Die Handlung setzt sich nahtlos an den vorangeganenen Teil an. Dru und Graves sind in der Schola gelandet, wo sich Damphire (Halbvampire) und Werwölfe auf der Schulbank rumdrücken und ihre gegenseitige Abneigung offen austragen. Es sind alles Jugendliche dort und Dru ist das einzigste Mädchen. Das und das sie als Halbvampirin eine kostbare Seltenheit – eine Svetocha – ist, macht es ihr unheimlich schwer dort Fuss zu fassen. Ganz anders Graves: er findet schnell Anschluss und zum ersten Mal in seinem Leben hat er einen Platz für sich gefunden.
Schnell wird dem Leser auch klar, daß die Schule nicht gerade ein Vorzeigeobjekt ist. Alles dort ist alt und heruntergekommen. Dru wurde ja zu ihrem Schutz in diese Schule gebracht, doch auch dort gehen die Anschläge auf ihr Leben weiter. Wer ist also der Verräter? Und wie nah ist er? Welche Rolle spielt Christophe in dem ganzen? Sind die Bösen wirklich allesamt die Bösen?…..ich denke dabei an Ash
Irgendwie ist alles sehr suspekt. Ein paar Fragen aus dem ersten Band werden geklärt, aber es kommen mindestens genau so viele neue Fragen dazu. Und was mich wirklich ärgert ist, daß Dru sich nicht so weiter entwickelt, wie ich es mir gewünscht hätte. Im ersten Band ist sie noch eine toughe Jugendliche, die plötzlich als Vollwaise dasteht und sich gegen Wesen der Echtwelt zur Wehr setzen muss. Doch hier verfällt sie immer wieder in langatmige Grübeleien und läßt typisches Mädchengehabe raushängen. Graves dagegen gewinnt echt an Tiefe und Charakter. Sein Selbstvertrauen ist gestiegen und immer wieder ist er es, der Dru aus Gefahrensituationen retten muß.
Das Cover ist vom Stil her dem ersten Band angeglichen und wieder hat es diesen wunderschönen Schutzumschlag. Jeder der die gebundene Ausgabe in Händen gehalten hat, wird wissen,was ich meine
Der Schreibstil von Lili St.Crow ist bekannt flüssig und das ganze Buch ist witzig und leicht verständlich geschrieben. Man kann sicher auch als Quereinsteiger lesen, denn vieles aus dem ersten Teil wird nochmals erwähnt, doch ich empfehle schon, mit “Verflucht” zu beginnen, dann tut man sich einfach leichter.
Mein Fazit: wenn mir auch der erste Teil wesentlich besser gefallen hat, so ist es doch gut geschrieben und läßt einen auf den dritten Teil warten. Im Original sind es ja fünf Teile und ich hoffe doch sehr, daß alle übersetzt werden. Dann kann ich auch beruhigt über kleinere Schwächen in diesem Teil hinweg sehen