Nein. Ich möchte das nicht. Und sowas mache ich auch nicht mehr. Foto: Anja Bleyl
Es ist wieder Leichtathletik-WM. Seit vergangenem Wochenende rennen und springen die Sportler wieder hin und her und hoch und weit, tun anstrengende Dinge und sehen dabei sehr durchtrainiert und dünn aus, auch Prinzessin Beatrice von England feierte ihren Geburtstag kürzlich mit einer Art Sportfest, zu dem die Gäste Turnschuhe mitbringen sollten. Training, Training überall? Zumindest die meisten Singlefrauen, so verrät Parship nach einer Befragung, würden eigentlich gar nicht so sehr auf durchtrainierte Waschbrettbauchmänner stehen, 73 Prozent wünschten sich einen Partner, der sich “in gesundem Maße bewegt”. Was das genau bedeutet? Es klingt zumindest eher gnädig und recht moderat. Die befragten Männer sind da schon konkreter, jeder zehnte will, dass sie “drei bis vier Mal pro Woche etwas für ihren Knack-Po tut”. Sonst noch was, liebe Männer? Da nehmen wir lieber die anderen neun.
Der Single- und Beziehungsexperte Eric Hegmann rät ja dazu, gemeinsam Sport zu treiben, das würde das “Wir-Gefühl” eines Paares stärken. Doch das ist durchaus kritisch zu sehen: Zum einen macht Sport nicht hübscher, sondern rot und schweißig, zum anderen gerät man dabei außer Atem, kann sich nicht miteinander unterhalten, ist am Ende erschöpft, unterzuckert und damit in Streitlaune – vor allem, wenn man so dumm war und auch noch in irgendeiner Sportart gegeneinander angetreten ist. Dann hat zu allen Widrigkeiten auch noch einer verloren, und das ganze “Wir-Gefühl” ist total dahin. Nein, Sport sollte man, wenn überhaupt, schön für sich alleine machen und Pärchen-Aktivitäten auf andere Bereiche verlegen.
Ich spreche hier aus Erfahrung: Vor einiger Zeit rannte ich mit meinem Freund (aus mir heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen) um die Wette. Ich fiel (aus mir inzwischen ebenfalls nicht mehr nachvollziehbaren Gründen) hin und schürfte mir wie ein kleines Kind Knie und Ellbogen auf. Er lacht mich deswegen heute noch aus und glaubt mir seitdem zum Beispiel auch nicht mehr, dass ich Skifahren kann. Mein Ich-bin-ein-sportliches-Mädchen-Image habe ich mit diesem Mal-Gemeinsam-Rennen-Versuch auf ewig zerstört – und weiß: Vieles ist zu zweit schöner. Sport nicht.
Meine Kolumne “Liebeserklärungen” versucht, sie zu erklären – die Liebe und all die Probleme und Schwierigkeiten, die sich aus den diversen Konstellationen, Beziehungsformen und -farben des Alltags ergeben. Als Anlass dient mir stets ein Promi, der etwas erlebt, durchmacht oder sagt, was eine Ergründung, Erklärung und Betrachtung wert ist. Mal sind die “Liebeserklärungen” ernst, mal albern und hoffentlich meist etwas, womit jeder etwas anfangen kann. Weil wir am Ende doch alle gerne wissen würden, wie das funktioniert, mit der Liebe.