Bei meiner heutigen Tempoarbeit für Hansi beim Limeslauf in Großkrotzenburg sprangen eine Top Ten Platzierung (9.) und der 2. Platz Ak 45 heraus. Mit 38:21 min – neue Bestzeit für Hansi und neue Saisonbestzeit für mich – überquerten wir zeitgleich die Ziellinie. Hansi auf Platz 10 Gesamt und 2. Platz AK 40
Um 9:00 Uhr war der Start für die 10km Läufer, das hieße für mich um 6:30 Uhr aus den Federn. Um 2:00 Uhr erst vom Sofa aufgestanden und ins Bett getorkelt – nicht des Alkohols wegen – saß ich dann heute Morgen doch etwas mürbe herum und nuckelte verträumt an meiner Kaffeetasse. Viel hilft viel und so musste doch die ganze Kanne herhalten, anders kamen meine komatösen Synapsen (Verknüpfung von Nervenzelle zur Muskelzelle) nicht in Schwung.
Nach hexenähnlichem Morgengebet fuhr ich dann zum Volksfestplatz wo Maximilian schon auf mich wartete. Gemeinsam holten wir noch Tom Erhardt ab, der sich heute seinem zweiten Halbmarathon stellen wollte. Die Fahrt dauert nur kurz und so konnten wir gemütlich alle Vorbereitungen treffen. Tom war schon 15min vor uns an der Reihe und wurde um 8:45 Uhr auf die Strecke geschickt.
Ich hatte mit Hansi ausgemacht, dass wir gemeinsam versuchen wollten seine Bestzeit etwas zu verbessern, die aktuell bei 38:24min stand. Für mich reichte es heute völlig, wenn wir eine 3:50min/km durchlaufen würden. Durch die Vorbelastung den Nachtdienstes liegt mein Puls 10-15 Schläge höher als normal und da ist eine 38:20min auf 10km schnell genug, zumal die Strecke zu 80% auf Schotterwegen verläuft und das nicht mein absoluter Lieblingsuntergrund ist.
Ich bevorzuge Asphalt in Reinnatur, schon immer und das wird in diesem Leben auch so bleiben. Wenigsten war der erste bzw. letzte Kilometer auf Strasse und ich konnte richtig Druck machen. Um 9:00 Uhr starteten wir pünktlich und Maxi ging gleich an die Spitzte. So wie es aussah, hatte er vor das Ding zu gewinnen. Ich reihte mich in der zweiten Verfolgergruppe ein, mit leichtem Kontakt zur ersten. Hansi an meiner Seite liefen wir nach dem Asphaltabschnitt in den Wald, wo uns mit viel Schatten die größte Hitze genommen wurde.
Die ersten drei Kilometer gingen in 11:24min weg, als 2sek zu schnell pro Kilometer, aber das war in Ordnung so. Doch Hansi wollte mehr und machte Druck. Ich riet ihm zur Besonnenheit und lief einige Meter hinter ihm, um nicht noch mehr Druck zu machen. Die Wege waren ziemlich ausgewaschen und so mussten unsere Beine ziemlich viel arbeiten. Auch der Schotter lag lose auf dem Boden und so ging bei jedem Schritt etwas Energie nach hinten verloren.
Nach 5km (19:05min) lief ich wieder an die Seite von Hansi und gemeinsam hielten wir Position. Nach weiteren zwei Kilometern ging ich an die Spitze, weil ich spürte, dass die Geschwindigkeit etwas nachließ. Zu dem unruhigen Untergrund tauchten jetzt auch noch die langsameren Teilnehmer des Halbmarathonfeldes vor uns auf und wir mussten uns teilweise durch die kleineren Gruppen drängen.
Hansi blieb an meinen Hacken und ich gab alle meine Motivationskünste preiß, um die Zeit die wir uns vorgenommen hatten einzuhalten. Die letzten 1,5km ging ich auf amerikanische Befehle über, weil die dachte, dass die für einen ehemaligen Football Profi besser geeignet seien. Irgendwie kamen meine „Befehle“ an und nach 9km konnten wir endlich wieder festen Asphalt unter die Füsse nehmen.
Die letzten Meter ging es durch einige Strassenzüge von Großkrotzenburg, bevor es dann vor der Sporthalle in den Zielkanal ging. Hansi biss sich durch und wir konnten gemeinsam nach 38:21min den Zielstrich überqueren. Ziel erreicht, Bestzeit um 3sek verbessert, Timing ist eben alles im Ausdauersport.
Maxi hat den 10km Lauf gewinnen können. Die Verfolger rückten ihm zwar am Ende noch einmal ordentlich auf die Pelle, aber er rettete seinen Vorsprung von einer Sekunde ins Ziel. Sieg ist Sieg und nur dass zählt in diesem Fall. Seine Zeit von 36:00min sind für die Streckenverhältnisse eine schnelle Zeit und sprechen für seine momentane Entwicklung.
Beim Auslaufen kam uns Tom auf seiner zweiten Runde entgegen und wir liefen die letzten Kilometer gemeinsam dem Ziel entgegen. So durfte ich heute gleich zweimal als Zugläufer arbeiten und auch Tom konnte am Ende einen neue Bestzeit über 21,1km notieren. Seine alte Marke aus 2010 stand bei 1:45h, heute kam er schon nach 1:40,23h ins Ziel.
Alles in allem eine gelungene Veranstaltung. Maxi gewann noch einen Laktattest und eine Sonnenbrille, alles Dinge die man auch gebrauchen kann. Am Nachmittag rollte ich mir die Beine aus dem Fahrrad aus (90min) und abends hatte ich noch eine Schwimmeinheit mit Marcel. Diesmal gingen wir ins SSKC Becken, fast 4° Grad wärmer als das Sportbecken im Freibad.
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