Gratulation!
In Nordrhein-Westfalen hat sich die dritte Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Linken Laizisten gegründet!
Das Grundsatzprogramm der LINKEN bekennt sich ebenso zur Religionsfreiheit wie zur Trennung der Kirche vom Staat. Gerade letzteres ist zwar in Deutschland gesetzlich festgeschrieben, angesichts der Privilegierung und der umfassenden staatlichen Finanzierung der besonders beiden christlichen Großkirchen – vorsichtig gesagt – nicht konsequent umgesetzt.Um dieser Forderung mehr Nachdruck zu verleihen, organisieren sich jetzt nordrhein-westfälische KirchenkritikerInnen in und außerhalb unserer Partei in der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Laizismus. Damit wäre NRW nach Bayern und Thüringen das dritte Bundesland mit einer LAG.
Initiator der Gruppe ist der ehemalige kirchenpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Ralf Michalowsky, der dieses Feld bereits seit einiger Zeit umtriebig bearbeitet. Ihn stört besonders, wie viel Geld die Kirche vom Steuerzahler bekommt und die teilweise absurden und nicht nachvollziehbaren Erklärungen dazu. „Da geht jedes Jahr fast eine halbe Milliarde Euro Steuern an die Kirche aufgrund von Verträgen aus Napoleons Zeiten. Und warum die üppigen Bischofsgehälter von der Allgemeinheit und nicht aus dem Kirchenvermögen bezahlt werden, konnte mir auch noch niemand erklären“, so der frühere Abgeordnete. Und Steuern zahlen bekanntlich auch die, die nicht Mitglied der Kirche sind. Für Michalowsky ist der Laizismus daher nur konsequent, auch weil die Trennung von Kirche und Staat bereits grundgesetzlich verankert ist.
Diese Arbeit trägt Früchte: Die Presse spricht ihn inzwischen oft gezielt in Fragen zur Kirchen an.
Der Weg ist jedoch lang. Die Kirchen haben den Laizisten einige Jahrhunderte Lobbyarbeit voraus. Im Gegensatz zum versprengten Haufen ihrer Kritiker ist sie hervorragend organisiert.