Lieber Zweiradler statt Zweibeiner

Lieber Zweiradler statt Zweibeiner

Hindelang im Allgäu. Wanderparadies. Und durchaus auch eines für Mountainbiker mit und ohne Panzerung. Da ich zur Zeit eigentlich nur noch vertikal – und das unvernünftig flott – unterwegs bin, dabei die einfacheren Pisten meide und mich von schwarzen angezogen fühle, ist Hindelang auch für mich die knapp einstündige Reise wert. Wandern? Ich?? Wozu hat der liebe Gott uns Menschen das Rad erfinden lassen?

Lieber Zweiradler statt ZweibeinerSnoopy war wie immer mit von der Partie. Allerdings findet er erkennbar Wandern mit Uli einfach nur doof. Er würde lieber mit mir Radeln und die Zweibeiner erschrecken, die einfach nicht verstehen können, dass es Menschen gibt, die sich in Motocross-Outfit die Berge runterstützen. Und weil viele von ihnen nicht nur kein Verständnis haben, sondern oft auch keinen Verstand, ignorieren sie gern die Verbotsschilder, die zudem sehr eindrücklich auf die Lebensgefahr hinweisen. Und so stapfen sie auf eigentlich unbegehbaren Trails herum, beklettern Northshore-Hindernisse und bringen dabei sich und die heranstürmenden – und zu recht keine Fußgänger auf ihrer gesperrten Route vermutenden – Zweiradler in Bedrängnis. Um sich dann aufzuregen, wenn man adrenalingeschwängert wie ein Rohrspatz schimpft. Mir könnte es (fast) egal sein, wenn ich mit einem dieser Idioten kollidiere, ich trage Protektoren und Helm. Die Wanderer nicht…

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Hier, aus der Gondel fotografiert, ist ein Teil der schwarzen Piste des Bikeparks Hindelang zu erkennen. Zwei Bilder zeigen meine Wenigkeit (nach meinem Absturz, nicht etwa davor). Sieht einfach aus, oder? Ist es aber nicht! Man braucht gute Bremsen, reichlich Federweg, ein stabiles Bike und pannensichere Reifen – die Steine rütteln einen nicht nur ordentlich durch und bringen einen nur zu gern zu Fall, wenn man eine Sekunde nicht bei der Sache ist, sondern schlitzen schon auch mal die Reifen auf oder sorgen für Durchschläge, die einen dann in die Rolle des Wanderers zwingen. Bike schieben ist unangenehm…

Die Kehren sind unkomplizierter, als sie aussehen, etwas Kurvenfahrtechnik vorausgesetzt. Sprünge sind das Salz in der Suppe, Anlieger sorgen für Beschleunigung. Nicht dass die an dieser Strecke notwendig wäre, sie ist nämlich ordentlich steil, auch wenn man das auf diesen Aufnahmen nicht sieht. Mit einem Missveständnis, dem ich immer wieder begegne, will ich an dieser Stelle gleich aufräumen: Bergabfahren in dieser Form ist nicht etwa Faulheit oder Entspannung, sondern schlicht Schwerstarbeit. Und gefährlich, wie wir Downhillfreaks immer wieder am eigenen Leib erleben.

Lieber Zweiradler statt ZweibeinerDas Ende unseres Ausflugs markiert wie meist Snoopys überschäumende Freude darüber, dass er mich wiedergefunden hat. Und weil ich gestern so manche Blessur zu kühlen hatte, suchten wir gemeinsam die Ostrach auf. Ich zog es vor, mich wie Loreley auf einem Stein niederzulassen und lediglich die Füße ins eisige Wasser zu stecken, Snoopy dagegen ist einer der ganz Harten und nimmt grundsätzlich Vollbäder. Um sich danach im Dreck zu wälzen.


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