Libyen: die 4 Gaddafis, das Heer und die Stämme

Libyen: die 4 Gaddafis, das Heer und die Stämmevon John Schacher

Die bleischwere Katastrophe von Tripolis liegt noch immer wie ein Leichentuch über dem Gemüt, da dringen langsam auch wieder bessere Neuigkeiten an das Ohr der Freunde Libyens. Die Verluste unter der Bevölkerung können als furchtbar bezeichnet werden – wahre Ziffern werden wir wohl nie erfahren. Die libysche Armee jedenfalls kontrolliert laut russischer Einschätzung immer noch etwa 70% des Landes. Weshalb die NATO und der TNC so rasch einen Sieg in der Sache Libyen ausgerufen haben, entzieht sich dem Betrachter und kann ins Reich der Träume eingeordnet werden.

Heute abend hat Saif al-Islam Gaddafi eine telefonische Rede gehalten. Er berichtet über eigene Besuche im Stadtgebiet von Tripolis und gibt Durchhalteparolen aus. Den englischen Inhalt seiner Ansprache finden sie in der Beschreibung des Videos bei YouTube.


Sirte jedenfalls hat ein Ultimatum erhalten, sich bis Samstag zu ergeben. Es gilt aber als sehr unwahrscheinlich, dass dies geschehen wird. Die Einwohner wissen nur zu gut, was ihnen unter den “Rebellen” zustossen würde. Die Küstenstadt ist von Ratten-Einheiten umzingelt. Diese aber wiederum stehen mit dem Rücken zur Wüste… Es werden bereits über 1000 Tote durch das tagelange NATO-Dauer-Bombardement gemeldet. Auch rufen die Bewohner von Sirte und Bani Walid aktuell um Hilfe, da die Bergung vieler Verletzter und Toter aus den Bombenruinen durch NATO-Dauer-Beschuss (Hubschrauber) verhindert wird. Am Samstag endet nun endlich mit den “Eid”-Festtagen der Ramadan, wodurch rasch Bewegung in die Situation kommen kann. Hoffentlich kommen die Stämme endlich in Bewegung. Zugesagt haben sie diesen Termin schon vor Wochen. Davon hängt nun für Libyen alles ab. Sollten die Stämme jedoch beschliessen, von ihrem Wort abzurücken und das derzeitige Machtvakkum für eigene Interessen ausnutzen wollen, wäre wohl alles verloren. Arbeiten aber alle über 2000 Stämme wie bereits vereinbart zusammen, dann gnade Gott allen NATO-geführten Individuen in ganz Libyen, denn auf dieser Welt werden sie keine Gnade mehr finden.

Die Gaddafi-Seite verfügt zur Stunde immer noch über eine schlagkräftige und voll motivierte Armee – die zuhause für ihr eigenes Land kämpft. Heute wurde z. B. bei Zitlen innerhalb weniger Tage der 3. Rebellen-Hubschrauber abgeschossen. Schade um das dem libyschen Volk gehörende Material, das ohne NATO-Terror noch ebenso heil im Hangar stünde, wie die ungenutzte Luftwaffe Libyens. Um wieviel Material es sich handelt, sehen sie hier. Auch wenn die zahlenmässige Stärke und vieles aus dem Materialfundus nicht mehr aktuell sind, bleibt doch eine Unmenge von Kriegswaffen für einen langen Krieg zur Hand. In der Kleinstadt Ragdaline soll der Armee ein Hinterhalt geglückt sein, indem sie die vorhergehende Einnahme der Stadt durch Rebellenkräfte vortäuschten und die sofort darauf einfallenden Plünderhorden dann sauber abfassten. Prima!

Aus den von Rebellen kontrollierten Bereichen von Tripolis werden jedoch leider weiter barbarische Zustände gemeldet: Zivilisten werden wahllos von der Strasse weg verhaftet, darunter auch der Filmschauspieler Mukhtar al-Aswad. Personen, die im Verdacht stehen Gaddafi loyal oder Anhänger der libyschen Jamahirija zu sein, werden gefoltert, nicht selten ermordet und sofort verbrannt. Der Genozid an der schwarzen Bevölkerung geht unvermindert fort. Ähnliches muss in Benghazi seit Monaten an der Tagesordnung sein!

Aisha Gaddafi hat einer weiteren Tochter das Leben geschenkt. Herzlichen Glückwunsch hierzu! Hoffentlich wird der Mord an ihrer Tochter Maschura (6 Monate) durch die NATO-Bomben vom 30.04.2011, die auch ihren Bruder Saif al-Arab und seine Kinder Saif Mohammed (15 Monate) Cartage (2,9 Jahre) das Leben kosteten, etwas erträglicher.

Für die NTC-Ratten läuft es seit dem Sturm vom 21. August eher erbärmlich. Es fehlt das Geld, das man sich von Ölkunden borgen muss, da u.a. China die Auszahlung des eingefrorenen libyschen Volksvermögens an die Ratten blockt. Man hört nur von Rangeleien, Streit und Abgrenzung der zusammengewürfelten CIA-Söldner-Truppe, die nach dem Erreichen ihres gemeinsamen Zieles, dem Sturz von Muammar al-Gaddafi, nichts mehr miteinander gemeinsam haben als ihre Lust zur Zerstörung. Es geht schon von einer seitens des NTC erwünschten Entwaffnung der vielen bewaffneten jugendlichen Krieger durch die NATO die Rede. Im Plan der Globalisten ist hierfür ja eine 15.000 Mann starke “Polizei-Militärguppe” aus kontrolliertem Anbau vorgesehen.

Alexej Podzerob, russischer Ex-Botschafter in Libyen (1992/1996) sagte im Interview mit RIA NOVOSTI :

Es ist sehr schwierig für Vorhersagen in der arabischen Welt. Libyen ist voller Widersprüche – zwischen Arabern und Berbern, unterschiedlichen Stämmen. Wenn diese Widersprüche nicht zu einer Explosion führen, ist das ein Wunder. Der Nationale Übergangsrat arbeitet jetzt an einem Dokument, laut dem die Parlamentswahlen erst in zwei Jahren stattfinden sollen.

Demokratische Ansätze sind also erst für in 2 Jahren geplant. Bis dahin gilt das Gesetz der Wildnis in Libyen. Im nunmehrigen Gerangel um das libysche Öl geht den NTC-Oberen vor lauter “neuen Freunden” hoffentlich die Zeit aus, sich am korrupten Leben freuen zu können. Und auch diese Zeit dauert nicht mehr lange, denke zumindest ich. Die tapferen Libyer könnten das Unmögliche schaffen und der Bestie letztlich doch noch den Zahn ziehen, den sie in ihre heilige Heimaterde geschlagen hat.


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