Abdullah-Al-Senussi – Bild: timesofummah.com
von John Schacher
Nach monatelangen Verhandlungen mit Mauretanien hat heute die libysche Besatzer-Regierung die Auslieferung von Abdullah al-Senussi nach Tripoli erreicht. Al-Senussi war der libysche Geheimdienstchef unter Quadhafi und seine Auslieferung dem NTC laut Mathaba rund 200 Millionen Dollar wert.
Mauritanien hatte eine Übergabe von al-Senussi ohne dessen Einverständnis anfangs kategorisch ausgeschlossen. Damit hat man den Preis offenbar nur richtig hochgetrieben… Die NTC-Regierung gibt an, al-Senussi wegen eines bis heute völlig unbewiesenen “Massakers” im Abu-Slim-Gefängnis belangen zu wollen, bei dem 1200 Gefangene ermordet worden seien.
Auch Frankreich sucht Senussi: dieser wurde vor einigen Jahren für den Abschuss eines französischen Flugzeugs über Afrika in Abwesenheit verurteilt worden, obwohl keinerlei Grund für Senussi bestand, diesen terroristischen Akt auszuüben.
Senussi ergeht es nun wie den anderen etwa 20.000 Libyern/Libyerinnen, die derzeit ohne Rechtsgrundlage inhaftiert sind und oftmals sogar gefoltert werden. Da Senussi im Fokus der Medien steht, wird er wohl eine etwas bessere Behandlung bekommen.
Der sogenannte Internationale Gerichtshof, dessen Rechtsprechung in Afrika großteils nicht anerkannt wird, betreibt einen völlig ungerechtfertigten internationalen Haftbefehl gegen Senussi, der auf “Verbrechen gegen die Menschlichkeit” ausgestellt ist, obwohl dem Gerichtshof bekannt ist, dass letztes Jahr geschätzte 100.000 Libyer von Händen der US-europäischen Militärkräfte und ihrer Bodenalliierten sterben mussten.
“Senussi wurde heute am frühen Mittwochnachmittag in die Mitiga-Luftwaffenbasis in Tripolis geflogen und unmittelbar darauf mit einem Helikopter ins Hadba Al-Khadra-Gefängnis transportiert”, erklärte der Gefängnisdirektor und NTC-Oberst Mohammed Gwaider.
Zusätzlich zu der Zahlung an mauretanische Beamte, welche uns von libyschen Quellen bestätigt wurde, hat das Besatzer-Regime erklärt, Mauretanien als Belohnung für die Übergabe Senussi´s weitere Finanzhilfen geben zu wollen.
Quelle: Mathaba, Libya-SOS