Liebe, Leid und das Erfüllen von Klischees

Von Theatertogo @MarieGolueke

Prime Time Theater, Regie: Constanze Behrends

„Heiratet man nicht deswegen, um nicht ständig ein Diaphragma in der Handtasche mit sich herumzutragen?“

Diese und andere Fragen stellen sich die 5 Frauen in „Liebe Leid und alle meine Kleider“. Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Buch von Ilene Beckermann und wurde von den Ephron Schwestern, bekannt durch romantische Belanglosigkeiten wie „E-mail für dich“ oder „Schlaflos in Seattle“, bearbeitet.

Das „Stück“ besteht aus einer Reihe von Monologen, in denen 5 Frauen erwartungsgemäß von großen und kleinen Romanzen, Müttern, Töchtern sowie gescheiterten Ehen erzählen – und von den Kleidern, die sie tragen oder die nicht passen, als wenig originelle Metapher für die jeweilige Lebensphase. „Sex and the city“ also.Nachdem das Stück am Broadway und in Paris aufgeführt wurde, läuft es nun auch im Prime Time Theater (bekannt für die durchaus unterhaltsame Theater-Sitcom „Gutes Wedding Schlechtes Wedding“).

Was bisher wenig originell war, wird im Prime Time Theater langweilig. Die Monologe werden abwechselnd von fünf Frauen unterschiedlichen Alters vor der Silhouette einer großen Stadt gelesen. Für den seichten Inhalt eine doch recht starre Erzählsituation. Ein paar Songs, Aquarell-Projektionen der Kleider, Slapstick und Sitztanzperformances sollen diese vermutlich auflockern, doch das wirkt leider recht bemüht und gelegentlich albern. Gott sei Dank ist der Text an sich durchaus witzig und dankbar zu lesen. Außerdem sind die Schauspielerinnen so gut, dass der Abend trotzdem amüsant und nicht allzu langwierig ist. Trotzdem: Schade.

Gutes Wedding Schlechtes Wedding ist besser. Ein paar Folgen „Sex and the city“ leider auch.