Liebe Migros

Schön, dann sammeln wir also mal wieder. Wie könnten wir auch darauf verzichten, wo doch die winzigen Igelchen und Maulwürfchen so unglaublich herzig sind? Ist ja auch ganz toll, dass sich die Kinder eine Zeit lang mit der Frage befassen, woher das Essen auf unserem Tisch kommt. Bei der Sache mit dem Saatgut, das in jedem zweiten Sammelbeutel steckt, hätten eure Marketing-Gurus jedoch noch etwas schärfer nachdenken sollen. Warum? Darum:

Die Saatgut-Nummer hat euer schärfster Konkurrent bereits im Frühling durchgezogen und jetzt sieht es irgendwie danach aus, als hättet ihr von denen die Restposten übernommen. Nicht gerade originell, finde ich.

Bei der Konkurrenz gab es das Zeug im Töpfchen, bei euch aber muss man sich schon selber zu helfen wissen, denn ihr liefert bloss Samen und Erde. Okay, die anderen haben damals die Sache auch nicht ganz zu Ende gedacht, denn bei denen bildete sich mit der Zeit Staunässe, was vermutlich bei den meisten angesäten Pflänzchen zu einem verfrühten Absterben führte. Aber vielleicht hättet ihr ja aus den Fehlern eurer Konkurrenz lernen und anständige Töpfchen mitliefern können. 

Ihr gebt euch mit eurer Aktion ja so furchtbar naturnah, aber dass sich die Gartensaison hierzulande gerade ihrem Ende zuneigt, scheint ihr nicht zu wissen. Wie stellt ihr euch das vor?

  • Sollen wir die Stockrosen, die Cherry-Tomaten, die Peperoni und die Wiesenblumen jetzt aussäen und dann den ganzen Winter hindurch hätscheln, bis sie im Frühling ins Freie dürfen?
  • Oder war das so gedacht, dass wir das Saatgut aufbewahren, bis es Zeit wird, die neue Gartensaison vorzubereiten? Falls ja, wie sollen wir unseren Kindern, die ja bekanntlich immer sofort ein Resultat sehen wollen, schonend beibringen, dass sie jetzt nur noch warten müssen, bis Räbeliechtliumzug, Samichlaus, Weihnachten und Ostern  vorbei sind, ehe sie mit Säen und Giessen anfangen dürfen? Und glaubt ihr wirklich, wir wüssten dann im Frühling noch, an welchem Ort wir das Zeug gelagert haben? Vermutlich werden wir nicht mal mehr wissen, dass da irgendwo noch Saatgut herumliegt, wo doch dann bestimmt schon wieder die nächste Sammelaktion läuft, die unsere volle Aufmerksamkeit fordert.

Davon, dass wohl mehr als die Hälfte eurer Kundschaft gar nicht den Platz hat für Stockrosen und Wildblumen, wollen wir gar nicht erst anfangen. Es geht bei der Aktion ja leider nicht wirklich darum, Betonwüsten in blühende Wiesen zu verwandeln.

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