Lob von höchster Stelle

Von Juliainengland
Im Mutterjob ist es ja so, dass man neben der schlechten Bezahlung und den unsozialen Arbeitszeiten auch selten Anerkennung bekommt. Deshalb freut es mich um so mehr, dass ich von einem Lob für meine Erziehungsarbeit berichten kann, das von fast allerhöchster Stelle kam. Nicht von höchster, das wäre dann vielleicht von der Queen. Oder vom Papst. Oder von der Schwiegermutter, wenn man denn eine hat. Die Schuldirektorin kommt aber auch ziemlich weit oben auf der Liste und diese beglückwünschte mich gestern zu meinen wohlerzogenen Kindern. "Das haben Sie gut gemacht." Hach, was für ein schöner Satz. Nicht nur, "Sie haben aber brave Kinder.", was ja auch schon sehr nett wäre. Nein, sie hat tatsächlich meinen Beitrag an ihrer Wohlerzogenheit erkannt und gewürdigt.
Denn meistens ist es doch so. Man sagt 100 Mal am Tag "Wie heißt das kleine Wörtchen?" oder so etwas und zu Hause klappt es auch ganz gut. Im entscheidenden Moment aber, wenn man der Schuldirektorin oder anderen Persönlichkeiten gegenübersteht, sagt das Kind plötzlich gar nichts mehr oder etwas ganz anderes, vielleicht sogar so ein Wort, was man in der Öffentlichkeit nie sagen würde. Oder es fährt mit dem Fahrrad gegen das Auto des Nachbarn, der jetzt einen Riesenkratzer im Lack hat, so wie es der kleine Autofanatiker heute gemacht hat. Das ist doch normales Verhalten von Kindern gegenüber Fremden und Autoritäten.
Aber verlassen wir das Thema lieber ganz schnell und erfreuen uns stattdessen noch einmal am "Das haben Sie gut gemacht".