Liefer-Startup Food Express meldet Insolvenz an

Von Augustin Friedel @augustinfriedel

Das Berliner Logistikunternehmen Food Express hat heute Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das on-demand Lieferstartup geht in die Insolvenz, da einer der wichtigen Gesellschafter nicht bereit war, zusätzliches Kapital zur Finanzierung des starken Wachstums zur Verfügung zu stellen. Diese Information hat Food Express über einen Blog-Eintrag mitgeteilt.

Food Express war als MyLorry gestartet und hat sich am Anfang auf on-demand Lieferungen von Waren fokussiert. Da das Geschäft schwierig ist, wurde zu einem späteren Zeitpunkt der Lieferservice Food Express gestartet, mit Unterstützung von Delivery Hero. Bei Delivery Hero handelt es sich auch um den Gesellschafter, der nicht bereit war, zusätzliches Kapital zur Verfügung zu stellen. Nach dem Einstig von Delivery Hero hat sich das Unternehmen ausschließlich auf Food Express fokussiert, der on-demand Lieferservice wurde eingestellt.

Mehr als 1000 Angestellte bei Food Express

Für das Berliner Startup arbeiten 1300 Festangestellte, davon 350 in Berlin. Bei den Festangestellten handelt es sich hauptsächlich um Fahrer. Auf Grund der Gesetzeslage müssen die Fahrer in Deutschland festangestellt werden und können nicht auf Selbständigen-Basis arbeiten. Food Express arbeitet mit mehr als 600 Partnerrestaurants und namhaften Systemgastronomen in acht deutschen Städten zusammen. In den vergangenen Monaten ist der Umsatz im Schnitt über 30 Prozent pro Monat gewachsen. Laut Food Express soll das operative Geschäft weitergehen und die Angestellten weiter beschäftigt werden.

Neuer Investor + Neuer Auftraggeber

Die beiden Gründer Benjamin Pochhammer und Maximilian von Waldenfels sind zuversichtlich, einen neuen Gesellschafter zu finden, um das Unternehmen in eine profitable Zukunft zu führen. Ein Großteil der bisherigen Aufträge von Food Express dürfte von Delivery Hero stammen. Die Frage ist, ob Delivery Hero weiter Aufträge in das System von Food Express pumpt. Für die Gründer wird es also wichtig sein, nicht nur frisches Geld einzusammeln. Es muss auch ein neuer Auftraggeber her, um das System auszulasten. Die Gründer sprechen laut eigenen Angaben mit Namenhaften Unternehmen und Investoren, um einen strategischen Partner zu finden.

Delivery Hero mit eigenem Konkurrenten

Delivery Hero hat Anfang des Jahres damit begonnen, ein eigenes Startup mit dem Namen Valk Fleet aufzubauen, das Food Express gleicht. Das Startup stellt wie Food Express Restaurants ohne eigenen Lieferdienst die Fahrer und Technologie zur Verfügung. Restaurants können so ihre Gerichte ausliefern, ohne eine eigene Flotte betreiben zu müssen. Mit einem ähnlichen Konzept sind auch die Unternehmen Deliveroo und foodora aktiv. Foodora gehört mittlerweile ebenfalls zu Delivery Hero, nachdem Rocket Internet das Lieferstartup weitergegeben hat.

Bild: Christian Schnettelker via flickr (bestimmte Rechte vorbehalten)