„Menschen sollen Menschen werden! Friede, Friede sei auf Erden.“
Mit diesem Zitat aus dem „Friedensgedicht“ von Johannes R. Becher gedachte André Leusing vom Bund der Antifaschisten gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der 15. Pankower Lichterkette, unter ihnen auch Stefan Liebich, an den 27. Januar 1945, jenem Tag, an dem das Vernichtungslager Auschwitz durch sowjetische Truppen befreit wurde. Die Initiatoren der Lichterkette, die vom ehemaligen Jüdischen Waisenhaus bis zur Alten Pfarrkirche am Anger führte, waren die Kommission für Bürgerarbeit und die Evangelische Kirchengemeinde Pankow unterstützt von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, dem Friedenskreis Pankow und dem EL Colibri e.V. Für das Bezirksamt sprach die Bezirksstadträtin Christine Keil (DIE LINKE). Sie schilderte bewegende Eindrücke von einem Vorlesenachmittag, an dem sie in einer Grundschule authentische Alltagschilderungen eines kleinen Mädchens im KZ vorlas.
Natürlich wäre es gut gewesen, wenn an diesem Freitagabend noch vielmehr Kerzen die Berliner Straße erhellt hätten, um ein Zeichen für ein tolerantes und gewaltfreies Miteinander, gegen Antisemitismus und Rassismus zu setzen, doch es war schon schön, so manche neuen und vor allem jungen Gesichter zu sehen. Denn das eint uns alle: „Wenn nicht Friede wird auf Erden, Was soll aus uns allen werden?“
Wie wichtig die Erinnerung auch heute noch ist, zeigen aktuell die Beschmutzungen und Zerstörungen der am Zaun des einstigen Waisenhauses befestigten Plakate mit den Namen heute in Pankow lebender jüdischer Familien.
