Loben ist besser als toben!

Von Wernerbremen

"Ein Kind, dem Du etwas befiehlst, wird Dir lediglich gehorchen.

Ein Kind, das Du kritisierst, wird sich lediglich anpassen.
Ein Kind aber, das Du lobst, wird, wird seinen eigenen Weg finden und zu einer selbstbewussten Persönlichkeit heranreifen."
Alexander Rykow
 
Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute Morgen die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
Das kleine Lob
"Es war einmal ein kleines Lob, das größer werden wollte. Die Mutter strich ihm über den Kopf und meinte: "Ich fürchte, du bleibst ein kleines Lob. Vergiss aber nie:
Ein kleines Lob ist besser als der größte Befehl!"
Auf seiner Wanderung in die weite Welt kam es zu einem Mann, der gerade sein Auto wusch: "Kannst Du mich nicht gebrauchen - zum Loben?" fragte das kleine Lob.
Aber der putzte weiter und sagte: "Wozu loben? Ich arbeite, damit ich Geld verdiene. Ich putze, damit mein Auto sauber wird. Alles, was ich tue, hat seinen Nutzen. Aber Loben ist zu nichts nütze!"
Das kleine Lob schluckte und ging weiter.
Kurze Zeit später sagte es zu einem Kind: "Ich fände es schön, wenn Du mich brauchen könntest!" Da meinte der Junge aufgebracht: "Pah, loben! Was denn? Etwa die Schulaufgaben, die ich jetzt machen muss? Dass mein Fahrrad einen Platten hat? Oder mein Brüderchen immerzu schreit? Nein, alles ist eher zum Ärgern!"
Das kleine Lob schlich sich traurig davon. Will denn niemand mehr loben? Und das kleine Lob wandte sich an eine alte Frau. "Wen soll ich denn loben?" sagte sie unzufrieden.
"Meine Kinder, die sich nicht um mich kümmern? Oder den Arzt, der schon zwei Jahre an mir herumdoktert?
"Vielleicht könntest Du ein kleines bisschen Gott loben und danken", sagte das kleine Lob vorsichtig.
"Ach Du liebe Zeit", rief die alte Frau, "heute ist doch nicht Sonntag!?" "Vielleicht dafür", das Lob blieb hartnäckig, "dass Du noch lebst, dass Du immer zu essen hast, die Sonne und die Blumen sehen kannst…"
"Was ist das alles gegen mein Rheuma und mein Alleinsein?" unterbrach die alte Frau.
So wanderte das kleine Lob weiter. Es klagte: "Alle fragen nur: Warum? Was bringt das? Ich habe es zu schwer! -
Dabei gehöre ich doch zum Lebenswichtigsten überhaupt: Leben, lieben und loben - nur ein Buchstabe ist jeweils anders! Wenn das Leben lebenswert ist, dann ist es auch liebenswert und dann ist es auch lobenswert.

Und das kleine Lob kam zu dem Schluss:
"Wer sich Zeit nimmt, Atem zu holen, wer wieder richtig sehen lernt, wer die richtigen Maßstäbe setzt, der kann danken und findet zur Freude zurück. Ja, und der muss einfach loben!"
Ihr Lieben,

Leben, lieben, loben - knapper und schöner kann man es kaum ausdrücken, was das Glück unseres Lebens ausmacht! Ich wünsche jedem Einzelnen von Euch, dass er in seinem Leben das Glück findet.
Das Beste, was Ihr für Eure Kinder und Enkelkinder tun könnt neben dem, was Ihr ihnen an Liebe schenkt, ist, sie zu loben.
Ich meine damit nicht, alles zu loben, was ein Kind tut, auch wenn es gar nichts zu loben gibt.
Aber ich meine damit, aufzuhören, ein Kind bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu kritisieren, sondern es weniger zu kritisieren und immer dann, wenn ein Kind etwas Lobenswertes tut, dieses auch zu registrieren und es dann auch gebührend zu loben.
Das Loben weckt die besten Kräfte in unseren Kindern und Enkelkindern und lässt sie zusammen mit unserer Liebe zu starken und selbstbewussten Persönlichkeiten heranwachsen.

Ich wünsche Euch heute einen fröhlichen Tag des Lobes und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt