Das Paradies ruft! Einzig und alleine der Bericht über dieses Korallenarchipel hat mich die letzten Monate träumen lassen und nach Venezuela gelockt – die restliche Reise war mehr oder weniger das “Rahmenprogramm” nach dem Motto “Wenn wir schon mal da sind …”. Die Naturschönheiten Venezuelas hinterließen einen großen Eindruck, doch Los Roques krönte den Abschluss.
Seychellen, Malediven oder Mauritius sind Geschichte – Los Roques is the place to be! Dass das Archipel zu 90% von Italienern bewohnt und besucht wird, macht es nur noch attraktiver. Welcome to Little Italy!
Um die italienische Enklave zu erreichen, muss man allerdings so einiges auf sich nehmen … Das Abenteuer beginnt schon am Flughafen, wo man sich nicht sicher ist, wann, wie, wo und ob überhaupt die Maschine mit Endstation Paradies startet. Im letzten Winkel des Flughafens befindet sich die vertrauenswürdige Chapi Airline, die einen mit 2 kompetenten Piloten höchsten Pensionsalters begrüßt: “Habla español? Muy bien … lean back and relax!” So viel zu den Instruktionen. Und wenn man dann nach dem endlosen Blau des Meeres endlich das türkisfarbene Archipel erblickt, hat man sogar die vorhergegangenen Todesängste, ausgelöst durch diverse Warnleuchten und nicht funktionierende Anzeigen am Pilotendisplay, auch schon wieder vergessen.
Aber gerade das macht die Inselchen so attraktiv: keine leichte Erreichbarkeit, keine Chartermaschinen, keine Hotelkomplexe, ergo kein Massentourismus. Da wo das Paradies noch Paradies sein darf. Lediglich auf der Hauptinsel Gran Roque dürfen Touristen übernachten und haben die Wahl zwischen familienbetriebenen Posadas bodenständiger Kategorie, wo man stets mit “ciao ragazzi” begrüßt wird. Die italienische famiglia isst dann jeden Tag am Abend gemeinsam Pizza, Pasta und Fisch.
Nun … was tun im Paradies? Hyperaktiven, Gehetzten und Aktivurlaubern ist hier eher abzuraten, außer man möchte Tauchen oder Kiten gehen. Ansonsten sollte man sich hauptsächlich mit dem Blick aufs Meer begnügen können, das jeden Tag in den wundersamsten Blau-Nuancen erscheint. Morgens um 9 wird das Boot beladen und man landet mit einer Handvoll Touristen auf einem der vielen Traumstrände, ausgestattet mit Stuhl, Sonnenschirm, Handtuch und Kühlbox. Die Größe der Insel kann zwischen spaziertauglich und einmal im Kreis drehen variieren und die Qualität liegt immer irgendwo zwischen wunderschön, extrem schön und unglaublich unfassbar schön.
Genug geschwärmt …