Allerdings war die musikalische Reise des Kölners, dem einst
Dragon Loop zum Durchbruch verhalf, im Vergleich zu seinen Labelkollegen etwas ausgedehnter. Angefangen
hat wohl alles in Wuppertal mit der Eröffnung des Recordstores Groove Attack. Schließlich zog er mit
seinem Shop und seinen Platten nach Köln und infizierte sich in der Stadt mit der
Leidenschaft für elektronische Musik, angefixt von Kölner
Clublegenden wie Beat Box und DJ´s wie Norman Jay oder Gilles
Peterson. Inzwischen ist aus ihm ein begnadeter Künstler und
brillanter DJ geworden, der zwar wieder jeder andere Mensch auch
nicht alles perfekt macht, aber dennoch sein Handwerk beherrscht und versteht. 2002 listete das Musikmagazin Spex ihn als einen der besten nationalen DJ´s in Deutschland. Technisch ausgefeilt und detailverliebt, hat er nicht
nur das richtige Gespür für den passenden Zeitpunkt, den Mix zu
setzen, sondern verwebt seine Tracks, schlägt Brücken und lässt die
Emotionen ineinander überfließen. Wenige können die Spannung in
ihren Sets so konsequent aufrecht erhalten, dass man nahezu von
Höhepunkt zu Höhepunkt schwebt. Selten, dass es mir beim Hören so
sehr selbst in den Fingern juckt, aber Marcus Worgull ist einer der
wenigen, die mich von Set zu Set immer mehr faszinieren.
Beglückwünschen muss man ihm jedoch für seinen außergewöhnlich
guten Musikgeschmack, sphärisch, verträumt, emotional, melodiös
und im Gesamtkonzept schlüssig ist der Sound und ohne Ausnahme von
Anfang bis Ende mit echten Sahnestücken bewaffnet. Der
Mitschnitt seines Sets auf Timewarp, ist ein herausragender Beweis
für diese Lobeshymne, denn es unterstreicht eindrucksvoll wie
qualitativ Marcus Worgull arbeitet und seine Sets so außergewöhnlich
macht.
Genre: House, Tech House
Marcus Worgull: Soundcloud Facebook