LoL Video „Our Game“: Können Videogames Sport sein?

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Koop 26. Januar 2018

LoL Video „Our Game“: Können Videogames Sport sein?

"League of Legends World Championship 2013 Broadcast Desk" by Chris Yunker (CC BY-SA 2.0)

Riot Games hat auf dem offiziellen YouTube Kanal von League of Legends ein Video mit dem Titel „Our Game“ veröffentlicht, das sich mit einer ziemlich wichtigen Frage beschäftigt: Können Videospiele Sport sein? In der Vergangenheit haben wir immer wieder Argumente dagegen gehört: „Wenn man sich nicht bewegt, ist es kein Sport!“, oder „Das sind Videospiele, die sollten nicht auf einem Sportkanal übertragen werden!“, sind nur einige der in dem Video getätigten Aussagen von Gaming-Skeptikern. Mit dem (übrigens sehr dramatisch gemachten) Video will Riot Games ein Statement setzen: Videospiele sind sehr wohl eine echte Sportart und E-Sportler sind echte Sportler. Aber ist es wirklich so?

Ist Gaming echter Sport?

Selbst unter Gamern gibt es oft kritische Stimmen, die behaupten Spiele wie League of Legends seien kein echter Sport. Aber was ist Sport überhaupt? Laut Definition ist Sport körperliche Aktivität, die man entweder zum Spaß oder als Wettkampf betreibt – also Fußball, Laufen Gewichtheben, Basketball und so weiter. So weit logisch, aber was ist mit Gaming? Hier wird eine Sache gern vergessen: Das Gehirn ist ebenfalls ein Teil des menschlichen Körpers! E-Sport Profis müssen vielleicht körperlich nicht so hart arbeiten wie Fußballspieler. Aber sie strengen Kopf und Körper sehr wohl an – weshalb wäre Schach sonst als Sportart anerkannt? In dem Video wird der körperliche und emotionale Teil von E-Sport gut dargestellt: Die Spieler schwitzen, sind nervös, stehen unter Druck – wer vor einem großen Publikum perfekt zocken muss, der betreibt definitiv Sport!

Spielen kann auch Sport sein

Und das bringt uns auch zum nächsten Punkt, der im Video angesprochen wird: Kann Gaming wie eine echte Sportart die Massen anziehen? Die Antwort ist eindeutig ja! Kaum eine andere Sportart begeistert derartig die Zuschauer, um das zu verstehen muss man sich nur mal Videos von der ESL oder der International ansehen. Zehntausende Leute stürmen da regelmäßig die Hallen, um ihren Idolen zuzujubeln. Und genügend Geld ist auch im Preistopf, teilweise wird bei den großen Turnieren um Millionen Dollar gespielt. Wenn Gaming keine Sportart ist, wie erklärt man dann, dass große TV-Sender wie ESPN inzwischen regelmäßig über E-Sport berichten? Was ist mit E-Sport Wetten, die Wettanbieter inzwischen auch in Deutschland annehmen? Und zwar nicht nur für League of Legends, sondern auch für CS: GO, Overwatch und Dota 2. Oder die große E-Sport Szene auf Twitch und YouTube. Und es gibt noch weitere Bewegungen, mit denen der E-Sport endlich voll im Mainstream landen soll.

Esport Industry Awards

So zum Beispiel die Esport Industry Awards, die inzwischen jährlich in London verliehen werden – hier wurden erst vor wenigen Monaten wieder die besten Persönlichkeiten im E-Sport ausgezeichnet. Für Fans von Riot Games am wichtigsten ist wahrscheinlich Eefje ‚Sjokz‘ Depoortere, die den Preis für die „Esport Persönlichkeit des Jahres“ gewonnen hat. Sjokz moderiert nämlich nicht nur LoL Games, sondern tritt oft selber als Organisatorin von Turnieren auf.

Hat Riot Games also Recht mit dem Video oder ist es nur ein billiger Marketing-Gag um sich bei der Popularität des E-Sport zu bedienen? Wir finden: Das Video spricht eindeutig ein wichtiges Thema an! Wenn Gaming als Sportart ernst genommen werden soll, dann müssen die Fans rausgehen und für ihr Hobby eintreten – dann werden auch schnell die letzten Skeptiker merken, dass sie den E-Sport nicht mehr länger ignorieren können. Was denkt ihr dazu?

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