Libyen: «Problem» der Gaddafi-Truppen «gelöst»

Von Julius Hensel

von John Schacher

Bani Walid steht nach seinem Befreiungsschlag gegen den NTC voraussichtlich kein NATO-Bombardement oder neuerliche Belagerung bevor. NATO-Generalsekretär Rasmussen äusserte sich hierzu am heutigen Donnerstag:

“Wir haben unsere Libyen-Operation am 31. Oktober beendet und nicht vor, zurückzukehren“

Auch der NTC zieht – wohl vorsichtshalber – nicht die rote Karte gegen die Hauptstadt der im ganzen Land verstreuten Warfalla. Man darf nie vergessen, dass jeder vierte oder fünfte Libyer ein Warfalla ist. In der jetzigen kriegsmüden Situation würden neue Grausamkeiten landesweit folgen. 20min.ch hat heute zur Abwiegelung des Bani-Walid-Problems aktuelle Informationen:

Die libysche Wüstenstadt Bani Walid ist nach Angaben des Verteidigungsministers unter Kontrolle der Übergangsregierung. Das «Problem» sei «gelöst» worden, sagte Ussama Dschuili am Mittwoch bei einem Besuch in Bani Walid.

Der Minister nannte die Kämpfe ein «internes Problem» zwischen «zwei Gruppen junger Leute». Es habe keine Kämpfe zwischen Revolutionären und Anhängern des gestürzten Machthabers Muammar al- Gaddafi gegeben. Eine der an den Kämpfen beteiligten Gruppen sei die Brigade des 28. Mai, die dem Verteidigungsministerium untersteht.

Bei den Unruhen in der ehemaligen Gaddafi-Hochburg waren am Montag fünf Menschen getötet worden. Vertreter der Stadt hatten gemeldet, Gaddafi-Anhänger hätten die Stadt eingenommen und die grüne Flagge aus Gaddafis Regierungszeit gehisst. Die Übergangsregierung in Tripolis hatte den Vorfall dementiert und erklärt, es handle sich um «interne Probleme» der Stadtbewohner….

Scheint gutgegangen zu sein. Es steht zu hoffen, das diese Gangart bei weiteren Orten, die ihre Freiheit wiederherstellen, Fortsetzung finden kann. Unsere Berichte sprechen von einer aus Tripolis und Misrata zusammengezogenen Großkampfgruppe vor Bani Walid, die allerdings militärisch noch nicht eingegriffen hat. In was auch, da es seit dem Rauswurf der NTC-Ortsgruppe, dieser Lebensmitteldiebe, wieder ruhig und friedlich in der Wüstenstadt zugeht.

Quellen: 20min.ch, RIA NOVOSTI