Ja, wenn es ums Essen geht, um neue Produkte, um irgendwas, was ich irgendwo irgendwann mal gesehen habe, und unbedingt ausprobieren möchte, dann kaufe ich einfach. Sodass auch noch die zwanzigste Linsensorte und das einundfünfzigste Pseudgetreide in der Vorratskammer landet. Zum Glück sind die meisten Sachen, die ich kaufe auch echt lange haltbar. Denn ich kann bestimmt mal eben so eine Großfamilie bekochen, gar kein Problem, muss noch nicht mal einkaufen gehen. Das war ich schon. Hier und da und hin und wieder. Und dann stehe ich da und gucke durch, was ich noch so habe. Worauf ich Lust habe. Und krame noch einen Rest gelbe Linsen hervor. Darauf habe ich Lust.
Aber mal ehrlich?!? Wer, bitte, der oder die nicht ultragerne kocht, hat nicht mindestens eine Packung Nudeln zuviel im Schrank, die verflixt nochmal, schon seit einem Jahr da rumsteht. Und das besondere Mehl Type X, was man mal gesehen hat, und sonst nirgendwo findet, und unbedingt mitnehmen musste. Um zuhause dann festzustellen, dass man gar nichts damit anzufangen weiß. Nunja, dann wandert es halt erstmal in die hinterste Ecke des Schrankes.
Ich hoffe, ich schrecke hier niemanden ab. ;) Und ich hoffe, der ein oder andere erkennt sich wieder.... :)
Wo war ich? Ah ja, gelbe Linsen. Ganz genau, diese wurden dann gekocht und zusammen mit Ricotta gut gewürzt muffinmäßig in den Ofen verfrachtet. Natürlich in den heißen Ofen. Die Lösung ist noch nicht ganz optimal, die Muffins waren absolut lecker und auf jeden fall essbar - nur klebten die ziemlich fürchterlich am Papier. Ob das Lösen vielleicht besser klappt, wenn man das Blech fettet und bemehlt, statt Förmchen zu benutzen? Ich weiß es nicht, würde es das nächste Mal aber auf jeden Fall so machen. Einen Versuch ist es wert.
Außerdem durfte ich wieder ernten. Aus meinem Garten wanderten Paprika, Tomaten, Zucchini und Rucola ins Körbchen, sowie diverse Kräuter und serviert in einer cremigen Ricotta-Honig-Creme kann ich nur sagen: selbstgezogenes Gemüse schmeckt allein schon dadurch so gut, dass ich einfach stolz auf den kleinen Erfolg bin. :)
Diese cremige Soße, vielleicht kann es sogar Ragout genannt werden, könnt ihr mit den Gemüsesorten machen, auf die ihr gerade Lust habt. Schmeckt sicherlich auch gut mit Aubergine, Brokkoli, Lauch, Möhrchen und was euch sonst noch so einfällt.
Zutaten für 2-3 Portionen
Für die Muffins
130g gelbe Linsen
1 Lorbeerblatt
130g Ricotta
2 Eier
1 EL Mehl
1/2 Tl Cayennepfeffer
1/2 Tl Myrtenpulver, optional
Salz
Pfeffer
1 Handvoll gemischtes Gemüse, klein gehackt
Für die Creme
Sommergemüse nach Wahl z.B.: 1 Zucchini, 1 Paprika, 2 Tomaten
1 weiße Zwiebel
70g Ricotta (Rest aus einem 200g Becher)
Salz
Pfeffer
Olivenöl
Honig
die Blättchen von einigen Zweige Thymian
evtl. Milch zum Verdünnen
So geht's
6-7 Mulden eines Muffinsblechs einfetten oder mit Backförmchen auslegen. Den Backofen auf 200°C vorheizen.
Zuerst bereitest du die Muffins zu. Hierfür kochst du die Linsen nach Packungsanweisung in Salzwasser und gibst das Lorbeerblatt während der Kochzeit mit hinzu. Nimm dieses danach wieder heraus.
Verrühre in einer Schüssel Ricotta mit den Eiern, füge die Gewürze und zum Schluss das Mehl hinzu. Rühre die gekochten Linsen und das gemischte Gemüse unter. Fülle die Muffinmulden mit der Masse. Im vorgeheizten Backofen backst du das Gebäck bei 200°C etwa 20 Minuten.
Schneide für das Sommergemüse dieses in mundgerechte Stücke, entkerne es ggf., entferne nicht essbare Teile. Häute die Zwiebel, würfele sie.
Erhitze etwas Olivenöl in einem Topf, brate das Gemüse darin bei mittlerer Hitze an. Gib den Thymian dazu, lege den Deckel auf, und lasse es bei kleiner Hitze 5-10 Minuten schmoren. Rühre dann den Ricotta unter und füge, falls dir die Konsistenz zu fest ist, noch etwas Milch hinzu. Würze das Gemüse mit Honig, Salz und Pfeffer.
Nach 20 Minuten sollten dann auch die Muffins fertig sein, hole sie aus dem Ofen, lasse sie kurz ruhen, und serviere sie dann zusammmen mit dem Gemüse und vielleicht einem kleinen Salat.
Habt es schön!
Eure Lena