LinkedIn-Studie: Deutsche sind die glücklichsten Arbeitnehmer weltweit, weiche Faktoren wichtiger als das Gehalt

Von Christine Klomann

Eine Umfrage von LinkedIn, dem weltweit größte Business-Netzwerk, hat ergeben, dass die Berufstätigen in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern am zufriedensten sind.

Hierfür wurden über 10.000 Fach- und Führungskräfte sowie 3.500 Personaler in Deutschland, Frankreich, Kanada, Australien, Singapur, Niederland, UK und USA befragt. So geben 56,3 Prozent der in Deutschland Befragten an, „erfüllt“ oder „sehr erfüllt“ in ihrem Job zu sein. Von diesem Ergebnis dürften die befragten HR-Verantwortlichen überrascht sein: Sie glauben, dass jeder vierte ihrer Mitarbeiter „gar nicht“ bzw. „nicht sehr erfüllt“ vom Job ist. Außerdem schätzen HR-Experten die Faktoren, die zur Zufriedenheit der Arbeitnehmer beitragen, anders ein als dies bei den Arbeitnehmern der Fall ist.

Deutliche Diskrepanz zwischen gedachter und tatsächlicher Zufriedenheit

Dieses Ergebnis dürfte die HR-Verantwortlichen freuen: Sie schätzen die Erfüllung ihrer Mitarbeiter wesentlich geringer ein, als dies tatsächlich der Fall ist. So gehen die Personaler davon aus, dass jeder vierte Mitarbeiter „gar nicht“ oder „nicht sehr erfüllt“ ist. Laut Umfrage ist das aber lediglich bei gut jedem Zehnten der Fall. Frauen liegen bei der Jobzufriedenheit etwas hinter den Männern, sowohl bei der tatsächlichen Zufriedenheit, als auch bei der von den HR-Verantwortlichen geschätzten.

Das Gehalt wird von HR-Verantwortlichen überbewertet

Wenn es darum geht, welche Faktoren zur Zufriedenheit der Deutschen im Job beitragen, schätzen die HR-Experten den Faktor „Gehalt“ als wichtigsten ein (45 Prozent), gefolgt von der Beziehung mit den Kollegen (32,5 Prozent) und der Beziehung zu dem Vorgesetzen (28,2 Prozent). Befragt man allerdings die Arbeitnehmer, ergibt sich ein anderes Bild: Um am Arbeitsplatz glücklich zu sein, steht für sie die Beziehung zu den Kollegen an erster Stelle (37,6%), gefolgt von Gehalt (35 Prozent) und der Möglichkeit, ihre eigenen Ideen einbringen und umsetzen zu können (31,4 Prozent). Den letzten Punkt unterschätzen die Personalfachkräfte, in ihrer Einschätzung kommt dies erst an neunter Stelle mit einer Zustimmung von 12,9 Prozent.

Arbeitnehmer im oberen Management sind zufriedener als im Junior-Level

Die Studie zeigt auch, dass Personen, die ein eigenes Unternehmen leiten, Geschäftsführer sind oder im höheren Management arbeiten, zufriedener in ihrem Beruf sind (34,1%, 29,2% und 24,6% „sehr erfüllt“), während nur etwas mehr als jeder zehnte Berufstätige auf Junior-Level sowie 14,3 Prozent der Personen im mittleren Management dieser Aussage zustimmen.

Neben der Position trägt auch die Größe des Unternehmens zur Zufriedenheit bei: Die ganz großen Unternehmen und die Kleinstunternehmen stechen hier den Mittelstand aus. Über zwei Drittel in den Unternehmen bis neun und ab 5.000 Mitarbeiter sind „erfüllt“ oder „sehr erfüllt“, bei den Mittelständlern machten diese Angabe etwas weniger als die Hälfte der Befragten.

Neue Funktion bei LinkedIn: Open Candidates

Wer sich nicht zu dem glücklichen Kreis zählen kann, der mit seinem Job grundsätzlich zufrieden ist, dem bietet das Business-Netzwerk LinkedIn nun eine neue Funktion: Open Candidates. Die Funktion erlaubt es Mitgliedern, Recruitern zu signalisieren, dass sie auf Jobsuche sind – ohne dass es öffentlich sichtbar auf dem Profil zu sehen ist. Dieses „stille Handheben“ wird nur den Personen mit Recruiter-Profil angezeigt, die nicht im selben Unternehmen des Mitglieds, das angibt ein „Open Candidate“ zu sein, arbeiten.

Bei 56 Prozent Zufriedenheit im Job gibt es noch deutliches Potential nach oben. Welches sind Ihre wichtigsten Faktoren, die zu Ihrer Zufriedenheit beitragen? Haben Sie im Hinblick auf die Ergebnisse der Studie eine ähnliche Einschätzung zum Thema?
Kommentare sind eindeutig willkommen.

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Quelle und Grafiken: LinkedIn Deutschland GmbH