirklichkeit machen übrigens Keller und Dachboden das Leben nicht leichter, ganz im Gegenteil. Sie verzerren das Bild und verleiten dazu, Dinge, die man nicht mehr braucht, dort zu lagern. Für den Fall dass. Der jedoch nie eintritt.

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auch eine ganze Menge Stoffe habe ich verschenkt

Da mein geplanter Sommerurlaub in Griechenland kurzfristig leider nicht stattgefunden hat, habe ich all meine Energie in das Entrümpelungsprojekt gesteckt. Vier Wochen lang habe ich mehrere Stunden pro Tag aufgeräumt. Es war ein Gewaltakt. Unglaublich welche Mengen an Zeug durch meine Hände gewandert sind!

2013 habe ich bereits einmal für 4 Wochen entrümpelt. Auslöser war damals ein Wasserschaden am Dach, wodurch ich mein Haus neu streichen musste. Dafür habe ich alle Zimmer und vor allem den Dachboden ausgeräumt und entrümpelt.

Eigentlich dachte ich, dass es mit der Aktion im Jahr 2013 genug wäre und ich nie wieder entrümpeln muss. Ich habe seitdem (außer Bücher) nichts Neues mehr gekauft bzw. mitgenommen. Aber ganz so war es nicht. Leider!

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auch von Erbstücken habe ich mich diesmal getrennt

Dass ich diesmal sogar noch mehr zu verschenken gefunden habe, hat mich echt erstaunt. Aber ich war auch ziemlich radikal, das gebe ich zu. In allen Bereichen habe ich deutlich reduziert. Wenn ich mir unsicher war habe ich mich immer wieder gefragt, ob ich meine Kinder irgendwann einmal damit belasten will, wenn es mich nicht mehr gibt. Meistens war die Antwort dann sehr klar.

Unglaublich war vor allem, welche Mengen von Altpapier ich aus dem Keller geschleppt habe. Vor allem mussten meine ganzen alten Seminarunterlagen daran glauben. Das waren sicher 10 Klappboxen voll, die ich entsorgt habe! Die Ordner habe ich dann im Kostnixladen verschenkt. Die Informationen aus den Seminaren waren Großteils schon veraltet und im Grunde suche ich lieber im Internet nach dem, was ich wissen will.

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Unmengen von Altpapier

Sogar einige Möbelstücke, darunter meine Wohnzimmercouch haben gehen müssen. Aber vor allem ganz viele Regale, die ich nun nicht mehr brauche. Herr Widerstand hat jetzt viel mehr Platz im Kleiderschrank und muss nicht mehr im Winter die Sommersachen auf den Dachboden räumen. Ich übrigens auch nicht mehr, denn meine Kleidungsstücke haben nun ebenfalls alle im Kasten Platz gefunden. Und das obwohl ich einen Teil vom Schrank aufgegeben habe!

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ab und zu vermisse ich meine Couch noch

Von meinem Kleiderschrank werde ich in einem eigenen Beitrag erzählen. Ich habe nicht nur aus dem Buch von Marie Kondo einige Anregungen umgesetzt, sondern auch im Internet gute Tipps gefunden, wodurch es mir leichter fällt Ordnung im Kleiderschrank zu halten.

Jedenfalls weißt Du jetzt, warum ich wirklich keine Zeit mehr hatte, um Beiträge für meinen Blog zu schreiben. Denn ich habe meine gesamte Zeit und Energie seit Mai in dieses Entrümpelungsprojekt gesteckt.

Der Keller ist bis auf eine Kleinigkeit nun fertig. Herr Widerstand hat mir versprochen, dass wir noch gemeinsam das Werkzeug aufräumen. Das wollte ich nicht alleine machen.

Im Wohnbereich ist alles fertig, ich habe wirklich jeden einzelnen Gegenstand in der Hand gehabt und entschieden, ob er bleiben darf oder gehen muss. Nur der Dachboden ist noch übrig. Das ist sich bis jetzt einfach nicht ausgegangen und wenn ich ehrlich bin, ich brauche nun auch einmal eine Pause.

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die Schränke sind nun leer

Es ist an der Zeit, ein wenig auszuruhen und Kräfte zu sammeln und mich vor allem auch an dem zu erfreuen, was ich bisher geschafft habe. Grob überschlagen – teilweise gibt es auch Listen – habe ich mehr als 5.000 Gegenstände weg gegeben.

Wobei man sich natürlich fragen kann, wie man z.B. verschiedene Zeitungsausschnitte, die man einmal gesammelt hat, weil man sie inspirierend fand, zählt. Oder die alten Bedienungsanleitungen für Geräte, die man schon längst entsorgt hat, weil sie kaputt wurden. Zählt man jede Postkarte einzeln, die man aufgehoben hat? Was ist mit den Bildern im Fotoalbum und was mit jenen, die einzeln herum kugeln, weil man sie noch immer nicht eingeklebt hat?

Egal. Ich glaube mittlerweile, dass die Zahl 10.000 Gegenstände, die angeblich jeder besitzt, auch etwas willkürlich gewählt ist. Vermutlich sind das in Wahrheit viel, viel mehr.

Fortsetzung folgt…

Heute habe ich berichtet, was ich gemacht habe. Aber was hat das Entrümpeln mit mir gemacht? Und gibt es unter all den Dingen, die ich verschenkt habe, welche die ich doch noch gebraucht hätte? Wo es mir nachträglich Leid tut, dass ich sie weg gegeben habe? Davon möchte ich auch noch erzählen…


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