Liebe in Zeiten der Wiesn

Ein Bild aus vergangenen, aus glücklichen Tagen. Wiesn Tagen.

Ein Bild aus vergangenen, aus glücklichen Tagen.

Seit dem Wochenende ist es wieder so weit. Es ist Wiesn. Also Oktoberfest, wie sie hier in Berlin sagen, wo man mich bereits fragte, ob dieses „originale Oktoberfest“ eigentlich das in München oder das in Köln sei. Auch gibt es hier Bäcker, die zwar Leberkässemmeln anbieten, sie aber „Fleischkäse in der Schrippe“ nennen und alles mit kalter Joghurtcreme bestreichen. Dem durchschnittlichen Berliner erscheint das ganz normal, aber wenn man, das tat ich, den Großteil seines bisherigen Lebens in Bayern und einen kleineren Teil davon in München verbrachte, dann ist das schlimm.Dann sind die kommenden Tage auch schlimm, in denen man hier, im Berliner Exil, via Twitter und  Facebook mit Fotos Dirndl- und Lederhosentragender Bekannter bombardiert wird und selbst das frisch gebügelte Dirndl im Schrank nur traurig am Ärmel streicheln kann.

Ja, es geht hier normalerweise um die Liebe und das soll es auch heute. Ausnahmsweise soll es aber heute eine Liebeserklärung im wahren Sinne des Wortes sein und keine Erklärung eines Liebes-Phänomens – dabei soll es aber auch um die Tatsache gehen, wie einfach uns das Oktoberfest das Verlieben macht.
 

Und sei es nur für einen Tag, für einen Abend in dieser anderen Welt der Bierzelte, ein paar Stunden, in denen man nicht merkt, ob draußen Tag oder Nacht ist, es regnet oder die Sonne scheint. Man trifft Menschen aus der ganzen Welt, die nur fröhlich sein wollen – nicht alle sind besinnungslos betrunken, beziehungsweise hat man manchmal Glück, und lernt sie vorher kennen. Und dann kann man in dieser alltagsfernen Wirklichkeit des Oktoberfestes flirten und miteinander tanzen, ohne all die schwierigen Klippen eines normalen Flirts.

Für Standard-Kennenlernfragen ist es zu laut und es ist doch sowieso klar, dass man Eduardo aus Santa Monica nicht wiedersehen wird. Dennoch kann man mit ihm eine Weinschorle trinken (in manchen Zelten gibt es das, aber er soll natürlich Bier trinken!) und in der Dämmerung Riesenrad fahren. Vielleicht schießt er noch eine Rose bei dem kleinen Spaziergang zum Zelt zurück – und eine Jacke braucht man da auch nicht, weil es auf der Theresienwiese bis zu zehn Grad wärmer ist, als im München drumherum. Eben wirklich eine ganz andere Welt. Die in Berlin auch.

Rose. Dirndl. Früher. Menno.

Rose. Dirndl. Früher. Menno.



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