London ist bunt – oder -Von Königen, Märkten und Hochhäusern

Von Lilamalerie

Nun ist es schon zwei Wochen her, dass ich nach einigen Jahren mal wieder in London war.
Was sagt uns das? Am besten bei der nächsten Reise direkt nach der Rückkehr aktiv werden, wenn alle Eindrücke noch ganz frisch sind, und den Elan nutzen!!
Jetzt habe ich endlich die Fotos sortiert, bzw. versucht aus vielen Bildern wenige repräsentative herauszusuchen und themenmässig zu kleinen Collagen zusammengestellen,um sie euch in einem Blogbeitrag zu zeigen.
Na, das passt ja heute auch ideal, war doch gestern der Tag, an dem die Queen die dienstälteste Königin des UKs ever ist, 63 Jahre und 216 Tage und Queen und London gehören nun mal zusammen.



Doch diesmal habe ich nicht ihr, will sagen ihrem Palast(den ich schon diverse Male gesehen habe), einen Besuch abgestattet, sondern besuchte den berühmt-berüchtigten Henry VIII in Hampton Court.  
 
 Dorthin verschlug es uns am ersten Tag, nach unserer Anreise durch den Autotunnel und dem Abstellen unseres Gepäcks in unserem Hotel in Sunbury.
Anlässlich des 500jährigen Bestehens des Palastes gab es nicht nur die Räumlickeiten zu bewundern, sondern auch jede Menge kleine Schauspiele, die einem noch tiefer in die Historie eintauchen ließen, hier eine Szene im Treppenhaus zu Henrys Räumen.(unten links)
Schon im Küchentrakt ging es authentisch und sehr anschaulich zu, so drehten sich dort doch zwei Braten am Spieß, die dann in früheren Zeiten sicher in der Great Hall auf King Henrys Tafel (unten rechts) gelandet wäre. 
 Mich haben ja besonders die Gemächer von Henry interessiert, aber in Hampton Court gibt es auch einen neueren Palast, den William III im 17. Jahrhundert anbauen ließ (oben rechts) und den, daran anschließenden, Garten.
Aber Heinrich und sein Leben fand ich doch am spannendsten. 
 Apropos Henry: Seht ihr (unten rechts) ihn und seine sechs Frauen? Und es gab natürlich noch jede Menge royalen Kitsch… 

  
Am nächsten Morgen machten wir uns dann ins, mit der Bahn, 45 Minuten entfernte, London auf. 

Wir, das sind eine Freundin (deren Mann beruflich etwas außerhalb von London zu tun hatte) und ich, hatten uns einiges für diesen Freitag vorgenommen, und wenn ich so die Bilder betrachte, ist es kaum zu glauben, dass diese alle an einem Tag entstanden sind.

Ein Abstecher zum Coventgarden musste sein, denn die Stimmung dort ist immer so herrlich entspannt und vielfältig. Besonderen Spaß machten uns das Klassik-Quintett (huch,von dem man hier nur vier Spieler sieht)     
   Danach ließen wir die tolle Stimmung von Coven Garden zurück, aber nur, um wenige U-Bahn-Stationen entfernt, einen Ort zu finden, der uns fast noch besser gefiel: Camden Market .

Von der U-Bahn-Station Camden Town geht man an vielen schrillen Geschäften vorbei über die Camden Highstreet, um schließlich links am Kanal beim Camden Lock zu landen. Überquert man die Fußgängerbrücke, so landet man mitten in dem Camden Lock Market und kann sich da treiben lassen, vorbei an tollen Foodständen, Trödel,Kitsch und Kunst. Wir statteten Amy einen Besuch  ab, setzten uns an den Kanal zum Essen und bewunderten die alten Hallen und was es dort alles zu entdecken gab.

  Camden Market, eine wirklich völlig irreführende Bezeichnung eines riesigen Terrain, in dem ein Markt in den nächsten übergeht, teils innen, teils außen, aber immer außergewöhnlich.
Dann fuhren wir mit der tube in den Westen, zur Museumsmeile in South Kensington. Dazu muss man wissen, dass die meisten Museen in London freien Eintritt gewähren, so dass man auch mal für eine kurze Stippvisite einkehren kann.

Da wir beide, trotz einiger Londonaufenthalte, noch nie im Victoria and Albert Museum waren, haben wir das am Nachmittag nachgeholt, waren uns  aber schnell einig, dass es uns zu sehr an einen Gemischtwarenladen erinnerte, hier gibt es halt alles zu sehen, was das British Empire ausmacht(e).

  
Viel Marmor, die Dress Collection mit Mode aus 400 Jahre ( oben Bademoden on 1937, schon erstaunlich sexy, gell?), dem Great Bed of Ware (3,6x 3,6 m) und jede Menge Skulpturen….

Sorry Vicky, wahrscheinlich tuen wir dir Unrecht, aber unser Herz hast dein Museum nicht erobert.

 Nach einer Kaffeepause bei schönstem Sonnenschein draußen, zog es uns dann auch noch mal in das, uns bekannte Natural History Museum, wo einfach schon das Gebäude ein Traum ist.

Hier seht ihr (unten) die imposante Eingangshalle mit dem 26 Meter langem Dinosaurierskelett, die Dachkonstruktion und die Rolltreppe zur Earth Gallery, die durch das Innere der Erdkugel führt.

Dann wurde es langsam Zeit uns von diesem Viertel zu verabschieden und  Richtung Oxford Circus zu fahren. Dort hatten wir uns am London Palladium mit dem Göttergatten meiner Freundin verabredet, um den Tag mit einem Musicalbesuch ausklingen zu lassen.  Die Karten zu dem Multimediakonzert hatten wir am Morgen an einem, der zahlreichen Ticketshops am Leicester-Square besorgt. Dort kann man auch schon mal für kleines Geld Resttickets erstehen, allerdings waren unsere Tickets nicht wesentlich preiswerter, aber Mr. Ol’Blue Eyes Frank Sinatra reizte uns, so dass wir das in Kauf nahmen. 

Es hat sich gelohnt! Als wäre Sinatra wieder auferstanden, mit einem 24 Mann Swing-Orchester, Tänzern, tollen Kostümen und einem Frankieboy, der multimedial auf der Leinwand erschien. Denn wer hätte seine Songs besser darbieten können, als er selber?
  
Am nächsten Morgen, einem Samstag fuhren wir zu Dritt von Sunbury wieder nach London hinein.

Der Himmel strahlte noch blau und so machte es Spaß auf der Westminster Bridge zu stehen, vorbei am Big Ben und Westminster Abbey, schließlich über die Whitehall, vorbei an der total eingezäunten Downingstreet, zur Horse Guard zu gehen, und dem Wachwechsel dort zuzuschauen.

Von da aus ging es geradewegs zum Trafalgar Square, den der gute alte Lord Nelson voll im Blick hat.   

 

An der einen Seite des Trafalgar Square befindet sich die National Gallery, die man ebenfalls ohne Eintritt besichtigen kann. Deshalb schauten wir dort auch mal kurz herein, besuchten Van Gogh, Monet und einige Andere. Leider waren dann diverse Säale geschlossen, weil wohl teilweise das Aufsichtspersonal streikte.

Uns zog es dann auch wieder nach draußen: “Sonnenschein du musst ausnutzen. Bewölkung aufziehen soll.”, könnte uns Meister Yoda mitgeteilt haben
  
Und er hätte Recht behalten, denn als wir uns via Tube zur Southbank begaben, war der Himmel plötzlich grau in grau, als wir aus der Station London Bridge heraustauchten.

Schade, denn wir hatten für 13 h, schon von zu Hause, Eintrittskarten für das höchste Haus Westeuropas, The Shard, (die Scherbe) gebucht. Der Blick von den zwei Aussichtsplattformen, im 69. und 72. Stock war auch so schon recht spektakulär. Nur hätte sich The Shard gegen einen blauen Himmel natürlich schöner abgehoben.

In dem (stolzen) Preis von 25£ war allerdings auch ein Multimedia-Audioguide inbegriffen.

Auch bei dem inzwischen recht grauen Himmel war der Rundumblick sehr schön, und mindestens genauso interessant war es, die Leute zu beobachten. So gab es auf der oberen Plattform die Möglichkeiten sich in einer Ecke einlauschiges Plätzchen zu mieten, inklusive Sekt, Scones und Sandwiches. 

Wir hielten uns ca .eine Stunde dort auf. 

 Danach streiften wir noch ein wenig durch Southwark, statteten dem Borough-Market unter den Bahngleisen einen Besuch ab, aßen unsere “Henkersmahlzeit” im einm netten Lokal, und ließen uns dann bis zur Nachbildung der Golden Hinde ( oben rechts) treiben und waren auch diesmal wieder sehr begeistert von diesem Viertel. 
 
Und dann wurde es leider Zeit,London via Zug, ab Waterloo Station den Rücken zu kehren.  Erst ging es zurück nach Sunbury und von dort mit dem Auto nach Folkstone,durch den Eurotunnel.

Die beiden unteren Verkehrmittel haben wir nicht benutzt, aber ich wollte euch das reizende Wimpern-Auto nicht vorenthalten, ebensowenig wie den roten Busklassiker.

Das waren unsere 2 1/2 Tage in London, an denen wir einiges Neues und Vieles Vertrautes  besichtigt haben. 

Danke lieber B. und liebe S., dass ich mitfahren durfte. Jederzeit wieder gerne!

Und ich hoffe, dass die, die bis hier durchgehalten haben, interessante Infos über London mitnehmen konnten. Es hat mir Freude gemacht, meine Tage in der britischen Hauptstadt hier für euch Revue passieren zu lassen, deshalb schicke ich sie , obwohl schon fast Freitag ist, noch zu Frollein Pfaus Mittwoch mag ich- Aktion.

Nun habt einen schönen Spätsommer-Freitag und genießt ihn,

LG, Monika