Libyen: Jetzt erst recht!

Libyen: Jetzt erst recht!

Fahrzeuge des von der NATO bombardierten Konvois (Foto: dapd)

von John Schacher

Jede neue Meldung über den Tod des großen Libyers schmerzt. Und es sind viele. Doch nichtsdestotrotz geht es weiter, muss es weitergehen, wird es weitergehen. Die öffentlich zur Schau gestellten Leichnahme von Muammar und Mutasim-Billah Al-Quadhafi und des Verteidigungsministers Abu Bakr Yunis Jaber in Misrata, die Verweigerung der Auslieferung der Körper, ein nun den Medien präsentierter Ehering von Muammar, die Horden entmenschter Totschläger, all die Verletzungen gesunden Rechtsempfindens machen der Seele zu schaffen. Aisha Quadhafi soll heute nach einem Zusammenbruch in ein algerisches Krankenhaus eingeliefert worden sein. 

Für unsere weitere Unterstützung des libyschen Freiheitskampfes werden wir es wie InomineX halten und “übernehme ab sofort die offizielle Version “Gaddafi ist tot” – kündige jedoch an, mich nicht überrascht oder verwundert zu zeigen, sollte dem nicht so sein….”

Aus Sirte und Bani Walid werden weiterhin heftige Kämpfe gemeldet. Die belagerten Städte setzen den Freiheitskampf fort. In den letzten 3 Tagen wurden die beiden Orte massiv von chemischen Bomben der NATO getroffen. 20.000 elend erstickte Menschen werden deswegen allein für Sirte gemeldet. Ununterbrochen kamen die geächteten Benzin-Bomben, die der Luft allen Sauerstoff entziehen, zur Verwendung. Doch die NATO hat nicht alle Menschen in Sirte töten können, es gibt immer noch Widerstand in der Stadt.

Auch aus Sabha werden Kämpfe ausserhalb der Stadt zwischen Grünem Widerstand – der die Stadt kontrolliert – und den Rebellen gemeldet.

Die erfolgreichen Widerstandskräfte aus Dherna sind nach Benghazi eingerückt und haben dort Rebellenpositionen eingenommen.

Saif Al-Islam wurde indessen von den Stämmen zum Nachfolger seines Vaters gewählt. Der im Schatten der Ereignisse zuhause in Bani Walid ermordete Warfalla-Stammesälteste Ali Al Ahwai (wir berichteten) war der Sprecher des libyschen Stammesrates. Seit seinem Tod wird diese Position von Abdullah al Sanussi eingenommen.- Libyen: Jetzt erst recht!

Sanad Al-Sadek al-Ureibi , 22 Jahre

Das ist der Mann, der Muammar Al-Quadhafi wütend in Kopf und Rücken geschossen haben will, als er beim Einschlagen auf den Oberst abgedrängt wurde. Es ist nicht davon auszugehen, dass die für die Lynchmorde an den Überlebenden des Konvois Verantwortlichen sich jemals vor einem Gericht verantworten müssen, obwohl massivste Verstöße gegen internationales Recht begangen wurden. Sowohl von den USA, die den Konvoi mit einer Predator-Drohne beschossen haben, als auch Frankreich, dessen Kampfjet unmittelbar darauf die den Ausbruchsversuch abbrechenden und nach Sirte zurückkehrenden restlichen Fahrzeuge unter Feuer nahm. Dabei sollen 40-50 Menschen umgekommen sein, darunter zahlreiche wichtige Personen aus dem engeren Umfeld der Führers.

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