Licht und Schatten beim Stadtfest Lüdinghausen

Von Klaus Ahrens

Zu den schönen Seiten des Lüdinghauser Stadtfestes gehörten gestern wieder die Kinder von „Lüdinghausen Global“ auf der Stadtfest-Bühne am Markt – eine Bereicherung durch das Miteinander der Kulturen. Wie schon in den vergangenen Jahren brachten sie uns künstlerisch mit Gesang und Tanz wieder kulturelle Besonderheiten aus den verschiedensten Ländern näher.

Der Stadtfesttag begann damit zwar schön, die folgende Nacht war aber für einige Anlieger hier in der Innenstadt ein Fiasko. Das stundenlange Wummern der Bässe, das auch die Mauern und Wände des Forums Lüdinghausen erzittern ließ (und das meist mit Stücken in Helene-Fischer-Qualität), erzeugte bei den geplagten Anwohnern schon eine gewisse Vorfreude auf das Ende der Veranstaltung.

Die Musik war dann so gegen Zwei in der Nacht aus – aber schlafen ging noch lange nicht. Im Hinterhof des Forums Lüdinghausen hatte sich nämlich eine sturzbesoffene Truppe von Jugendlichen zusammengefunden, die teilweise schon nicht mehr stehen konnten und zwischen den Mülltonnen auf dem Boden herumkrochen. Eins konnten sie aber noch: stundenlang herumbrüllen, als ginge es um ihr Leben.

Irgendwann nach Drei waren die dann endlich weggekrochen/abgeholt worden/verstorben oder wasweißich, so daß ich endlich einschlafen konnte. Allerdings nicht sehr lange…

Es war kurz nach Sechs in der Frühe, als sich laute Trommelschläge in meine Träume bohrten und mich letztlich trotz erheblichen inneren Widerstands aus dem Bett trieben, um das Fenster zur Münsterstraße zuzumachen.

Es war nicht etwa das geile Schlagzeug-Solo aus „In A Gadda Da Vida“ von Iron Butterfly aus dem Jahr 1968, sondern wohl einer der inzwischen aufgelaufenen Flohmarktverkäufer, der Bongos oder Congas verkaufen wollte und es für eine gute Idee hielt, den Anwohnern nach einer harten Stadtfestnacht morgens um Sechs mit seinen eher beschränkten instrumentalen Fähigkeiten ein Ständchen auf seinen Trommeln zu bringen…

Als sich einer der anderen Nachbarn ein Herz fasste, sein Fenster öffnete und dem Spacko mit den Trommeln unmissverständlich klar machte, was passiert, wenn die Trommeln nicht umgehend schweigen, war es für meine Nachtruhe leider schon zu spät: Es gab Kaffee am Computer, an dem ich mir den Frust der Stadtfestnacht 2015 mit diesem Posting aus der Birne geschrieben habe.

Während ich noch nach einem Aspirin suche, plane ich gleichzeitig eine Verteidigungsstrategie für das Stadtfest 2016  (man beachte das Multitasking trotz Kopfschmerz!). Dabei denke ich an eine der Monster-Wasserpistolen, die ich neulich in einem Spielwarengeschäft gesehen habe…