Liebe macht erfinderisch!

Von Wernerbremen


Ihr Lieben,
heute Nachmittag möchte ich Euch eine Geschichte von Adalbert Ludwig  Balling erzählen:

„Ideen haben“
„Eine ältere Dame, etwas kränkelnd, aber nicht bettlägerig, wohnte in einem engen Zimmer – genau eine Etage unter ihrer Vermieterin, die mit fast allen Hausbewohnern im Streit lag.
Da überlegte die alte Dame, wie sie wohl der Vermieterin ein wenig näherkommen könnte:
Wenn sie an ihrer Türe läutete, wurde ihr nicht aufgemacht.
Wenn sie versuchte, sie übers Telefon zu erreichen, wurde nicht abgenommen.
So ging es allen im Hause.

Da hatte die Dame eine Idee:
Sie pflanzte eine Sonnenblume in einem großen Topf und stellte sie auf ihren Balkon.
Die Blume sehr schnell und bald erreichte sie den oberen Stock – und damit den Balkon der Vermieterin.

www.tropica.de

 Und als die Sonnenblume zu blühen begann – die ältere Dame begoss sie täglich -, da leuchtete die Blüte genau auf der Höhe des oberen Balkons, wo die Vermieterin wohnte. Da freute diese sich so sehr, dass sie hinunterging und sich für die Sonnenblume bedankte.
So kamen sie ins Gespräch - und alle Hausbewohner schmunzelten erleichtert über den Trick der Dame mit der Sonnenblume…“


Ihr Lieben,

in diesen Tagen schrieb mir ein ESELSKIND-Blogleser, dass ihm meine Geschichten sehr gefallen. Was mich natürlich sehr freut.
Dann fragte mich dieser liebe Leser danach, was meine Werte und Normen seien und wie meine Botschaft für die Welt laute.
Ich muss diesen Leser enttäuschen,
ich bin KEIN großer Freund von Werten und Normen.

Was für mich richtig ist, muss noch lange nicht für jemand anderen richtig sein.
Auch habe ich mit Werten und Normen sehr schmerzhafte Erfahrungen gemacht.

Weil ich als 14-jähriger Junge nicht dem Ideal eines großen blonden starkenJünglings entsprach, war ein Sportlehrer der Ansicht, so jemand wie ich habe eigentlich keine Daseinsberechtigung und das zeigte er mir auf sehr deutliche Weise, indem er mich immer wieder brutal verdrosch.
Albert Camus hat das einmal so ausgedrückt:
Werte und Normen sind etwas für die wenigen Augenblicke im Leben, wo es auf Werte und Normen ankommt, ansonsten genügt etwas Barmherzigkeit.“

Und wenn mich einer fragt, welche Botschaft ich für die Welt habe,
so antworte ich: KEINE.
Ich bin lediglich ein Brunnen, der das an Liebe, Freude und Glück,
das er empfangen hat, weitergibt.
Ich bin lediglich eine Kerze, die gegen alle Vernunft ihr Licht leuchten lässt, um die Dunkelheit dieser Welt zu erleuchten.
Ich bin lediglich ein alter Geschichtenerzähler, der mit seinen Geschichten andere Menschen erfreuen möchte und Anregungen geben möchte, über das eine oder andere Thema nachzudenken.
Ich bin lediglich ein Verrückter, dessen Lebensmotto lautet: Ich möchte anderen Menschen und mir Freude machen.

Was mir an der heutigen Geschichte so sehr gefällt, ist die Tatsache, dass es, um Liebe weiterzugeben, um ein Licht auszusenden, nicht riesiger Taten bedarf, sondern dass es die kleinen Dinge des Alltags sind, die das Herz erfreuen.

Ich weiß, dass mich viele Menschen belächeln, wenn ich z.B. zu Ostern am Ostersonntagmorgen jedem Bewohner in unserem Haus eine Kleinigkeit zu Ostern hinstelle.

Meine alte Großmutter war mir ein ganz großes Vorbild, was die Liebe im Stillen betraf.
Als sie das Haus nicht mehr verlassen konnte und oft still und ruhig im Sessel saß, da haderte sie nicht mit dem Schicksal, dass sie nicht mehr so beweglich war wie früher, sondern sie machte es sich zur Aufgabe, jede Woche einige froh- und mutmachende Brife an Menschen zu schreiben, von denen sie annahm, dass sie Ermutigung gebrauchen könnten.

Es wäre schön, wenn wir gerade in dieser kommenden Osterwoche kleine Zeichen der Liebe setzen würden, wenn wir anderen Menschen zeigen würden: „Du bist mir viel wert!“, „Ich denke an Dich!“, "Ich habe Dich lieb!"

Ich wünsche Euch nun einen gemütlichen Samstagnachmittag und grüße Euch herzlich aus dem stürmischen Bremen

Euer fröhlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen