Lohnt sich eine Handyversicherung?

Erstellt am 27. Oktober 2016 von Flatpack

Die Zeiten, in denen das Nokia-Handy nach einem versehentlichen Waschgang und der daraus resultierenden Behandlung mit einem Föhn wieder funktioniert hat, sind schon lange vorbei. Die in heutigen Smartphones verbaute Technik ist einfach wesentlich komplexer und anfälliger. Deshalb bieten die meisten Mobilfunkanbieter beim Handykauf an, direkt eine passende Versicherung abzuschließen. Doch wie sinnvoll ist ein solcher Schutz und in welchen Fällen greifen Hausrat- und Haftpflichtversicherung?

Bevor man eine spezielle Handyversicherung abschließt, sollte man sich informieren, welche Schäden von der Hausrat- und Haftpflichtversicherung abgedeckt werden. Dies kann man nur bei der Versicherung selber tun und ist vom individuellen Vertrag des Verbrauchers abhängig. Ist man zum Beispiel Kunde bei CosmosDirekt, findet man auf deren Website alle nötigen Informationen. Allgemein ist aber zu sagen, dass über die Hausratversicherung Schäden versichert sind, die

  • in der eigenen Wohnung zustande kommen und
  • nicht eigenverschuldet sind.

Dazu gehören zum Beispiel ein Wasserrohrbruch und die damit zusammenhängende Flüssigkeitseinwirkung, ein Einbruch oder Naturgewalten wie Erdbeben und Unwetter. Einzelheiten über den Versicherungsschutz sollten mit der Versicherung abgeklärt werden.
Nun kommt es bei einem Smartphone eher selten vor, dass es in der Wohnung liegt, während man selbst nicht da ist. Nimmt das Handy Schaden durch Fremdeinwirkung – egal, ob innerhalb oder außerhalb der Wohnung – greift die Haftpflichtversicherung des Schadenverursachers, vorausgesetzt der Schaden wurde nicht absichtlich erzeugt.

Nichts überstürzen

Allen Schäden, die der Benutzer selbst verursacht – zum Beispiel, indem man ein Getränk darauf verschüttet oder es fallen lässt –, würden in den Bereich der Handyversicherung fallen, ebenso ein Diebstahl. Allerdings ist beim Abschluss Vorsicht geboten. Die Versicherung auf Drängen des Verkäufers direkt im Laden abzuschließen, ist eher nicht zu empfehlen. Stattdessen sollte man in Ruhe Angebote vergleichen und sich ausreichend über mögliche Fallstricke informieren. Häufig sind die Leistungen von Handyversicherungen schwammig definiert oder es sind nur Teilschäden versichert. Gängig ist zum Beispiel, dass beim Diebstahl ausschließlich ein Raub versichert ist, also wenn das Smartphone unmittelbar aus der Hand gestohlen wird. Greift der Dieb in den Rucksack oder nimmt es vom Tisch, springt die Versicherung nicht ein.

Gründlich informieren

Oftmals sind Schutzversicherungen für ein Handy sehr teuer. Es ist zu bedenken, dass im Schadensfall nur der Zeitwert erstattet wird, also der Wert des gebrauchten Handys. Trotzdem kann eine Handyversicherung in einigen Fällen nützlich sein, insbesondere bei Kindern. Beim Spielen und Toben kann schnell etwas kaputt gehen. Bei einem Abschluss ist es unabdingbar, das Kleingedruckte zu lesen und zu wissen, wann genau die Versicherung greift. Eine Selbstbeteiligung sollte dabei ausgeschlossen werden.

Allgemein kann man sagen, dass eine Handyversicherung sich nur in besonderen Fällen lohnt. Zum Beispiel, wenn das Smartphone für eine jüngere Person ist, oder der Besitzer besonders unvorsichtig ist. Es sollte abgewogen werden, ob sich die Versicherungskosten rentieren und welche Schäden von bereits bestehenden Versicherungen abgedeckt werden. Wer sein neues Gerät dennoch versichern möchte, sollte erst gründlich Anbieter vergleichen. Mehr Tipps gibt es unter finanztip.de.


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