[Literaturverfilmung] The Hunger Games

[Literaturverfilmung] The Hunger Games

Girl on fire (Bildquelle)

GROßARTIG. Punkt.Ich liebe, liebe, liebe ja die Bücher und ich hatte echt Panik, dass sie´s versauen. Aber...Jeder der irgendwie an diesem Film beteiligt war, scheint einen guten Job gemacht zu haben. Nicht nur Jennifer Lawrence, dessen Schauspieltalent ich im ersten Anlauf völlig falsch eingeschätzt habe, sondern auch ALLE anderen. Jede Rolle war perfekt besetzt!
Okay, Luft holen, Mila! Was ist mir besonders in Erinnerung geblieben?Erstmal muss ich sagen, dass ich eine sehr lebhafte Fantasie habe. Wenn ich ein Buch lese, kann ich mir normalerweise alles ganz genau vorstellen, Umgebung, Charaktere, Kostüme, etc. (Außer das Buch ist wirklich schlecht). Wenn ich dann die Verfilmung sehe, gefällt sie mir entweder oder nicht, dafür muss sie nicht mal besonders nahe an meine Vorstellung herankommen. Die Umgebung in Harry Potter war zum Beispiel echt gut gemacht, aber nicht meinen Vorstellungen entsprechend. Was aber eigentlich nie passiert ist, dass ich einen Film sehe und die Bilder darin meine Fantasiebilder überdecken. Hier schon. District 12 fand ich extrem gut gemacht - im Gegensatz zu jemandem, der sich beschwert hat, es wäre dort zu fröhlich, finde ich es ziemlich düster und passend! - und ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wie ich mir den Marktplatz und die Häuser vorher vorgestellt habe.

[Literaturverfilmung] The Hunger Games

District 12 (Bildquelle)

Bei der Verfilmung eines Buches ist es nun mal nicht möglich, jede einzelne Szene einfließen zu lassen und ich kann mich jetzt auf Anhieb nicht dran erinnern, eine Schlüsselszene vermisst zu haben. Im Gegensatz zu vielen anderen, die traurig sind, dass die Mockingjay Szene verändert wurde, finde ich es völlig in Ordnung, dass Katniss den Pin nicht von Madge bekommt (bei der ich mich im Buch ehrlich gesagt schon gewundert habe, dass ihre Rolle so komplett ins nichts verläuft). Einen Charakter vorzustellen, der keinerlei Relevanz mehr hat, hätte hier nur für Verwirrung gesorgt.
Die Szene die sich mir im Film am Deutlichsten eingeprägt hat, ist die, als Gale die schreiende Prim packt und wegträgt. Ich weiß nicht mehr ob mir das auch im Buch so aufgefallen ist, aber die Erkenntnis was jetzt wichtig ist von Gale, der dabei jede Regung unterdückt, haben mir Gänsehaut gemacht. Die Schauspieler sind großartig, jeder Gesichtsausdruck erzählt eine ganze Geschichte. Auch die Beziehung zwischen Katniss und ihrer Mutter ist meiner Meinung nach ohne viele Worte sehr gut dargestellt.

[Literaturverfilmung] The Hunger Games

"I volunteer! I volunteer as tribute!" (Bildquelle)

Die zweite Szene die mir Gänsehaut gemacht hat, war die Einfahrt in die Arena. The girl on fire. Perfekt inszensiert! Von Katniss Flammenkleid im Interview war ich allerdings wenig beeindruckt. Von Lenny Kravitz als Cinna dagegen wieder sehr. Und Josh Hutcherson, den sich Bekanntwerden der Besetzung kaum jemand als Peeta vorstellen konnte, ist genauso perfekt in seiner Rolle wie Katniss. Schade fand ich, dass Peeta am Ende so farblos wird. In der Arena gibt es für ihn im Film eigentlich keine Möglichkeit mehr, seinen Charakter zu vertiefen, während im Buch sein Galgenhumor zum Markenzeichen wird. Deshalb fand ich leider auch die Szene in der Höhle ein bisschen halbherzig und hab den beiden nicht so richtig abgenommen, dass sie sich umeinander sorgen. Außerdem fand ich, dass die Szenen nicht so richtig zur Atmosphäre des Films passten. Aber das sind alles kleine Punkte, die weder die atemlose Spannung, noch die starken Bilder des Films beeinträchtigen. Es gab nur einen Punkt, den ich wirklich nicht gelungen fand: Katniss Gruß. Im Buch eine der beeindruckendsten Gänsehaut-Szenen, kommt sie im Film völlig ohne Erklärung und etwas plötzlich. Schade.

[Literaturverfilmung] The Hunger Games

(Bildquelle)

Ansonsten: Das Capitol hat mich umgehauen, so nah ist es meiner Vorstellung gekommen, mit allen wichtigen Rollen in traumhaft guter Besetzung. President Snow, Seneca Crane und vor allem Stanley Tucci als Ceasr Flickerman machen ihre Sache so gut, dass ich komplett vergessen habe,wie ich sie mir eigentlich vorgestellt habe. Und einige Szenen, die man im Buch natürlich aus Katniss Sicht nicht sehen kann, machen den Film zu einem Erlebnis an sich. Die letzte Szene in der Seneca Crane vorkommt zum Beispiel. Aber auch sonst alle Szenen der Spielemacher. Wie diese eigentlich ganz nett aussehenden Menschen in ihrem sterilen Hightech-Raum sitzen und voller Enthusiasmus Kinder in den Tod hetzen wurde mir erst im Film so richtig bewusst. Und nichts da von wegen "Wir hatten Angst, wir mussten uns dem Capitol beugen", sondern "Hahaa, mach schon mal die Kanone bereit." Was für die Spielemacher hinter ihren Bildschirmen aussehen muss, wie ein Videospiel, ist in der Arena für die Tribute der Tod. Aber es ist eben einfacher, aus sicherer Hightech-Entfernung Bomben zu werfen. Das kennen wir ja alle aus den politischen Geschehnissen unserer  Zeit, selbst wenn man sich lieber vormachen würde, die Hunger Games seien eine unvorstellbare Dystopie...

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"Die hat´s mir da zu gemütlich, ich schmeiss´ mal einen Feuerball, ja?" (Bildquelle)

So. Wer das Buch jetzt aus irgendeinem mir unverständlichen Grund immer noch nicht lesen möchte, sollte sich wenigstens den Film angucken. Auch nicht? Dann hört euch zumindest den wunderschönen Soundtrack an. "Kingdom come" von The civil wars läuft bei mir seit heute Morgen auf Endlosschleife.

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