Da ich derzeit an mehreren längeren Posts gleichzeitig arbeite, gibt es heute zur Erholung mal eine kleine Momentaufnahme aus dem Leben mit dem Großen, die sehr deutlich zeigt, wie er "tickt" und wie sein Stolz und Veränderungsunwille mit seinem starken Perfektionismus kämpfen. Er kennt ja viele Liedtexte, singt aber einige Wörter oder Passagen immer wieder falsch, weil er sie ursprünglich nicht richtig verstanden und sich dann falsch eingeprägt hat. Nun braucht er ja relativ lange, bis er etwas verinnerlicht hat. Wenn er es dann aber geschafft hat, ist es sehr schwer bis unmöglich, das wieder zu korrigieren. Er ist da sehr statisch. Außerdem hasst er es wie die Pest, verbessert zu werden. Man erreicht dann eigentlich nie das, was man will, sondern nur das Gegenteil.
Damit kollidiert mein Veränderungsanspruch und -wille enorm. Wenn man Fehler selbst nicht erkennt und nicht von anderen darauf hingewiesen wird, kann man sich ja nicht verändern. Trotzdem habe ich mir angewöhnt, mich beim Großen extrem zurückzuhalten, was mir zugebenermaßen schwer fällt, sich aber immer wieder bewährt. Ich selbst empfand es nicht als positiv, dass meine Eltern mich als Kind/ Jugendliche nicht ab und zu "zurechtgerückt" haben. Mir fehlte oft der Halt und eine eindeutige Aussage, was richtig und was falsch ist. Manchmal habe ich sie gefragt, warum sie mir denn nicht gesagt hätten, dass dieses oder jenes falsch sei. So richtig beantworten konnten sie die Frage nicht. Ich fand das fehlende Feedback jedenfalls nie gut. Deshalb will ich da irgendwie einen besseren Weg finden.
Der Große sang also schon seit Wochen eine Textpassage aus einem Lied immer wieder sinnentstellend falsch. Erst versuchte ich es damit, dass ich dieses Lied öfter selbst gesungen habe, ohne die Passage besonders zu betonen. Also die sanfte Merkmethode. Dann betonte ich die Passage extra, damit er den Unterschied zu seiner Variante hört. Nix. Gestern nun sangen wir es wieder zusammen und er immer wieder falsch. Daraufhin sagte ich 2x kurz, wie es richtig heißt. Wie erwartet, reagierte er beleidigt und eingeschnappt und verweigerte das Weitersingen. Ich lächelte ihn freundlich an, verließ den Raum, damit er seine Integrität wahren konnte, und werkelte im Nebenzimmer weiter. Eine Weile war Ruhe. Dann hörte ich ihn ganz leise das Lied singen und die Passage mehrmals korrekt wiederholen, um sie sich einzuprägen. Er sprach fast mit sich selbst, um sie sich einzutrichtern. Das Positive ist nämlich, dass er wie ich total perfektionistisch ist und Fehler eigentlich nicht auf sich sitzen lassen kann. Da muss man bei ihm ansetzen. Als ich kurz ins Zimmer kam, hörte er wieder auf zu singen. Es soll ja keiner mitbekommen, dass er an sich arbeitet;). Sehr rührend.
Nun bin ich natürlich extrem gespannt, wie er das Lied das nächste Mal singt.
Damit kollidiert mein Veränderungsanspruch und -wille enorm. Wenn man Fehler selbst nicht erkennt und nicht von anderen darauf hingewiesen wird, kann man sich ja nicht verändern. Trotzdem habe ich mir angewöhnt, mich beim Großen extrem zurückzuhalten, was mir zugebenermaßen schwer fällt, sich aber immer wieder bewährt. Ich selbst empfand es nicht als positiv, dass meine Eltern mich als Kind/ Jugendliche nicht ab und zu "zurechtgerückt" haben. Mir fehlte oft der Halt und eine eindeutige Aussage, was richtig und was falsch ist. Manchmal habe ich sie gefragt, warum sie mir denn nicht gesagt hätten, dass dieses oder jenes falsch sei. So richtig beantworten konnten sie die Frage nicht. Ich fand das fehlende Feedback jedenfalls nie gut. Deshalb will ich da irgendwie einen besseren Weg finden.
Der Große sang also schon seit Wochen eine Textpassage aus einem Lied immer wieder sinnentstellend falsch. Erst versuchte ich es damit, dass ich dieses Lied öfter selbst gesungen habe, ohne die Passage besonders zu betonen. Also die sanfte Merkmethode. Dann betonte ich die Passage extra, damit er den Unterschied zu seiner Variante hört. Nix. Gestern nun sangen wir es wieder zusammen und er immer wieder falsch. Daraufhin sagte ich 2x kurz, wie es richtig heißt. Wie erwartet, reagierte er beleidigt und eingeschnappt und verweigerte das Weitersingen. Ich lächelte ihn freundlich an, verließ den Raum, damit er seine Integrität wahren konnte, und werkelte im Nebenzimmer weiter. Eine Weile war Ruhe. Dann hörte ich ihn ganz leise das Lied singen und die Passage mehrmals korrekt wiederholen, um sie sich einzuprägen. Er sprach fast mit sich selbst, um sie sich einzutrichtern. Das Positive ist nämlich, dass er wie ich total perfektionistisch ist und Fehler eigentlich nicht auf sich sitzen lassen kann. Da muss man bei ihm ansetzen. Als ich kurz ins Zimmer kam, hörte er wieder auf zu singen. Es soll ja keiner mitbekommen, dass er an sich arbeitet;). Sehr rührend.
Nun bin ich natürlich extrem gespannt, wie er das Lied das nächste Mal singt.