Dieses Kamel ist ganz sicher kein einsamer Rufer in der Wüste. Zumal: LONELY KAMEL klingen zwar nach Wüste, kommen aber in Wahrheit aus Norwegen. Und ganz offensichtlich lässt sich auch zwischen Fjorden und endlosen Wäldern ganz vorzüglicher, klassischer Hardrock produzieren, der richtig schön kernig und staubtrocken klingt. Auch auf ihrem vierten Longplayer agieren die Norweger im Spannungsfeld zwischen Hardrock aus den Siebzigern, Stoner-Rock, Blues, Psychedelic und einem Schuss Doom. „Wir wollten diese Platte so einfach und billig wie nur möglich aufnehmen“, scherzte Frontman und Gitarrist Thomas Brenna unlängst noch, tatsächlich war der Plan aber, die Rhythmussektion live einzuspielen, um hinterher mehr Zeit für die Detailarbeit zu haben. Herausgekommen sind dabei neun Tracks, die vom ruppigen, punkigen Titeltrack, der ein gewisse Punk-Attitüde hat, über ausgedehnte Jams bis zu kompakten Vier-Minuten-Ohrwürmern alles liefern, was das Genre zu bieten hat. Und somit ist klar: LONELY KAMEL gehören ganz klar zur Speerspitze der europäischen Vollbart- und Schlaghosenrocker-Szene.