Das deutsche Pendant zum Oscar ist die Lola. Die in einem Filmstreifen eingewickelte, goldene Dame gilt als die höchst angesehene Auszeichnung für den deutschen Film. In jedem Frühjahr wird die Lola in Berlin verliehen, in diesem Jahr am 27. April im Friedrichstadt-Palast. Und wo es eine Verleihung mit potenziellen Gewinnern gibt, dort müssen auch Nominierungen vorhanden sein. Und diese wurden am heutigen Freitag bekannt gegeben.
Es ist schön zu sehen, dass ‚Hell‘, der Debütspielfilm von Tim Fehlbaum, in vielen Kategorien zu einer Nominierung gebracht hat. Der Film war sicherlich nicht perfekt, aber ein beeindruckender Ausbruch aus deutschen Genremustern. ‚Anonymus‘ ist oft nominiert, wirkt als internationale Produktion aber irgendwie fehl am Platz, ganz im Gegenteil zu ‚Barbara‘ und ‚Halt auf freier Strecke‘, wo mit Christian Petzold und Andreas Dresen zwei große deutsche Regisseure vertreten sind. Bei ‚Barbara‘ verwundert es derweil, dass Nina Hoss nicht in der Liste der besten weiblichen Hauptdarstellerinnen zu finden ist. Auch die Nominierungen für ‚Kriegerin‘ sollten positiv bewertet werden. Wollen wir hoffen, dass der ein oder andere Außenseiter (‚Hell‘ oder ‚Kriegerin‘) sich in mancher Kategorie durchsetzen kann. Aber es ist zu vermuten, dass Filme wie Andreas Dresens ‚Halt auf freier Strecke‘ und Christian Petzolds ‚Barbara‘ die Nase vorn haben werden.
Hier noch einmal Links zu allen auf filmtogo.net zu findenden Rezensionen der nominierten Filme:
[Anonymus]
[Barbara]
[Halt auf freier Strecke]
[Hell]
[Tom Sawyer]
[Die Vierte Macht]
[Hotel Lux]
Außerdem [hier] noch das Interview mit Regisseur Andreas Dresen und Schauspieler Milan Peschel zu ihrem Film ‘Halt auf freier Strecke’.
Und hier die komplette Liste aller Nominierungen. Ihr seid herzlich dazu eingeladen in der Kommentarfunktion über die Nominierten und über mögliche Gewinner zu diskutieren.
Programmfüllende Spielfilme
‚Anonymus‘ (Regie: Roland Emmerich)
‚Barbara‘ (Regie: Christian Petzold)
‚Dreiviertelmond‘ (Regie: Christian Zübert)
‚Halt auf freier Strecke‘ (Regie: Andreas Dresen)
‚Hell‘ (Regie: Tim Fehlbaum)
‚Kriegerin‘ (Regie: David Wnendt)
Programmfüllende Dokumentarfilme
‚Charlotte Rampling – The Look‘ (Regie: Angelina Maccarone)
‚Gerhard Richter Painting‘ (Regie: Peter Dörfler)
‚The Big Eden‘ (Regie: Peter Dörfler)
Programmfüllende Kinderfilme
‚Tom Sawyer‘ (Regie: Hermine Huntgeburth)
‚Wintertochter‘ (Regie: Johannes Schmid)
Bestes Drehbuch
Andreas Dresen & Cooky Ziesche für ‚Halt auf freier Strecke‘
Christian Petzold für ‚Barbara‘
David Wnendt für ‚Kriegerin‘
Beste Regie
Andreas Dresen für ‚Halt auf freier Strecke‘
Christian Petzold für ‚Barbara‘
Hans Weingartner für ‚Die Summe meiner einzelnen Teile‘
Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle
Sandra Hüller in ‚Über uns das All‘
Steffi Kühnert in ‚Halt auf freier Strecke‘
Alina Leyshin in ‚Kriegerin‘
Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle
Milan Peschel in ‚Halt auf freier Strecke‘
Peter Schneider in ‚Die Summe meiner einzelnen Teile‘
Ronald Zehrfeld in ‚Barbara‘
Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle
Christina Drechsler in ‚Die Unsichtbare‘
Fritzi Haberlandt in ‚Fenster zum Sommer‘
Dagmar Manzel in ‚Die Unsichtbare‘
Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle
Hermann Beyer in ‚Vergiss dein Ende‘
Otto Mellies in ‚Halt auf freier Strecke‘
Bernhard Schütz in ‚Das System – Alles verstehen heißt alles verzeihen‘
Beste Kamera / Bildgestaltung
Anna J. Foerster für ‚Anonymus‘
Hans Fromm für ‚Barbara‘
Daniel Gottschalk für ‚Die vierte Macht‘
Peter Przybylski für ‚Fenster zum Sommer
Bester Schnitt
Peter R. Adam für ‚Anonymus‘
Bettina Böhler für ‚Barbara‘
Jörg Hauschild für ‚Halt auf freier Strecke‘
Bestes Szenenbild
Uli Hanisch für ‚Hotel Lux‘
Sebastian Krawinkel für ‚Anonymus‘
Heike Lange für ‚Hell‘
Bestes Kostümbild
Lisy Christl für ‚Anonymus‘
Anette Guther für ‚Barbara‘
Leonie Leuenberger für ‚Hell‘
Ute Paffendorf für ‚Hotel Lux‘
Bestes Maskenbild
Christina Baier für ‚Hell‘
Kitty Kratschke, Katharina Nödelin & Georg Korpás für ‚Hotel Lux‘
Björn Rehbein & Heike Merker für ‚Anonymus‘