ja da war ich heute abend. zumindest hat es sich fast so angefühlt – aber vor allem angehört. meine liebe kollegin valérie (vater franzose, mutter chinesin, großeltern aus dem elsass – was für eine mischung!) hat vor ein paar semestern mal ein bisschen deutsch gelernt. das will sie jetzt wieder auffrischen. immer wenn wir uns also im sender sehen, sprechen wir deutsch.
doch das reicht der guten nicht. deshalb hat sie eine möglichkeit aufgetan, um noch mehr deutsch zu sprechen und zu hören: den stammtisch. der stammtisch findet wöchentlich in einer bar in montréal statt und wird, wie ich heute feststellen durfte, ziemlich rege besucht. da sitzen also ein paar dutzend kanadier, die deutsch lernen wollen bzw. schon ziemlich gut können, und einige deutsche studis und language assistants und dann wird fleißig palavert.
alles auf deutsch. versteht sich von selbst. und weil dort jeder wissbegierig ist, hieß das für mich: deutsche verben konjugieren, die letzten beiden fußball weltmeisterschaften im detail nacherzählen, das deutsche wahlsystem erklären und noch einen kleinen schwenker in richtung europäische union unternehmen.
es ist wirklich komisch, in einer bar ein paar tausend kilometer entfernt zu sitzen und dann ausschließlich deutsche laute um einen herum zu hören. das einzige problem: es gab dort nur schales bier und das auch noch aus pappbechern. aber: deutsche wären keine deutschen, hätten wir uns nicht für eines der kommenden wochenenden in einer richtigen brauerei verabredet. und da – so haben die deutschen i.a. (in ausbildung) mir versichert – „schmeckt die biere fasst so gutt wie in deutscheland…“