Mannochmore ist ein gutes Beispiel für die Auswüchse in der schottischen Whisky-Industrie Ende 60er, Anfang 70er Jahre. Sie wurde 1971 direkt neben der zur selben Firma gehörenden Glenlossie Brennerei gebaut, die ihrerseits die Brennkapazität innerhalb von zehn Jahren verdreifachte.
Einem breiterem Publikum wurde Mannochmore 1996 aufgrund der Loch Dhu - Abfüllung bekannt. Loch Dhu (= schwarzer See) wurde designt um mit Coke oder Ginger Ale gemixt zu werden. Trotz des medialen Interesses stiess der Loch Dhu lediglich in Dänemark auf eine hohe Nachfrage, was bald darauf zur Produktionseinstellung führte. Entsprechend rar sind heute diese Abfüllungen.
Hilfe naht...
Aber ein Sammler/ Investor erbarmt sich nun und verkauft via eigens dafür kreierter Website www.loch-dhu.com eine grosse Anzahl (Anmerkung: macht ökonomisch keinen Sinn, ausser man braucht sehr schnell viel Geld) dieser schwarzen Abfüllung.
Vorsicht ist geboten
Während der Inhalt der Website suggeriert, dass die schwarze Farbe analog zum Black Bowmore vom stark verkohlten Fass stamme, beschreibt Charles MacLean in seinem WhiskyPedia, dass die Farbe via Karamell-Zusatz erzielt wurde. Zudem soll der Whisky durch den übermässigen Zusatz von Karamell sogar bitter schmecken.
Wer die Probe aufs Exempel machen möchte, muss lediglich GBP 190.-- (für nicht in GB ansässige Personen) via PayPal oder Kreditkarte bezahlen.
Mein Ratschlag an Investoren
Finger weg! Von der grossen Anzahl Flaschen, die via Website verkauft werden, tauchen demnächst einige bei Online-Auktionen auf, was Preisdruck bedeutet.
Mein Ratschlag an Exklusivitäten-Jäger
Macht euch euren eigenen Black Dhu mit einem (billigen) Blend und Karamell.
Der Event kann sogar für Paar-Therapien (er: total fanatischer Whisky-Geniesser, -Sammler; sie: möchte für das gleiche Budget Schuhe, Kleider...) und für Chemie-Prüfungen an Schulen eingesetzt werden.
Na dann Prost!