Nova und Quinton 02
Jessica Sorensen
Heyne, 2014
978-3453418158
8,99€
Nova kann ihn einfach nicht vergessen – Quinton Carter, den attraktiven Kerl mit den honigbraunen Augen und den sexy Tattoos. Er ist ihr Seelenverwandter, und der Gedanke an ihn lässt sie nicht los … Aber wird er ihre Liebe überhaupt zulassen? Oder stößt er sie wieder weg?
Nova hat mir im ersten Teil schon sehr gut gefallen. Sie war immer nah und greifbar, trug ihr Herz auf der Zunge und ihre Traurigkeit mit sich. Diesmal gefällt sich mir auch, aber mit kleinen Einschränkungen. Ich verstehe ihren Dran Quinton helfen zu wollen, aber manchmal ist sie mir zu schnell bei der Sache und stellt sich selbst hinten an. Dabei glaube ich nicht, dass sie alle ihre eigenen Probleme geregelt hat.
Quinton ist vom Bösewichtdasein tief gefallen. In dieser Rolle gefällt er mir sehr gut, denn seine Gefühle sind nah statt fern. Außerdem ist sein Weg nach unten sehr präzise nachvollziehbar und ich mag seine hellen, meist traurigen Momente sehr.
Wir verlassen die gewohnte Sorensen Kulisse nicht. Schön ist aber, dass hier keine Bücherwelten aufeinander treffen. Die Charaktere wohnen nicht alle in einer Stadt. Dies ist zwar keine schlechte Idee, aber hier würde es nicht passen.
Ein großer Pluspunkt ist, dass die Liebe meiner Ansicht nach diesmal nur eine untergeordnete Rolle spielt. Zwar treibt sich Nova an, Quinton deswegen zu helfen und auch Quinton nimmt das Wort mit in seine Gedanken auf, aber es scheint etwas tieferes zu sein, das die beiden verbindet.
Es erwartet den Leser also keine herkömmliche Schmonzette von Sorensen, sondern eine etwas vielschichtigere Geschichte. Es geht um Drogen und Geld, Freundschaft und Macht. Aber es geht auch um das stetige Verlangen nach mehr Leben, mehr Gefühlen und mehr Rausch.
Die Symbiose, die die beiden Charaktere miteinander hatten, ist im Ansatz noch vorhanden, aber manchmal ist sie schwer zu erkennen. Was die beiden so zart verbunden hat, wird auf eine harte Probe gestellt, die mir sehr gut gefallen hat. Zumeist konnte ich mir vorstellen, was in Nova und auch in Quinton vorgeht.
Nur Kleinigkeiten halten mich davon ab wieder einmal 5 Bücherpunkte zu geben, denn Nova wirkt manchmal zu eifrig und aufgabebereit. Sie vergisst sich selbst und das gefällt mir nicht und sendet falsche Signale aus, wie ich finde.
Passend zu allen anderen Jessica Sorensen Büchern, sticht auch dieses nicht heraus. Aber es erfüllt seinen Zweck, denn jeder Leser weiß, was dies für ein Buch ist.
Das i-Tüpfelchen hat mir noch gefehlt. Quintons Einblicke waren manchmal wirr, aber immer gefühlsnah aufgebaut. Nova wirkte für mich ein bisschen zu gehetzt und stellte sich in manchen Situationen zu schnell, zu sehr hinten an.