Libyen – Gaddafis neue Medienstrategie

Libyen – Gaddafis neue MedienstrategieNachdem am vergangenen Sonntag die reguläre libysche Regierung unter der Leitung Muammar Gaddafis konspirativ und unter dem Decknamen Jerusalem mehrere Stunden lang getagt hatte, steht nun die neue medienpolitische Strategie des Landes fest und wendet sich dabei vor allem an Blogger.

Wie Alexandra Valiente auf Libya360° schreibt, ist die grüne libysche Resistance alles andere als glücklich über die vielen Erfolgsberichte vom libyschen Widerstand gegen die NATO- Aggressoren. „Als ich heute Abend von der Arbeit nach Hause kam, erhielt ich eine Nachricht von der libyschen Widerstandsbewegung mit der dringenden Bitte, künftig jedwede Berichterstattung über die Bewegungen und Schlachten der grünen Resistance zu vermeiden,“ und weiter, “Der Widerstand wendet sich an alle Nachrichtenseiten mit der Aufforderung, keinerlei weitere Angaben über Tätigkeiten, Bewegungen, Strategien oder Fortschritte mehr zu veröffentlichen.“ So ihre Worte, frei übersetzt. Diese Bitte wurde inzwischen durch weitere Kontakte zur Befreiungsbewegung als auch von der regulären libyschen Regierung bestätigt.

Was zunächst wie eine typische False Flag Operation gegen Blogger von Seiten der Geheimdienste anmutet, könnte genauer betrachtet durchaus Sinn ergeben. Wie D9 auf MyMetropolis in seinem unverkennbaren Stil darlegt, steckt dahinter eine ebenso einfache wie einleuchtende Logik. In dem Maße, indem die Weltöffentlichkeit darüber informiert wird, wie die NATO eine Niederlage nach der nächsten erleidet, ist sie mehr oder weniger dazu gezwungen, weiter zu bomben und zu töten. Erst wenn die Verbrecherbande den vollständigen Sieg über das zerschundene Land verkündet hat, verliert sie jede Legitimation, weitere Bomben über den Städten des nordafrikanischen Mittelmeeranrainers abzuladen. Was sie jedoch nicht will, da sie ihre Präsenz dann deutlich zuückzunehmen gezwungen wäre. Andernfalls sähe es in den Augen der Weltöffentlichkeit so aus, als träte sie einem schwerstverwundet auf dem Boden liegenden und besiegten Gegner dennoch ein ums andere mal mit schweren Stiefeln ins Gesicht. Die Folge wäre ein noch größerer Imageverlusst für die Aggressoren als bisher.

Die Proletenpresse schwenkt daher um und berichtet nun vermeintlich zögerlich, aber mit hinterhältigem Kalkül, dass die NATO und ihre rebellischen Ratten wohl doch nicht so gut vorankommen, wie bisher erhofft. So titelt die taz dümmlich „[...] Die Einnahme von Sirte am Mittelmeer und Bani Walid südöstlich der Hauptstadt Tripolis gestaltet sich schwieriger und vor allem blutiger als erwartet.“ Nicht besser der Lokus: „Gaddafi in Libyen vermutet, ein Gespenst lässt sich nicht verscheuchen.“ Und auch BLÖD entblödet sich zu einer ähnlichen Schlagzeile: „Der unheimliche Häuserkampf in der Gaddafi-Hochburg.“ Auf diesem Wege versuchen die Schmierwiderlinge alles, um die Option weiterer Bombardements und Massaker an der Bevölkerung offen zu halten.

Dem entgegenzuwirken ist nun die Aufgabe der Blogs, die gebeten werden, den künftigen Fokus mehr auf Themen zu legen wie:

  • Die täglichen Greultaten der NATO
  • Die tägliche Zahl der zivilen Opfer
  • Die täglichen Kosten des Kriegseinsatzes und deren Folgen für die Zivilbevölkerung der westlichen Staaten, die mit ihren Steuergeldern diesen Blutrausch finanzieren.

Die globalen Occupy- Proteste böten eine perfekte Plattform, um diese Daten öffentlich zu machen. So belaufen sich die Kosten der von der NATO geführten Kriege seit 2001 alleine für die USA auf irrsinnige

1.268.676.533.998 Dollar

In Worten sind dies:

Einebillion zweihundertachtundsechzigmilliarden sechshundertsechsundsiebzigmillionen fünfhundertdreiunddreißigtausend neunhundertachtundneunzig Dollar

Die Kosten für den Irakkrieg

818.238.586.794 Dollar

Die Kosten für den Afghanistaneinsatz

450.437.947.204 Dollar

Und das alleine für die USA. Die Kosten anderer beteiligter Länder aus Europa, aber auch aus Kanada, Australien und Neuseeland sind in dieser Summe nicht enthalten und dürften dieser Wahnsinnszahl noch einige weitere Stellen hinzufügen. Falls jemand sich über seinen leeren Kühlschrank wundert, hier ist der Grund dafür.

Es wäre daher unsere Aufgabe, zu ermitteln, wie hoch sich die Kosten der einzelnen NATO-Partner belaufen und diese gemeinsam zu einem gigantischen Zahlenklops zusammenzufügen. Ach ja, zudem sollte immer wieder darauf hingewiesen werden, dass diese Gelder nicht weg sind, sie wohnen nur wo anders, genauso wie die Rettungsmilliarden der Banken, um die uns unsere Regierungen nach wie vor betrügen.

Ein weiterer Punkt, der die NATO- NAZIS empfindlich schmerzen dürfte sind Einzelschicksale, die dem anonymen millionenfachen Leid Libyens ein Gesicht und eine Stimme verleihen. Von bluttriefenden Pics und Videos rate ich hingegen ab, da solche Bilder zu einer radikalen Realitätsausblendung führen würden. Die Menschen der Weststaaten leisten bereits jetzt schon Verdrängungsarbeit im Akkord und würden ihre selektive Wahrnehmung dann lieber wieder dem Fußball zuwenden. Besser ist es, tiefes Mitgefühl zu erzeugen für die Opfer der NATO- Schlächterbanden und mit Fingerzeig den Schuldigen immer und immer wieder zu benennen, solange bis es der letzte kapiert hat.

Natürlich weiß man’s nie genau. Das Ganze könnte in der Tat auch ein großangelegter Angriff auf die Gehirne der Netzgemeinde sein, um sie in ihrer unabhängigen Berichterstattung zu behindern wo immer dies möglich ist. Immerhin sprechen die Kommentarspalten mittlerweile eine sehr viel deutlichere Sprache als noch vor einem halben Jahrzehnt. Die Leute beginnen langsam, nein laaaaaangsaaaam aufzuwachen.

Quellennachweis:

  • Hinter der Fichte
  • My Metropolis
  • Libya 360°
  • Cost Of War


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