Der Deutsche Buchpreis ging 2018 an Inger-Maria Mahlkes, die Gestenreich erklärte, warum sie darüber glücklich ist, dass Deutschland anscheinend doch noch liest. Überhaupt neigen Autoren/ Schriftsteller dazu alles mit ihren Händen erklären zu wollen, obwohl ihnen die Kunst der Worte durchaus bewußt sein könnte. So war es schwierig vernünfte Bilder zu machen, da ich weder Blitze noch andere Hilfsmittel verwende, um in den teilweise dunklen Hallen mit miesen Spots meinen Job zu erledigen.
Auf der ARD Bühne gaben sich die Prominenten die Klinke in die Hand und so referierte Professor Dietrich Grönemeyer über sein Spezialgebiet Rückenleiden und wie darauf hin, dass 90% aller Schmerzen von falsch belasteter Muskulatur herrühren würden und er eher nicht zu den technisierten Ärzten gehören würde, sondern eher praktischer Natur wäre. Esther Schweins sprach in einer Gruppe über 100 Jahre Frauenwahlrecht (was die Frauen wohl gestern in Bayern gewählt haben?) und Wladimir Kaminer riet uns, Russland nicht nur als Wirtschaftsland zu sehen, sondern sich mit den Menschen anzufreunden. Er ist ein köstlicher Unterhalter und bekam vom Fachpublikum den meisten Applaus.
Sogar in meinen kleinen Ruhepausen auf dem Außengelände liefen mir TV Kameras mit Literaten über den Weg und allerorten wurde jedes nur denkbare Smartphone als Live-Fernsehstation missbraucht. Ob man das alles gesehen haben muss? Ich wohne ja nur etwa 100 km nördlich von der größten Buchmesse der Welt, deshalb stellt sich die Frage für mich nicht. Einmal im Leben sollte man dagewesen sein, um den hektischen Irrsinn einzuatmen. Wer es sich nicht leisten möchte, meldet sich als Blogger oder Influenzer an, wie bereits 5000 andere, die mittlerweile mit bunten Haaren, schrillen Klamotten und im Tross zur Buchmesse strömen, dem Internet Hype sei dank
Ein ganz wichtiger Termin war die Präsentation des Buches „Paradies“ von meiner Freundin Amelie Fried, die natürlich ebenfalls gestenreich einem großen Publikum die Wendungen in ihrer Geschichte beschrieb und ich freue mich sehr für ihren Erfolg bei einem namhaften Verlag. Es ist nicht so leicht heutzutage ein Unternehmen für das eigene Buch zu finden, denn fast alle wollen im Vorfeld schon eine Gewinngarantie haben, um sich im Markt behaupten zu können. Es würde schon helfen die riesige Veranstaltung bunter und interessanter zu gestalten und dass dieses möglich ist, weiß ich aus meiner Zeit als Manager von weltweitem Messeservice, in einem meiner vorigen Leben
Gesichter der Messe, die ich interessanter fand, als so manchen leblosen Stand, wo Menschen in Anzügen ihre Angst vor Misserfolg ausschwitzten
Mein schönstes Bild der Messe war ein 70 Jahre alter Porsche 356 B!