Light of Danger

Von Hubertuswiedermann

Innerhalb von nur 12h wäre ich beinahe zweimal auf der Motorhaube von einem Auto gelandet. Ein trauriger Rekord für eine Gesellschaft von Autofahrern, die mit den Radfahrern immer rücksichtsloser umgehen. Wir leben ja bekanntermaßen im Land der 20 Millionen Pädagogen, die einen Radfahrer mit allem was verboten ist zu maßregeln versuchen. Ob sie bei ihren Lehrversuchen auch sich selbst als „die Autofahrer“ mit erziehen, wäre ein Versuch, dieses Problem zu lösen, aber den Spiegel der Selbstkritik sich vorzuhalten ist eine Tugend, die nur die wenigsten von uns beherzigen bzw. beherrschen.

Ich konnte zumindest mit Reaktionsvermögen und viel Glück schlimmeres abwenden und werde weiterhin auf bessere Zeiten hoffen, denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Der Bedarf an Schutzheilige ist für uns Radler natürlich höher als bei Sofasitzern oder PKW-Sportlern, dafür wirken sie effektiver und sind anhänglich und treu.

Die erste gefährlich Begegnung hatte ich heute Morgen um kurz vor 6:00 Uhr und das mit dreifacher Beleuchtung (Danke an meine Frau). Da hätte mich trotz Vorfahrt und auf dem Radweg befindlich eine Autofahrerin einfach vom Rad geschuppst. Zum Glück – langsam in der Bewegung – langte ein Aufschrei meinerseits und die Frau kam zum stehen, bevor sie meine Linie kreuzte.

Die zweite Begegnung der gefährlichen Art war heute Nachmittag um kurz nach 17:00 Uhr, als ich mich mit Johannes zusammen auf unserer Trainingseinheit befanden. Wir steuerten gerade auf eine Ampelkreuzung in Obernburg zu, als eine „Verrückte“ kurz vor uns die Bundesstrasse mit ihrem Auto überqueren wollte und uns vollkommen übersah. Als sie ihren Fehler bemerkte stoppe sie schlagartig und kam direkt vor uns zum stehen.

Da schon mit etwas klammen Fingern behaftet, kam ich auch des Tempos von 30km/h wegen, etwas langsamer zum stehen und so lagen gerade einmal noch 2cm zwischen Oberschenkel und linkem Kotflügel, bevor ich abgebremst hatte. Der Schreck lag sowohl beim Verursacher als auch beim Opfer, aber ich hätte die Zeche mit meiner Gesundheit bezahlt. Ein kurzer Schrei, ein scharfer Blick und dann fuhren wir weiter. Der Rest des Tages verlief komplikationslos und ich hoffe, dass die kommenden Wochen und Monate etwas ruhiger verlaufen.

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