Lila, Lila - Martin Suter

Von Auglia
Lila, Lila
Martin Suter, Juli 2005
Diognes, ISBN: 978-3257234695
 Seiten: 344
Über den Autor:
Martin Suter, geboren 1948 in Zürich, lebt mit seiner Frau in Spanien und Guatemala. Er war Werbetexter und erfolgreicher Werber, ein Beruf, den er immer wieder durch andere Schreibtätigkeiten ergänzt oder unterbrochen hat. Unter anderem "GEO"-Reportagen, zahlreiche Drehbücher für Film und Fernsehen. Seit 1991 lebt er als freier Autor, seit 1992 schreibt er die wöchentliche Kolumne "Business Class" in der "Weltwoche".
Martin Suter ist am 29. März 2004 in Zürich mit der Goldenen Diogenes Eule ausgezeichnet worden.
Kurzbeschreibung:
So rein wie die Liebesgeschichte, die er als Manuskript in einem alten Nachttisch findet, sind auch Davids Gefühle für Marie. Und er möchte ihre Liebe, um jeden Preis. Dafür muß er ein anderer werden als der, der er ist. David schlüpft in eine Identität, die ihm buchstäblich über den Kopf wächst.
Auglia's Rezension:
Martin Suter ist ein deutschsprachiger Autor, der sich in seinen Büchern immer wieder mit verschiedenen Themen befasst, im Vordergrund steht dabei aber immer irgendwie eine Art Verlust der eigenen Identität. In "Small World" geschieht dies z. B. durch Alzheimer. Auch in "Lila, Lila" geht es um dieses Thema, zumindest indirekt, das sich David verstellt um einer Frau zu gefallen.
Alle Bücher, die ich bisher von Martin Suter gelesen habe (es sind 3 an der Zahl), würd ich als gelungen bezeichnen und das Prädikat außergwöhnlich verleihen, so mag es auch vielen anderen Lesern gehen. "Lila, lila" ist spannend geschrieben, sodass beim Leser keine Langeweile entsteht, auch der Schreibstil von Martin Suter ist überzeugend und angenehm zu lesen.
Das Besondere an "Lila, Lila" ist, dass es verschiedene Genres ineinander vereint: Krimi/Thriller und Zeitgenössisches. Aber auch, dass die Geschichte, die erzählt wird, aus dem Leben gegriffen sein könnte und wirklich passiert hätte sein können. Die Erzählweise unterstreicht den Charakter der lebensnahnen Geschichte, da ruhig erzählt wird und man es es sich so vorstellen könnte, als ob David dem Leser die Geschichte persönlich erzählen würde, indem er einem gegenüber sitzt.
Martin Suter hat "Lila, Lila" wohl sehr genau geplant und konstruiert, dem Leser fallen keine logischen Fehler auf. Alles, was im Buch passiert, gehört mit zur Geschichte und ergibt einen Sinn. Es ist wichtig für den weiteren Verlauf des Buches. Natürlich sind die Themen Liebe, Betrug und Tod für den Leser, der eine tragische Geschichte, die dennoch mit viel Gefühl aufwartet, erwartet, interessant. So ist es wohl auch keine Wunder, dass die Filmindustrie das Buch verfilmt hat, Martin Suter hat damit einfach den Zahn der Zeit getroffen.
Auch wenn "Lila, Lila" nicht der beste Roman von Suter, an "Small World" kommt er bei Weitem nicht heran, ist das Buch eine nette Unterhaltung z. B. für den nächsten Urlaub.Das Gefühlsleben von Martin Suter wird gut geschildert, wenn auch an manchen Stellen etwas zu viel. Auch das offene Ende, das Martin Suter anscheinend gerne mag, lässt den Leser zwiespältig zurück. Mancher Leser möchte am Ende eines Buches nicht mit eigenen Gedanken ein Ende spinnen.
Fazit: "Lila, Lila" ist ein solider Unterhaltungsroman, dessen Verfilmung sehenswert ist.
Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen.