Lord of War - weil es so aktuell ist

Von Renes

Weil der Film "Lord of War" gerade im Fernsehen lief und weil er so gut ist. Die grössten Demokratien machen die grössten Geschäfte mit dem Tod und regen sich aber sowas von auf, wenn jemand anders die Geschäfte macht, denn dann ist es nicht ok. Auch Deutschland braucht sich nicht zu verstecken, aber ich bin mir sicher, wenn wir plötzlich aufhören würden, dann wäre das Geschrei gross wegen der Arbeitsplätze und der Notwendigkeit diese Industrie selbst zu kontrollieren etc. Moral ist, wenn man nicht hinschaut. Ausserdem sind wir nicht mehr im kalten Krieg, wo man noch fast davon ausgehen konnte, dass die meisten Waffen niemals zu Einsatz kommen werden.

Nicolas Cage spielt den Waffenhändler Yuri Orlov, der in diesem Film seinen bisherigen Lebensweg als Waffenhändler erzählt. Zu Beginn des Films bemerkt Yuri Orlov nüchtern, dass es über 550 Millionen Schusswaffen auf der Welt gebe, was bedeute, dass jeder 12. Mensch auf der Welt eine besitzt. Die Frage sei nur: "Wie bewaffnen wir die anderen elf?" Der restliche Film wird von Orlov rückblickend erzählt, wobei er in den 80er Jahren beginnt. Aus dem Off beschreibt Yuri Orlov, wie er ein Waffenhändler wurde.

Der Film ist eine bitterböse Satire auf die Welt, die wir kennen. Was mich erschreckt, dass er sehr realitisch wirkt und dummerweise wohl auch ist. Schaut ihn Euch an, er ist sehr zu empfehlen. Man kann sogar das ein oder andere Mal lachen. Die Rolle des Waffenhändlers passt 100% auf Nicolas Cage und er spielt sie sehr gut. Wer übrigens jede Menge blutiges Gemetzel erwartet, der wird enttäuscht sein. Der Film braucht solche Bilder nicht, er ist auch so ausreichend eindringlich.

Der Schlusssatz des Film ist sehr erschütternd: "Die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Russland und China sind die grössten Waffenhändler der Welt... und bilden die ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates."