lichterfeste.

Erstellt am 12. Dezember 2010 von Gescheclasen

das beste an einem mulitkulturellen haushalt ist die verdoppelung jeglicher feste.
ich für mein teil liebe ostern, pfingsten, advent und weihnachten, und ich versuche dabei, bezüglich deko und küche möglichst alles zu geben.


umso erpichter war ich darauf, als ich den aba kennenlernte, mich auch den traditionen seines volkes zuzuwenden, und so wühlte ich in schränken und kisten, bis ich nicht nur einen stapel seidig schimmernder kleiner mützchen in allen farben hervorzauberte, sondern auch -zu meinem großen glück- handbemalter pessach-teller und eines shabbat-sets ( 2 leuchter mit passendem wein-becher) sowie einer mit hebräischen lettern bestickter decke fürs brot angesichtig wurde. alles etwas zerknittert bzw. angelaufen, aber ein silberbad mit salz und alufolie schuf schnell abhilfe. eine ganze zeitlang haben wir dann am freitag aus spass challah (hefezöpfe) gebacken und kerzen angezündet und lieder gesungen- und waren ganz bestimmt  damit die einzigen in ganz quickborn. eigentlich wären diese bräuche ja gang und gäbe geblieben in unserer gesellschaftlichen landschaft, aber leider gottes wurden wir ja dieser vielfalt brutal beraubt, und somit haben jüdische sitten heutzutage einen eher exotischen touch.
in die weihnachtszeit lappt immer das jüdische lichterfest chanukkah. man braucht diesen berühmten neunarmigen leuchter, die chanukkia (es gibt auch einen siebenarmigen, der hat aber einen andere bedeutung).dann braucht man spezielle bunte kerzen, möglichst in kosherer qualität. (ich weiss jetzt eigentlich gar nicht, was an einer kerze kosher sein kann....)

und während der christenmensch erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier zählt, entzünden die kinder israel jeden tag, neun tage lang, immer ungefähr um diese zeit, nacheinander die kerzen eins bis neun. dazu flitzen kleine bunte kreisel, die treidel, auf dem tisch herum und aba singt fröhliche lieder in gutturaler sprache, und wenn ich ein wort erkenne, singe ich das an passender stelle mit.



 

dazu ein schönes glas roten wein, und jeder fühlt sich mit seinen wurzeln verbunden!