Genua liegt nicht am Meer, sondern vor allem an den steilen Abhängen und Hügeln dahinter. Deshalb gibt es überall Treppen und Tunnels, und auch einige Aufzüge und Bergbahnen. Diese will ich mir heute anschauen. Ich beginne mit dem „Ascensore Montegalletto“ an der Via Balbi, gleich neben meinem Hotel. Hinter dem prächtigen Portal führt einem ein kurzer Tunnel zur Bahnstation. Hier setze ich mich in eine Kabinen-Wägeli. Das fährt mit mir zuerst 250 Meter weiter in den Berg hinein, dann eine enge Kurve und nun geht es 70 Meter senkrecht nach oben. Die obere Endstation ist am Corso Dogali, wo mir Mauern und Gebüsch die Aussicht verwehren. Also wieder runter und weiter. Ich schlendere die Via Balbi weiter geradeaus bis zur „Funicolare Zecca-Righi“. Diese Bahn ist für mich etwas ganz besonderes, da sie vor mehr als hundert Jahren von Franz Josef Bucher aus meinem Nachbardorf Kerns erbaut wurde. Er verdiente mit dem Verkauf der Bahn seine erste Million und startete damit sein Hotel- und Bergbahn-Imperium. Die Funicolare Zecca-Righi ist eine klassische Standseilbahn. Die Strecke ist 1,5 Kilometer lang und endet in Righi, 300 Meter über Meer. Bucher hat damals diesen Berggipfel in Righi – wie der Rigi am Vierwaldstättersee – umbenannt, weil die Luzerner ihm den Bau der Rigi-Bahn verwehrten. Jetzt hatte er hier in Genua seinen eigenen Rigi. Vom Gipfel des Righi hat man eine grandiose Rundumsicht über Genua und den Hafen. Dann fahre ich wieder hinunter. Zuerst oberirdisch, dann durch einen Tunnel. Und morgen erzähle ich euch von weiteren Bahnen und Aufzügen in Genua… .