Vielen Dank an dieser Stelle für alle Herzchen, Däumchen und lieben Worten von euch - es war schön, zu wissen, dass dieses Thema auf so viel Interesse stößt und ich scheinbar nicht ganz bekloppt bin, so was an Karneval zu machen. Für mich war es definitiv genau der richtige Zeitpunkt denn bedingt durch die jecken Tage hatte ich, die gar nicht so jeck ist, viel Zeit und Ruhe, mich auf das Experiment Detox einzulassen.
Wie versprochen möchte ich nun meine Erfahrungen für euch zusammen fassen und habe mir überlegt, dies tageweise zu machen und mir meine Speiseplan-Fotos zunutze zu machen. Im Vorfeld hatte ich mir alle notwendigen Information, wie Was darf ich wann essen? Was ist nicht erlaubt?, in einer Tabelle notiert, da in der Übersicht im Buch nur die Oberbegriffe, z.B. Gemüse, genannt waren. Außerdem war ich einkaufen und hatte mich mit ausreichend Obst und Gemüse für die ersten Tage eingedeckt. Ach ja, und am Abend vorher waren wir noch lecker Schnitzel mit Pommes essen... Vorbereitung ist alles! Und dann ging es auch schon los.
Eine Kartoffel zum Frühstück? Hmm, das ist nicht unbedingt meine Vorstellung von einem leckeren Frühstück, aber wenn es hilft... Außerdem war ich froh, nach dem Obst-Tag etwas anderes essen zu können. Da ich an diesem Tag von zu Hause gearbeitet habe, konnte ich mir meine Kartoffel frisch kochen (ansonsten hätte ich auch das am Vorabend gemacht) und mit etwas Kokos-Öl genießen.
Mittags gab es dann eine große Rohkostplatte mit Paprika, Tomaten, Gurke, Möhre und Kohlrabi; abend hab ich mir die restlichen Möhren und Paprika zusammen mit frischem Brokkoli in den Wok geschmissen und mit etwas Gemüsebrühe köcheln lassen. Mhhhh, sehr lecker und endlich etwas Warmes im Bauch!
An Tag 2 merkte ich nämlich schon deutlich, dass es meinem Körper an Energie mangelte, denn mir war eigentlich den ganzen Tag über kalt. Aber mit viel Pfefferminz Tee, dicken Wollsocken und dem Wok-Gemüse am Abend ging es.
Hunger hatte ich keinen, denn sowohl beim Obstsalat als auch bei der Gemüsepfanne könnte ich mir eine große Portion. Zusammen mit den fast drei Litern Wasser und Tee, die ich über den Tag verteilt getrunken hatte, sättigte mich das den ganzen Tag. Appetit hatte ich trotzdem, aber es war sehr hilfreich, dass wir am Abend bei Helge Schneider in der Philharmonie waren, so dass ich abgelenkt war und gar nicht in die Versuchung kam, doch etwas anderes zu naschen.
Tag 4 fiel bei mir auf einen Samstag und ich hatte die grandiose Idee, morgens schwimmen zu gehen, um für die im Sommer anstehenden Schwimm-Events zu trainieren. Soweit so gut, nur hatte ich irgendwie ganz vergessen, zumindest mal eine Banane zu frühstücken. Blöde Idee! Das fand mein Körper dann gar nicht so lustig und beim Bahnen schwimmen merkte ich sofort, dass es einfach nicht rund lief und es mir an Konzentration und Energie mangelte.
Blöderweise gestaltete sich außerdem mein Heimweg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln etwas schwieriger als gedacht (Verkehrsunfall und Sperrungen wegen Karneval) und ich musste erst einmal eine halbe Stunde zu Fuß bis zu einer alternativen Haltestelle laufen. Zwar hatte ich Wasser dabei, aber keine Bananen, um endlich mal was zu essen. Ganz blöde Idee! Zum Glück holte mich der Herr Bär an unserer Bahnhaltestelle ab, drückte mir erst einmal Bananen in die Hand und brachte mich nach Hause.
Zu Hause angekommen hab es dann weitere zwei Bananen als Milchshake mit Zimt und Chia-Samen. Schmeckte wirklich gut, aber Mandelmilch pur ist gar nicht mein Fall. Später schnitt ich mir noch Bananen in Scheiben und bestreute sie mit Zitronensaft und Zimt. Sehr lecker! Dank der neuen Energie konnte ich mich dann abends auch endlich dazu aufraffen, Gemüsesuppe zu kochen. Dazu habe ich einfach Suppengrün mit Zwiebeln und Knoblauch angedünstet, anschließend Wasser und klein geschnittenen Wirsing dazu gegeben und etwas gewürzt. Das machte satt und wärmte zudem noch schön von innen, denn kalt war mir auch an Tag 4.
Laut Plan sollte man zwei Mahlzeiten mit jeweils 260g Fleisch (wer kein Rind mag, kann auch Geflügel, Fisch oder Tofu essen) und 6 Tomaten zu sich nehmen - am besten morgens und abends. Fleisch zum Frühstück? Hmm, ich weiß ja nicht, aber da ich den Abend zuvor auf der Karnevalsparty gewesen war, schlief ich sowieso etwas länger. Zum Frühstück gab es trotzdem erstmal das obligatorische Glas Wasser und dazu zwei Tomaten mit groben Meersalz. Da ich Tomaten liebe, für mich kein Problem. Für Mittag- und Abendessen kochte ich mir aus Fleisch, acht Tomaten und einer Paprika ein leckeres Gulasch (das Rezept zeige ich euch auch bald).
Wusstet ihr, dass Naturreis 40 Minuten kochen muss? Ich hab das natürlich erst gesehen als ich schon voller Tatendrang Zwiebeln und Paprika in der Pfanne andünstete. Naja, Pfanne wieder vorm Herd genommen, ein bißchen Haushalt erledigt und dem Reis einen kleinen Vorsprung gegeben. Obwohl eine kleine Tasse Reis gar nicht so viel aussah, war ich pappsatt und hoch zufrieden, die Woche so gut und konsequent durchgezogen zu haben.
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Leicht nervös habe ich mich am nächsten Morgen wieder auf die Waage gestellt und konnte gar nicht fassen, dass ich in der einen Woche tatsächlich 3,7kg abgenommen hatte. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich den ganzen Tag bester Laune war!
Der Gewichtsverlust soll ja aber eigentlich nur ein netter Nebeneffekt sein, denn schließlich geht es beim Detox hauptsächlich ums Entgiften und darum, den Stoffwechsel wieder in Schwung zu bringen. Ohne meine Blutwerte kontrolliert zu haben, würde ich sagen: Das hat auch wunderbar funktioniert. Ich fühlte mich, vom Kältegfühl einmal abgesehen, die ganze Woche über sehr gut und vor allem zum Ende hin leichter und weniger aufgebläht.
Ich war selbst sehr überrascht, wie leicht es mir doch gefallen ist, mich an die Regeln dieses Detox-Programmes zu halten. Mir ist bewusst, dass es Detox-Programme wie Sand am Meer gibt - für mich war dieses genau das Richtige und ich kann mir vorstellen, nach einer Pause noch einmal eine Woche mit dem SOS-Programm zu machen. Ein oder zweimal die Woche reine Gemüse-Tage (als Entlastungstage) einzulegen, erscheint mir außerdem sinnvoll für mich, denn die Detox-Woche soll für mich keine einmalige Aktion gewesen sein, sondern ein Teil meiner Ernährungsumstellung. Mit Entlastungs-Tagen kann ich auch zwischendurch etwas Gutes für meinen Körper tun und bleibe dabei flexibel bzw. muss mich nicht gleich eine ganze Woche 'quälen'.
Wie ist das bei euch? Habt ihr schon mal Detox gemacht? Falls ja, in welcher Form? Ich bin immer offen für Neues. :)
Leeven Jross us Kölle.