Von Günter Verdin
Was macht eigentlich...? Das mussten wir uns bei Lothar Matthäus nie fragen, er hat es uns fortwährend via Boulevardpresse wissen lassen. Ohne Zweifel war Matthäus einst ein Weltfussballer. 1990 errang er mit dem deutschen Team den Weltmeister-Titel. Und er war zweimal Weltfussballer des Jahres. Seit er die Stollenschuhe an den Nagel gehängt hat, schiesst er allerdings ein Eigentor nach dem anderen. Das jüngste ist die sechsteilige Doku-Soap "Lothar -immer am Ball" (Vox, Sonntagnacht), in der wir ihn, laut seinem Kommentar, kennenlernen sollen, wie er wirklich ist. Also simpel gestrickt, geltungsbedürftig, selbstgefällig und um einen Macho-Spruch nie verlegen? Wir dürfen hören, dass er nie "den Sand in den Kopf " steckt, und müssen erleben, dass bei Lothar selbst die Spiegeleier in der Pfanne verrückt werden.
Jetzt ist Matthäus 51, viermal geschieden und zum x-ten Mal liiert : seine Lebensabschnittspartnerinnen präsentiert er mit demselben Stolz wie seine zahlreichen Pokale. Seine jüngste und um 20 Jahre jüngere Trophäe ist das polnische Model Joanna Tuczynska, in schlichter Ausdrucksart und Lebensauffassung ihrem Partner keineswegs unterlegen. Die "Seitenblicke" auf Lothars öffentliches und privates Leben bleiben trist, auch wenn eine lustige männliche Off-Stimme die Peinlichkeiten mit Ironie zu kaschieren versucht. Am naechtsten Sonntag werden wir übrigens sehen, wie Lothar seine fesche Geliebte für den Wiener Opernball aufputzt. Wie könnte der einst so erfolgreiche Sportsmann seine Selbstentbloessung noch steigern? Vielleicht im Dschungelcamp?
