Lorelei, Rhein und Mosel – zu Gast bei Freunden

Ich weiß nicht was soll es bedeuten ……

……..dass ich so glücklich bin. Die Fabel der Lorelei von Heinrich Heine klingt zwar etwas anders, doch ich kann nichts weiter, als von purer Glückseligkeit zu berichten, wenn ich an meinen letzten Kurztrip nach Deutschland zurückdenke.

Auf Einladung meiner lieben Freundinnen Tina und Tina habe ich mich im September 2016 zu einer kurzen Reise nach Deutschland begeben und so bin ich am wunderschönen Rhein und an der Mosel gelandet.

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Im Kreise meiner Freundinnen durfte ich nichts weiter als einfach nur genießen. Die Tinas leben in ihrem bezauberndem Häuschen in Emmelshausen, also am Hochplateau des Hunsrück und somit ganz nahe am Geschehen. Zur Begrüßung empfingen mich auch Aila und Yannis schwanzwedelnd.

Die beiden Mischlingshunde aus Griechenland und der Türkei haben die beiden Frauen einst einem schweren Schicksal entrissen und gehören seit Jahren zur Familie. Zudem war auch Tanja aus Karlsruhe gekommen, und so bildeten wir bei unseren Ausflügen in den nächsten Tagen samt Hunde und Kegel ein lustiges Sextett. Wohlgemerkt: Kennen gelernt hatten wir alle (bis auf die Hunde) uns in Thailand.

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Der Rhein

Der Rhein ist mit seinen 1232 Km Länge der siebtgrößte Fluss Europas, der wasserreichste Nordseezufluss sowieso und er zählt zu den verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt überhaupt. Der Rhein entspringt im schweizerischen Kanton Graubünden und durchfließt neun Länder, zum größten Teil aber Deutschland. An seinen mitunter sehr steilen Hängen wird weltbekannter Weiß- und auch Rotwein angebaut. Die Mosel indes ist mit ihren 544 Km Länge der zweitgrößte Nebenfluss des Rheins und ebenso schiffbar gemacht worden.

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Für mich hat diese kurze Zeit alles übertroffen, was ich mir vorzustellen gewagt hatte. Die Tage präsentierten sich voller Fülle wie der Wein, den wir täglich ebenso genießen durften. Ich lernte die mittelalterliche Stadt Oberwesel am Rhein und viele andere ihrer „Schwestern“ kennen, mit den jeweils dazugehörenden Burgen und Schlössern, die oberhalb der Städte und Weinberge thronen.

Viel Musik, Weinfestivals und das berühmte Feuerwerk, das im Rahmen von „Rhein in Flammen“ zu klassischer Musik gezündet wurde, waren nur einige der Höhepunkte. Die köstlichen Rheinweine kommen insbesondere in der weißen Version als Riesling daher und werden von den atemberaubenden Steilhängen gelesen.

So erlebte ich nun diesen wahr gewordenen Traum in flüssiger Form mittendrin und durfte zudem auch einige Winzer kennen lernen, die mir nicht nur vom Wein allerhand zu erzählen wussten. Tina und Tina hatten dafür gesorgt, dass es mir und Tanja an nichts fehlte. Die Gaumen- und andere Freuden waren praktisch vorprogrammiert.

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Jedes Jahr von Juni bis Oktober werden in den verschiedensten Orten von Rhein und Mosel die Weinfestivals veranstaltet, die den Besuchern nicht nur die Ernte des Vorjahres vorstellen, sondern auch auf die besonderen Schönheiten dieser Landschaft hinweisen. So reiht sich hier Steilhang an Steilhang voll mit Reben und manch einer fragt sich, wie die Menschen es schaffen, hier oben nicht nur zu stehen, sondern auch noch den köstlichen Tropfen von den Reben zu lesen.

Als Kinder bekamen wir Holzklötze an den Schuhen, damit wir nicht von den Weinbergen stürzten“, erzählt Winzertochter Tina Starke und ich kann nachfühlen was sie wohl meint. Auch meine eigene Großmutter besaß einen Weinberg im Steilhang, allerdings in Südtirol. Und dort ackerte auch sie ein Leben lang im Weinberg. Tinas Familie indes hat die Weinberge längst veräußert und alle gehen heuten anderen Berufen nach.

Wem die Weine des Vorjahres schmecken, aber ein weiteres Highlight sucht, der kann sich in den berühmten „Straußengaststätten“ den ganz neuen Wein, den „Federweißen“ munden lassen, der dann mit dem ortstypischen Zwiebelkuchen kredenzt wird. Eine Köstlichkeit der besonderen Art.

Die Loreley

Die Loreley gehört natürlich zum Pflichtprogramm. Die holde Maid hatte anno dazumal ganze Heerscharen von Matrosen, die mit ihren Booten und Schiffen am Rhein vorbei ruderten, mit ihrer Schönheit, ihren langen „güldenen“ Haaren und ihrem Gesang betört. Und so manches Schiff zum Kentern gebracht. Dort oben am Felsen habe die Jungfrau gesessen und ihre langen Locken gezähmt. Und damit alle verrückt gemacht.So die Sage.

Der Loreley-Felsen ist am besten von der gegenüberliegenden Seite zu beobachten. Zudem zeigten uns Tinas den Traditionsgasthof „Günderothe“ der hoch über Oberwesel thront. Dort hatte schon Edgar Reitz seine berühmte Film-Trylogie „Heimat“ und zahlreiche weitere Filme gedreht.

Eine traumhafte Kulisse und Aussicht auf den sich darunter windenden Rhein und die mittelalterliche Stadt Oberwesel, und fast wie selbstverständlich, eine betörende Küche mit auserlesenen Weinen sowie eine wunderbare Gastfreundlichkeit, gehören überdies zum atemberaubenden Ambiente.

Da uns nicht nur Bachus, der Weingott, der übrigens vom Bacharach am Rhein stammt, gnädig war, sondern auch noch Petrus wärmende und glücksbringende Strahlen vom Himmel sandte, fehlte es uns an nichts, was das Herz nicht hätte höher schlagen lassen. Der Rhein ist bekannterweise überall schön und ganz speziell von den zahlreichen Aussichtsplattformen zu genießen.

Wir konnten uns auf die Insidertyps unserer Tinas verlassen und schätzten uns somit besonders glücklich. Imposant präsentiert der Fluss sich von Boppard mit einem märchenhaften Blick auf die so genannten Vierseen, die tatsächlich wie vier Seen ausschauen, obwohl es sich logischerweise immer noch um Vater Rhein handelt, der sich hier auf verschlungenen Wegen dahin schlängelt und einen besonderen Blick freigibt. Auch das kleine Wasserschloss „Pfalz Grafen Stein“ auf der Rheininsel bei Klaub, Fotomotiv nicht nur zahlloser Europareisender Japaner, war einst eine Zollstation und die imposante „Schönburg“ oberhalb von Oberwesel zählten zu unseren weiteren Ausflugszielen. Abends dann genossen wir erlesene Speisen etwa in der „Schmausemühle“ oder anderen tollen Restaurants der Gegend und später erfreuten wir uns über den exotischen und buddhistischen Garten unserer Tinas in Emmelshausen, wo wir den Tag Revue passieren ließen.

Auch an der Mosel gibt es atemberaubende Städte und Plätze, und Ziele unserer Betriebsamkeiten waren dort Beilstein und Chochem und viele andere mehr, wo wir uns durch die engen Gassen zwängten und die wunderschönen Fachwerkhäuser bewunderten, die sich hier in mannigfaltiger Pracht vor den steilen Weinbergen zeigen.

Ein weiteres Highlight dann ist Koblenz mit seinem „Kaiser Wilhelmplatz“ und dem dazugehörendem Denkmal sowie dem traumhaften Park und Wasserspielplatz für kleine und große Kinder. Diese Oase mitten in einer Großstadt nennt sich „Deutsches Eck“, denn genau hier vereinen sich Rhein und Mosel zu einem einzigen breiten See.

Krönender Höhepunkt für mich war auch ein Besuch bei Hildegard von Bingen, die 1098 in Bingen geboren wurde und mit ihren visionären Ideen Weltruhm erlangen sollte. Die Klosterfrau folgte 1141 einer inneren Stimme, einer Vision, und schrieb ab dann alles auf was sie in der Natur beobachten konnte. Sie entwickelte die später bekannte „Hildegardmedizin“ und viele weitere natürliche Heilmethoden, die bis heute Gehör, Bewunderer und Anwender finden.

Hildegard von Bingen spannte schon damals einen großen heilsgeschichtlichen Bogen von der Schöpfung der Welt und des Menschen über das Sein und des Werden. Ein Besuch im Kräutergarten, im Hildegard-Laden und in der Hildegard-Kapelle rundeten den Tag glücklich ab. Es waren „nur“ drei Tage, doch mir erschienen sie voller Größe und Fülle und wie drei Wochen. Zeit ist relativ, alles ist Energie. Diese Tage bei lieben Freunden bewiesen diese These wieder einmal grandios.


laslo

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