Ein Platz zum Seele baumeln lassen, ein Platz voller Ruhe und Entspannung. So einen Platz habe ich gestern einfach gebraucht. Als wäre es nicht schon Schlimm genug gewesen das es Montag war hatte mich auch noch eine fiese Migräne heim gesucht. Ich hasse diese Tage, weil sie einfach verloren sind, den ganzen Tag im Bett liegen und dann auch noch diese Symptome: Sehstörungen, Kopfschmerzen die sich anfühlen als würde jemand deinen Kopf zwischen eine Schraubzwinge pressen und diese unerträgliche Übelkeit. Das Schlafzimmer ist aber auch der Ort in der Wohnung an dem alle Akkus wieder aufgeladen werden und an dem jeden Morgen die Sonne durch das Fenster schein und sanft an der Nase kitzelt. Aber auch jener Ort in der Wohnung der sich vernachlässigt fühlte, irgendwie vergessen wurde oder an dem irgendwie nichts so richtig passen wollte. Das gehört teilweise der Vergangenheit an , denn ich habe einen frischen Wind durch das Schlafzimmer fegen lassen und das Zimmer etwas aufgehübscht. Das war wirklich nicht ganz einfach denn der Grundton ist Braun, wegen der Nussbaumfarbenen Möbel. Lange habe ich überlegt bis ich mich für größtenteils Weißes Interior entschieden habe das mit farblichen Akzenten immer wieder neu aufgepeppt werden kann.
Ich stehe vor dem Kleiderschrank und starre auf das Fach mit der Bettwäsche. "Welche Kopfkissenbezüge soll ich nur nehmen?" denke ich mir und greife wie selbstverständlich zu den Orangfarbenen. Ich schmunzle leicht denn viele Jahre habe beim Thema Interior die Farbe Orange gemieden. Ich habe sie verabscheut aber irgendwie ist mir richtig nach Orange. Diese Knalle Farbe, die Farbe des Sommer und die sofort gute Laune versprüht. Vielleicht liegt es an meiner Lieblingsfarbe für den Sommer, die aus der gleichen Farbfamilie Stammet, Koralle. Ich ziehe die Frische Bettwäsche über und atmen den Duft von Reinheit und Frische tief ein.
Eigentlich ist unser Schlafzimmer eines meiner liebsten Zimmer, solange es aufgeräumt und sauber ist. Zwei Riesige Fenster die vom Boden bis zur Decke reichen und ein herrlich bequemes Wasserbett mit gemütlichen Kissen und Decken. Es strahlt irgendwie so eine Ruhe und Gelassenheit aus und läd zum Wohlfühlen ein. Warum ich also gerade dieses Zimmer so lange vernachlässigt habe bzw ich es irgendwie nicht geschafft habe eine richtige Struktur rein zu bringen ist mir nicht wirklich klar. Die Bilder im Bilderrahmen habe ich etliche Male ausgetauscht bis ich endlich die richte Zusammenstellung gefunden habe. Die Grünen Vorhänge die an den Fenstern hingen passten irgendwie auch nicht mehr so ganz und waren auch nur so ein Kompromiss bei dem man sich bei jeden Anblick nur darüber ärgert.
Genau wie bei der lieblings Jeans bekommen auch lieblingsmöbel mit den Jahren kleine Macken. Auch meine Hemmnes die bereits zwei Umzüge überstanden hat, hat kleine schönheitsfehler gehabt. An den Knäufen ging der lack langsam ab und man sah ihr ihr stolzes Alter irgendwie an. Schwarz war zudem noch nie wirklich meine Farbe und irgendwie stand die Kommode auch nur so trostlos da. Jetzt mit den neuen Knöpfen sag sie "Komm, mach mich auf und lege schöne saubere Kleidung in mich hinein". Es ist faszinierend wie viel so ein paar Knöpfe verändern können.
Das Mobile mit den Schmetterlingen tanzt leicht im Wind und ich muss mich an ein Sprichwort erinnern.
"Wer Schmetterlinge lachen hört der weiß wie Wolken schmecken."
Ein schöner Spruch bei dem ich mich schon oft gefragt habe was er wohl bedeuten mag. Ich denke er bedeutet wohl das man auch als Erwachsener Mensch empfänglich für die kleinen Dinge im leben bleibt, das man auch im Herzen immer ein Kind bleibt und die Fähigkeit nicht verliert phantasievoll sein zu können. Dinge die Wir Erwachsenen häufig verlernen, wir hetzen von einem Termin zum Anderen und vergessen oft die Dinge die in unserer Kindheit so selbstverständlich für uns waren. Als Kind habe ich stundenlang in meiner höhle aus Kissen gelegen und mir Geschichten ausgedacht, ich habe mich einfach daran erfreut gerade jetzt in diesem riesigen Berg aus Kissen zu liegen. Der Ärger aus dem Kindergarten oder der Schule waren auf einmal überhaupt nicht mehr wichtig, es zählte einfach nur der Moment, die Kissen und meine Teddy Bären.
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